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Ein blühender Verein steht vor grossen Herausforderungen

Der Fussballclub Sins wird 50 Jahre alt. Dies feiert er am 24. und 25. August mit einem zweitägigen Fest, vielen Spielen und Musik. Fest-OK-Präsident Alex Heeb und Präsident Paul Conrad erinnern sich an die Anfänge des Heute grössten Oberfreiämter Vereins.
Die Ba-Junioren des FC Sins (im grünen Trikot) stellen sich im Testspiel dem Gegner des FC Sempach. (Bild: PD)

Cornelia Bisch

«Wir mussten regelmässig vor den Spielen selbst den Rasen mähen und die Linien einzeichnen», erinnert sich der 66-jährige Fest-Ok-Präsident Alex Heeb an die Anfänge der Aktivitäten des FC Sins. Er trat dem Verein ein Jahr nach der Gründung 1968 bei und ist seither aktives Mitglied, Funktionär und Ehrenmitglied. Das ist nun 50 Jahre her. Grund genug für eine zweitägige Feier, die für jeden etwas bereithält.

In den Anfängen spielten die fünf Junioren- und zwei Aktivmannschaften im Schachen an der Reuss auf einem Areal, das sie von der Firma Lonza zur Verfügung gestellt bekommen hatten. «Es war das reine Wellental. Je nach Reusspegel war die Wiese besser oder weniger gut bespielbar», so Heeb.

«Während des Trainings landeten unzählige Bälle in der Reuss», erinnert sich Präsident Paul Conrad, sodass nicht nur Fussball, sondern auch Schwimmtraining abgehalten wurde, denn wenn immer möglich wurden die Bälle zurückgeholt. «Das Feld war bei unseren Gegnern verhasst. Denn man musste sich im Schulhaus Ammannsmatt umziehen und dann an die Reuss hinunter laufen.» Auch den umliegenden Bauern waren die Aktivitäten des FC Sins ein Dorn im Auge, sodass allgemein aufgeatmet wurde, als 1985 der Umzug aufs Sportareal Letten erfolgte.

Dann begann das Ringen um ein Clubhaus. «Da es uns nicht gestattet wurde, eines zu bauen, nahmen wir mit einem Wagen, auf dem ein kleines Clubhaus stand, an der Fasnacht teil», erzählt der 54-jährige Conrad. Als es darum ging, das Hüttchen zu entsorgen, stellte man es einfach auf dem Sportareal Letten ab und machte daraus einen kleinen Kiosk, der bei den Spielen gute Dienste leistete. «Daraus entstand dann schliesslich das heutige Clubhaus.»

Ein Highlight in der Vereinsgeschichte stellte das Trainingslager in der Dominikanischen Republik im Jahr 2000 dar. «Der Trainer Walter Lustenberger ist dahin ausgewandert und hat das für uns arrangiert», berichtet Heeb. «Die Sinser spielten vor laufenden Fernsehkameras gegen die einheimische Nationalmannschaft.» Wenn man die beiden nach den erinnerungswürdigsten Momenten in der Vereinsgeschichte fragt, lautet die einhellige Antwort, die Ligaaufstiege.

Besonders eindrücklich seien die Leistungen sämtlicher Sportler im letzten Jahr gewesen. «In der Saison 2017 haben alle drei Aktivmannschaften den Aufstieg geschafft», berichtet Alex Heeb stolz. «Im Jahr 2018 gelang es zudem, das Erreichte auch zu erhalten.» Es gibt sogar einen grossen Star, der aus den Reihen des FC Sins hervorgegangen ist. «Robert Niederberger. Er spielte während zehn Jahren in der Nati B. Danach kam er als Trainer und Funktionär zurück.»

Eltern nehmen heute mehr Einfluss

Auch Paul Conrad hielt dem Verein fast sein ganzes Leben lang die Treue, durchlief als Aktivsportler sämtliche Stufen und spielt noch immer bei den Veteranen. Das aufwendige Amt des Präsidenten hat er seit über zehn Jahren inne. Der Umgang mit den Kindern und vor allem auch mit den Eltern habe sich sehr verändert, erzählt er. «Die Eltern nehmen heute viel mehr Einfluss als früher und müssen entsprechend betreut werden.» Ausserdem sei seit einigen Jahren eine strikte Trennung zwischen Mädchen, Buben und Erwachsenen bezüglich Garderobe- und Duschraumbenützung vorgeschrieben, was viel mehr Platz erfordere.

Heute zählt der Verein knapp 480 Mitglieder und rund 90 ehrenamtliche Funktionäre. Damit ist er der grösste Verein im Oberfreiamt. Es werden zwischen 15 und 17 Juniorenmannschaften, drei Aktiv- und zwei Seniorenmannschaften geführt. «Seit kurzem besteht sogar Nachfrage nach einer G-Juniorenstufe», stellt Alex Heeb fest. «Die sind fast noch in den Windeln.»

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