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Zug

Die Stadt versucht das Vertrauen in Blockchains zu stärken

Der Stadtrat beurteilt das Potenzial der Blockchain-Technik als gross. Allerdings macht der Einsatz nur bei gewissen Anwendungen Sinn.

Die Stadt Zug gilt als Vorreiterin bezüglich Einsatz der Blockchain-Technologie im Gemeindebereich. In der Antwort auf eine Interpellation der SVP-Fraktion im Grossen Gemeinderat (GGR) attestiert der Stadtrat dieser neuen Technologie Potenzial. Sie dürfte in der Zukunft immer relevanter werden. Allerdings wohl nicht überall, mindestens, was die Arbeit der Stadtzuger Verwaltung betrifft. «Für Anwendungen im Verwaltungsbereich muss stets abgewogen werden, welche Technologie mit welchem Produkt zur Anwendung kommen soll», schreibt der Stadtrat. «Eine Blockchain kann in einigen Fällen Sinn machen, gerade wenn es um die Anforderung der Unveränderlichkeit von Daten geht.»

Die Erfahrungen hätten aufgezeigt, «dass die Überlegungen für den Einsatz einer Blockchain-Technologie von der Anwendung ausgehen sollten und nicht umgekehrt», so der Stadtrat. Das bedeute, man mache sich nicht Gedanken darüber, was mit der Technologie machbar wäre, sondern ob der Einsatz der Blockchain für eine spezifische Anwendung möglich oder nötig ist.

Blockchain könnte vorhandene Technologien verdrängen

Schwachstellen macht der Stadtrat im Bereich der Komplexität sowie im Bereich der Performance aus. Zum einen verstünden nur sehr wenige die technische Funktionsweise einer Blockchain. Zum anderen sei eine zentrale Datenbank in der Regel leistungsfähiger als «ein verteiltes System, welches über Konsensmechanismen ‹synchron› bleiben muss.» Nach Ansicht des Stadtrats zähle die Blockchain «klar zu den Technologien, die das Potenzial hat, vorhandene Technologien zu verdrängen». Das wiederum hänge aber von der jeweiligen Anwendung ab. Und ob die Blockchain tatsächlich in Zukunft stärker genutzt werde, sei auch von der fortschreitenden technischen Entwicklung abhängig. Bereits früher hätten sich zukunftsweisende nicht gegen bestehende Technologien durchsetzen können.

Gegenwärtig ist die Stadt Zug dabei, eine mögliche Integration der Blockchain-Technologie in die eZug-App zu untersuchen. «Im Kern steht das Vertrauen, welches mittels einer Blockchain geschaffen werden kann (zusätzlich zum Vertrauen in den Staat, welches in der Schweiz hoch ist).» In der Stadt Zug laufen aktuell drei Projekte, die auf der Blockchain-Technologie basieren:

  • Gebühren mit Kryptowährungen bezahlen;
  • Blockchainbasierte digitale Identität;
  • Blockchainbasiertes eVoting.

Für den Stadtrat sei klar, «dass die Stadt Zug keine Berührungsängste hat mit neuen Technologien. Weitere Beispiele (ausserhalb des Bereichs Blockchain) wären das selbstfahrende Fahrzeug oder die bargeldlose Bezahlung von Parkgebühren als erste Stadt in der Schweiz. Und natürlich seit Anfang 2021 die App-basierte-Plattform eZug, der in der Digitalisierung der Stadtverwaltung eine Schlüsselrolle zukommt.»

Der Zuger Stadtrat ist überzeugt, den Ruf der Stadt als Technologie-Leaderin weiter stärken zu können. Dies einerseits durch die bereits laufenden auf der Blockchain basierenden Anwendungen, andererseits auch durch die guten Bedingungen, die Stadt und Kanton Technologiefirmen bieten. «Eine innovationsfreundliche Gesetzgebung sowie die öffentliche Hand, die der Wirtschaft in Public-Private-Partnerships Hand bietet, wird auch in Zukunft führende Unternehmen nach Zug bringen und neue Cluster schaffen.»

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