notifications
Zug

Die neue Walchwiler Strasse ist eröffnet – und kostet viel weniger als budgetiert

Mit einem reichhaltigen Festprogramm hat das Dorf die Eröffnung der Oberdorfstrasse gefeiert. Dabei verriet der Gemeindepräsident Tobias Hürlimann, dass die Strasse mehr als 7 Millionen Franken weniger kosten wird als veranschlagt.

Das lange Warten hat ein Ende: 42 Jahre nach der Projektidee, 10 Jahre seit dem Beginn der Planung und 3 Jahre nach dem Baustart, ging am Samstag die würdige Einweihung der Oberdorfstrasse über die Bühne. Der Gemeindepräsident Tobias Hürlimann durchschnitt symbolisch ein Band, Pfarrerin Irène Schwyn und Diakon Ralf Binder baten um Gottes Segen für die neue Strasse. Nun heisst es: Freie Fahrt oberhalb der Bahnlinie vom Hörndli bis ins Zentrum respektive zum Walchwilerberg.

«Jahrhundertwerke brauchen Geschichten und Anekdoten, nur so wird die Entstehung mit allen Herausforderungen unseren Nachkommen weitergegeben», hielt Hürlimann in seiner Rede fest. Dabei dürfe auch geschmunzelt werden und Kopfschütteln Platz haben. Er spielte damit auf die Diskussion rund um die Namensgebung der Strasse an. Die Gemeinde hatte für den Bau 29,5 Millionen Franken budgetiert. Die Kampagne mit den symbolischen Schuldscheinen der Gegner der Strasse vor der entscheidenden Abstimmung 2010 habe Hürlimann aber motiviert, «die Grosszügigkeit des Steuerzahlers nicht voll auszuschöpfen». Er gab bekannt, dass das Projekt inklusive Mehrwertsteuer und Dorffest mit 22 Millionen Franken abgerechnet werden kann.

Viel Volk beim Fest

«Falls ein Ereignis den Dorfkern blockiert, haben wir nun eine Entlastung für das ganze Oberdorf», sagte der Besucher Werner Heynisch, der in diesem Teil wohnt, beim anschliessenden Apéro. Die Gemeinde nutzt das, indem sie erstmalig die Dorfstrasse sperrte. Rund um die Eröffnung der Oberdorfstrasse wurde nämlich ein reichhaltiges Festprogramm geboten, bei dem Gross und Klein auf ihre Kosten kamen. Mit der Abenddämmerung füllten sich die Plätze im Festzelt. Es ging gemütlich und gesellig zu und her, Berührungsängste hatte hier keiner. «Man kennt sich», sagte Patrick Willemsen aus der Hintermettlen. Bei ihm am Tisch war das grosse Thema des Abends der FC Walchwil. Am Tisch nebenan waren die Männerriege und die Fasnachtsgesellschaft vertreten. Vor dem Gemeindesaal stand eine Gruppe übermütiger Kinder Schlange. Im Rahmen des Kinderprogramms wurden Glitzer-Tattoos und Schminke aufgetragen. Leandro (7) aus Walchwil liess sich zum Spiderman schminken. «Ich gehe nachher auf die Jagd nach den Bösewichten», sagte er.

Auf dem Schulhausplatz Oeltrotten funkelt und blitzt derweil das Karussell, Kinder kreischen und die Schiffschaukel fliegt hoch gen Himmel. Lina (5) vom Sattel sitzt auf einem hellblauen Auto. Zur Überraschung ihrer Grossmutter sagt sie: «Ich fahre gar nicht gerne Karussell, ich möchte lieber mit meinem Cousin auf die Schiffsschaukel.»

Kommentare (0)