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Zug

Die in Steinhausen ansässige Stiftung Eichholz wird ins heutige Swisshotel Zug ziehen

Im September 2021 wird die Stiftung ihren heutigen Standort im Wohnquartier Eichholz aufgeben und mit ihren 39 Bewohnerinnen und Bewohnern in die Immobilie an der Chollerstrasse 1a umziehen.

(cro) Seit knapp 50 Jahren betreut und begleitet die Stiftung Eichholz im Kanton Zug Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und/oder einer Suchterkrankung. Die Bewohnerinnen und Bewohner wohnen und leben im Eichholz und werden mehrheitlich intern beschäftigt oder gehen einer externen Beschäftigung in einer anderen Institution nach. Begleitet und unterstützt werden sie im Rahmen einer 24-Stunden-Inhouse-Betreuung von 40 Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Fachbereichen.

Bereits seit längerem entsprechen das Gebäude an der Eichholzstrasse und die Wohnverhältnisse nicht mehr den heutigen Wohn- und Lebensstandards, den aktuellen sozial-psychiatrischen Betreuungsvorgaben sowie den Sicherheitsanforderungen bezüglich Brand- und Arbeitsschutz. Neben der Tatsache, dass die Zimmer über keine Nasszellen verfügen und sehr klein sind, fehlt es zudem an ausreichenden Aufenthalts- und Rückzugsräumen.

Immer mehr Mitarbeitende

Gleichzeitig ist die Anzahl der Mitarbeitenden aufgrund der höheren Professionalisierung und der zunehmenden Komplexität der Beeinträchtigungen der Bewohnerinnen und Bewohner in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Anzahl der betreuten Personen, die intern beschäftigt werden, hat deutlich zugenommen, was zu zunehmend beengten Platzverhältnissen führt. Dazu kommt gemäss Leistungsauftrag des Kantons unter anderem die Vorgabe, aufgrund der sozial-gesellschaftlichen Entwicklung zukünftig unterschiedlichste Lebens- und Wohnplätze anzubieten und geschützte Arbeitsplätze zu etablieren.

Zunächst wurde aufgrund dieser Ausgangsbasis eine Folgelösung am jetzigen Standort geprüft, zum Beispiel mit einem Neu- oder Umbau. Doch es zeigte sich, dass dieses Vorhaben bedingt durch die zukünftigen Anforderungen bezüglich verschiedenster Wohnformen, weiteren Beschäftigungs- und Arbeitsplätzen sowie aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen nicht nachhaltig und sinnvoll realisierbar ist.

Mit dem Freiwerden des Gebäudes des heutigen Swisshotel Zug auf Ende 2020 hat sich in den letzten Monaten eine Möglichkeit aufgetan, die von allen Verantwortlichen – seitens der Stiftung und des Kantons – als nahezu ideal bewertet wird. Theres Arnet-Vanoni, Stiftungsratspräsidentin: «Da die Immobilie heute als Hotel genutzt wird, sind alle Zimmer zukünftig mit einer Nasszelle ausgestattet, was die Wohnqualität für unsere Bewohnerinnen und Bewohner im Vergleich zur heutigen Wohnsituation deutlich verbessert». Das Gebäude biete zudem grössere und flexibler nutzbare Raum- und Platzverhältnisse, erlaube verschiedene Wohnformen wie Wohngemeinschaften, Einzelzimmer, Studios, den Ausbau des Beschäftigungsangebots für interne und externe Klienten und sei zentral gelegen, mit guten Anbindungen an die öffentlichen Verkehrsmittel und dem Choller-Erholungsgebiet in direkter Nähe, ergänzt die Präsidentin. «Schlussendlich entfällt auch mit der Anmietung der Räumlichkeiten eine millionenschwere bauliche Investition und gewährleistet uns gleichzeitig – je nachdem, wie sich das Betreuungsangebot, der Bedarf und die Anforderungen zukünftig entwickeln – einen wesentlich grösseren Handlungsspielraum.» Entsprechend steht – etwas weiter in die Zukunft gedacht – die Idee im Raum, einen Restaurationsbetrieb zu etablieren, um geschützte Arbeitsplätze schaffen zu können.

Im Dezember 2019 wurde die Baueingabe bei der Stadt Zug eingereicht. Per 31. Dezember 2020 wird das zu beziehende Gebäude frei, da das Zuger Hoteliers-Ehepaar Andrea und Philip C. Brunner den aktuellen Hotelbetrieb nach Ablauf des Pachtvertrages aufgibt. Ab Januar 2021 wird der Umbau mit dem zeitlichen Ziel starten, im September 2021 das neue Zuhause zu beziehen. Für die weiterführende Nutzung des Gebäudes an der Eichholzstrasse soll bis zum Zeitpunkt des Auszugs in enger Zusammenarbeit mit dem Kanton (das Land gehört dem Kanton und das Gebäude der Stiftung) eine nachhaltige Lösung gefunden werden. Rund um den Bezugstermin ist eine Veranstaltung im Sinne eines »Tages der offenen Türe« geplant, um der Öffentlichkeit Einblick in die neuen Räumlichkeiten und in den Betreuungsalltag der Stiftung Eichholz zu gewähren.

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