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Zug

Die Baarer Gemeindeversammlung gibt Planungskredite für drei Schulanlagen frei

Der Baarer Gemeinderat konnte sich am Mittwochabend auf die Schultern klopfen. Er hatte alle sechs Traktanden wie geplant durchgebracht.
So könnte der Aussenbereich des Schulkomplexes Sternmatt 1 dereinst aussehen.  (Visualisierung: Gemeinde Baar/PD)

Marco Morosoli

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Die am Mittwochabend, 16. September 2020, durchgeführte Baarer Gemeindeversammlung fand erstmals in der Waldmannhalle statt. Diese Baute dürfte die einzige im Wiesental-Schulkomplex sein, an welche sich dereinst keine Baggerschaufeln zu schaffen machen. Doch das Gute kommt ja bekanntlich am Schluss beim sechsten Traktandum «Schule Wiesental – Neubau mit Rückbau – Genehmigung Projektierungskredit 4,12 Millionen Franken».

Die 218 Stimmberechtigten nahmen ihre Aufgabe am Mittwochabend sehr ernst. Zum Traktandum «Jahresergebnis 2019» wussten viele Parteigänger etwas zu sagen. Obwohl die letzte Rechnung einmal mehr sehr gut abschloss, fehlten aber die mahnenden Worte nicht. Der Finanzchef Pirmin Andermatt wies auch darauf hin, dass sich diese Lage schnell wieder ändern könne. Dies deshalb, weil der Baarer Steuermix auf Veränderungen schnell reagiere. Andermatt nannte den Grund: «Unsere Steuereinnahmen stammen je zu 50 Prozent von natürlichen wie juristischen Personen.» In anderen Gemeinden würden, so Andermatt, die natürlichen Personen rund 65 Prozent der Steuereinnahmen beisteuern. Der Finanzvorstand warf dann noch in die Halle, dass im nächsten Jahr Baarer Firmen fusionieren könnten. Mehr ins Detail ging Andermatt aber nicht.

Und die Stimmbürger sind in Geberlaune

Bekanntlich stehen die Autofahrer in der Baarer Marktgasse Tag für Tag zur Mittagszeit im Stau. Stillstand herrschte auch länger in der Schulraumplanung des Dorfes. Seit der Gemeindeversammlung am Mittwochabend herrscht wenigstens Zuversicht, dass sich der Baarer Turn-Monolith bewegt. Die ersten Rundhölzer sind unter dem Monsterstein platziert. Die Umgestaltung der Sternmatt-1-Anlage war schnell abgehakt. Wie immer gab es später Diskussionen über Details. Bei der Turnhalle für die Schulanlage Sternmatt 2 machte Anita Langenegger vom Unihockey-Klub White Indians Inwil beliebt, bei der dortigen Turnhallenausstattung den Zuschauerraum zu vergrössern. Der zuständige Bauchef Jost Arnold konterte den Vorschlag. Die Turnhalle würde dem vom Bundesamtes für Sport gesetzten Standard für «Wettkampfsport auf regionaler Stufe» entsprechen. Die Stimmbürger sahen keinen Grund für eine Planänderung.

Das letzte Traktandum bewegte dann mehr Anwesende als die vorherigen. Den Hemmschuh setzte Michael Riboni (SVP), indem er sagte: «Wir brauchen ein Kostendach von 96 Millionen Franken.» Dazu äusserte sich der Gemeindepräsident Walter Lipp. Er habe bei der zuständigen Direktion des Innern nachgefragt, ob die Kompetenz für einen Antrag zu einem Kostendach an einer Gemeindeversammlung überhaupt machbar sei. Es habe beim Kanton geheissen: Das geht nicht. Der Planungskredit für die Baute im Wiesental in der Höhe von 4,1 Millionen Franken winkten die anwesenden Stimmbürger durch. Es war ein guter Abend für den Baarer Gemeinderat.

Eine letzte Hürde haben diese Projekte allerdings noch vor sich: die Abstimmung über die Baukredite für die Bauten an den drei Standorten. Die Urnenabstimmungen sollen am 13. Juni respektive am 28. November 2021 durchgeführt werden. Auch im nächsten Jahr, so hoffen die Baarer, soll mit der Eröffnung der Tangente Zug/Baar der Stau auf der Marktgasse verschwinden.

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