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Zug

Das Festival Zuger Sommerklänge wird mit der Kulturschärpe ausgezeichnet

Die Kulturkommission der Stadt Zug hat am 10. Juni im Freiruum die Kulturschärpen 2021 verliehen. Der Hauptpreis ging an die Zuger Sommerklänge, der Nebenpreis an das Kinder- und Jugendtheater Zug und der Ehrenpreis an die Künstlerin und Kunstvermittlerin Helena Krähenbühl.
Die Preisträgerinnen und Preisträger der Zuger Kulturschärpe 2021, vorne (von links): Peter Hoppe und Madeleine Nussbaumer (Sommerklänge), Helena Krähenbühl (Kunstschaffende) und Stefan Koch (Leiter Kinder- und Jugendtheater). (Bild: PD)

(cro) Die Zuger Sommerklänge sind ein seit 2001 bestehendes Kammermusikfestival im Kanton Zug. Sie verbinden auf höchstem Niveau dargebotene Kammermusik mit Landschaften, Sehenswürdigkeiten und der Geschichte der Region Zug, ist der Medienmitteilung der Abteilung Kultur der Stadt Zug zu entnehmen. Die Konzerte finden an stets überraschenden, sorgfältig ausgesuchten Orten statt, die jeweils in einer kurzen Einführung von Fachpersonen vorgestellt werden: vom Klostergarten über den Kirchenraum und den Bauernhof bis zur gedeckten Holzbrücke oder zur ehemaligen Bloodhound-Lenkwaffenstellung auf dem Gubel.

Die Zuger Sommerklänge wurden von Madeleine Nussbaumer und Peter Hoppe ins Leben gerufen. Inspiriert wurden die beiden anlässlich eines Festivals klassischer Musik im Jahr 2000 in Graz, wie Johannes Stöckli, Präsident der Theater- und Musikgesellschaft Zug, in seiner Laudatio schilderte: «Die Konzerte wurden an kulturhistorisch interessanten Stätten, in barocken Sälen, reich geschmückten Kirchen, in prächtigen Schlössern, uralten Burgen gespielt. Die Musik war wunderschön, die Musikerinnen und Musiker aus vollem Herzen bei der Sache, doch die Wahl der Aufführungsorte, die kam einem Erweckungserlebnis gleich! Was wäre wenn…? Ginge so was auch in Zug? Aber nein, bei uns ist alles viel zu klein, zu provinziell, wenig bis nichts Prunkvolles haben wir vorzuweisen, so ging die Diskussion der beiden auf der Heimfahrt.»

Doch die Idee liess die beiden nicht mehr los. Und so wurde das Festival am allerersten Aufführungsort, der Stadt- und Kantonsbibliothek, bereits im Jahr 2001 aus der Taufe gehoben.

Mittlerweile geht das Festival in seine 20. Saison. Aufgeführt wurden die Konzerte an über 90 verschiedenen Schauplätzen im ganzen Kanton, manchmal auch knapp ennet der Kantonsgrenze. Den Beitrag der Sommerklänge zur Zuger Kulturlandschaft brachte Johannes Stöckli in seiner Laudatio auf den Punkt: «Den kulturellen Reichtum des Kantons Zug durch das Erlebnis Sommerklänge neu oder von neuem kennen lernen, vermeintlich Vertrautes ganz anders erfahren, versunkenen, aber auch hochmodernen Lebenswelten Raum geben und diese zum Klingen bringen: Das ist gelungenes und noch immer gelingendes Konzept, das von Musikerinnen, Musikern und dem Publikum gleichermassen mitgetragen wird.» Madeleine Nussbaumer formulierte es so: «Wir machen etwas und die Menschen blühen auf. Wenn sie aus dem Konzert kommen, sieht man in den Gesichtern, wie gut es ihnen getan hat.»

Nebenpreis: Kinder- und Jugendtheater Zug

Als Nebenpreisträger wurde von den Sommerklängen das Kinder- und Jugendtheater Zug gewählt. Es wurde 1986 gegründet und hat seinen Wirkungsort im Untergrund des Einkaufszentrums Metalli.
Madeleine Nussbaumer, künstlerische Leiterin der Sommerklänge, schwärmt von dessen grossartiger Arbeit – von der Theaterschule über die Theaterlager, Freizeitkurse und die Theaterprojekte. Ihr Ensemble Chamäleon konnte vor Jahren das Tapfere Schneiderlein zusammen mit dem Theater im Casino Zug aufführen. «Stefan Koch, der Theaterleiter, war früher mal mein Klavierschüler», schmunzelt sie.

Ehrenpreisträgerin: Helena Krähenbühl

Den Ehrenpreis der Zuger Kulturschärpe erhielt Helena Krähenbühl. Die Zuger Künstlerin und Kunstvermittlerin hat mit ihrer Kunst Menschen in Zug verbunden und an der Kunst aktiv teilhaben lassen. Neben einem immensen Fundus an textilen Arbeiten und Wandtüchern hat Helena Krähenbühl Objekte und Skulpturen, Malereien, Mixed-Media-Arbeiten und Künstlerbücher geschaffen. Sie ist mit ihren Werken – die national wie auch international mehrfach ausgestellt wurden – sowohl im öffentlichen Raum der Stadt Zug präsent als auch in den Kunstsammlungen des Kantons, der Stadt und dem Kunsthaus vertreten.

In ihrer Laudatio erläuterte die Zuger Autorin und Journalistin Monika Wegmann den Hintergrund des künstlerischen Schaffens von Helena Krähenbühl: «Entscheidend für ihren Weg als Künstlerin und Kulturvermittlerin war ihr Wille, sich selber das nötige Wissen anzueignen, zu tüfteln, auszuprobieren – immer verbunden mit einer grossen Leidenschaft. Sie darf auf das jahrzehntelang Geleistete stolz sein: Im In- und Ausland wurden ihre Werke an Ausstellungen sowie an Wettbewerben präsentiert. Ihre Arbeiten sind im öffentlichen Raum und in Sammlungen der Stadt Zug, des Kantons und dem Kunsthaus vertreten. Es lohnt sich, ihren Werken nachzuspüren.»

Zuger Kulturschärpe zum sechsten Mal verliehen

Mit der Kulturschärpe würdigt die Kulturkommission der Stadt Zug kreative und aktive Menschen, die sich für das kulturelle und künstlerische Leben von Zug verdient gemacht haben. Sie verleiht die Kulturschärpe an Projekte, die verschiedene Kulturen und Nationen sowie unterschiedliche Sichtweisen und Ausdrucksformen zueinander bringen und das gesellschaftliche und kulturelle Zusammenleben fördern.

Die Kulturkommission der Stadt Zug versteht diese jährliche Anerkennung als Zeichen des Dankes und als Ansporn an alle, die das kulturelle Leben in Zug bereichern. Dotiert ist der Hauptpreis mit 10'000 Franken, wobei die Ausgezeichneten jeweils einen Viertel, also 2500 Franken, als Nebenpreis an eine ausgewählte Person oder Gruppe, die sie als förderungswürdig erachten, weitergeben.

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