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Zug

Chamerstrasse soll im Zentrum umgestaltet und zur Tempo-30-Zone werden

Ein entsprechender Kredit wird an der Gemeindeversammlung vom 21. Juni vorgelegt. Während der Vorschlag für die SP zu wenig weit geht, fordert die SVP eine Verschiebung.
Die Visualisierung zeigt die mögliche Gestaltung der Chamerstrasse.  (Bild: PD)

Rahel Hug

Das Zentrum von Hünenberg verändert sich. Vor rund einem Jahr ist der Baustart für die Zentrumsüberbauung der Jego AG erfolgt. Die Fertigstellung ist laut einem Bericht im letzten Gemeindeheft «Einblick» für den Herbst 2022 vorgesehen. Zeitgleich soll auch die neu gestaltete Chamerstrasse in Betrieb genommen werden. Bereits 2018 wurde der Öffentlichkeit ein «Betriebs- und Gestaltungskonzept» für die Aufwertung der Strasse vorgestellt. Nun wird das Projekt konkret: An der Gemeindeversammlung vom Montag, 21. Juni, werden die Stimmberechtigten über einen Kredit von 2,2 Millionen Franken für die Umgestaltung der Strasse entscheiden.

Neu gestaltet werden soll jener Bereich der Chamerstrasse zwischen der Einmündung der Eichengasse bis zur Einmündung des Ehretweges. Das Projekt sieht eine Aufweitung des Strassenraums vor, indem in der Mitte der Fahrbahn ein zwei Meter breiter, gepflästerter Streifen erstellt wird. Durch die Verbreiterung entfallen einige Rabatten, was mit der Pflanzung von zusätzlichen Bäumen entlang der Strasse kompensiert wird. Beide Bushaltestellen «Dorf» werden auf die Höhe des Gemeindehauses und der neuen Zentrumsüberbauung verschoben. Somit würden die heute getrennten Bushaltestellen der beiden Linien 41 und 51 zusammengeführt.

Tempo 30 ist aus Sicherheitsgründen notwendig

Teil des Vorhabens ist eine Temporeduktion auf 30 Kilometer pro Stunde. Die Einführung eines neuen Temporegimes war in der Arbeitsgruppe, die das Betriebs- und Gestaltungskonzept erarbeitet hatte, nicht als zwingend angesehen worden und war deshalb nicht Bestandteil des Konzepts. Nun sei die Geschwindigkeitsreduktion jedoch notwendig, schreibt der Gemeinderat in der Vorlage zur Versammlung. Dies aus Sicherheitsgründen. «Steht ein Bus an der Bushaltestelle, so müssen Autofahrende eine gewisse Distanz auf der anderen Fahrbahn frei einsehen können», lautet eines der Argumente.

Die Temporeduktion sei auch wichtig, um die Sicherheit im Knoten St.Wolfgang-/Chamerstrasse zu erreichen. Der Gemeinderat fasst seinen Standpunkt wie folgt zusammen: Die Reduktion habe einen geringen Einfluss auf die Verkehrsqualität, jedoch einen positiven Effekt auf die Siedlungsqualität und die Sicherheit.

Keine Bäume auf dem Mittelstreifen

Eine weitere Anpassung des ursprünglichen Vorschlags gibt es bei der Bepflanzung. Ursprünglich waren Bäume im Bereich des Mittelstreifens favorisiert worden. Wegen der Einhaltung der Sichtdistanz müsse nun aber auf Bäume im mittleren Bereich verzichtet werden, ist in der Vorlage zu lesen.

Das Projekt ist für das Agglomerationsprogramm des Bundes angemeldet. Daher rechnet die Gemeinde Hünenberg mit einer Kostenbeteiligung von bis zu 35 Prozent. Zudem wird ein Beitrag des Kantons an die behindertengerechte Erstellung der Bushaltestellen erwartet.

Die Hünenberger Ortsparteien CVP und FDP unterstützen das Vorhaben. Die SP will noch weiter gehen und sich für eine Temporeduktion auf 20 Kilometer pro Stunde einsetzen. Somit soll laut Präsidentin Virginia Köpfli «eine wirkliche Begegnungszone» ermöglicht werden, in der Fussgängerinnen und Fussgänger Vortritt haben. Die SVP wiederum wird einen Antrag auf Verschiebung stellen. «Die Umfahrung Cham–Hünenberg soll zuerst fertiggestellt werden», ist Präsident Thomas Villiger der Meinung. Die Baubewilligung für das Grossprojekt ist bekanntlich inzwischen rechtskräftig, nachdem das Bundesgericht eine letzte Beschwerde abgewiesen hat. Heute ist die Chamerstrasse eine Kantonsstrasse, die aber mit der Eröffnung der Umfahrung zu einer Gemeindestrasse abklassiert wird.

Schulhaus Kemmatten soll ausgebaut werden

Ein weiteres Projekt, für das an der Gemeindeversammlung eine Weichenstellung bevorsteht, ist die Sanierung und Erweiterung des Schulhauses Kemmatten A in Hünenberg See. Für rund 13 Millionen Franken soll es renoviert und ausgebaut werden – wegen veränderter Bedürfnisse und eines zusätzlichen Raumbedarfs beim Mittagstisch und der nachschulischen Betreuung. Nun wird ein Projektierungskredit von 1,2 Millionen Franken vorgelegt. FDP, CVP und SP befürworten das Projekt, die SVP hat keine Parole gefasst, da die Abstimmung unentschieden ausfiel.

Im Anschluss an die Gemeindeversammlung findet die Informationsveranstaltung über die künftige Postversorgung in Hünenberg statt. Vertreter der Post informieren, wie ein künftiges Postangebot im Zentrum von Hünenberg aussehen könnte. Der Gemeinderat steht für Fragen ebenfalls zur Verfügung.

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