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Zug

Cham: Schulraumplanung schreitet voran

In Cham arbeitet man mit Hochdruck an der Schulraumplanung. Über 30 neue Klassen werden bis 2032 erwartet.
Die Chamer Gemeinderäte Arno Grüter (links) und Rolf Ineichen befassen sich intensiv mit der Schulraumplanung. (Bild: PD)

Vanessa Varisco

Das Thema beschäftigt alle Zuger Gemeinden: die Schulraumplanung. Auch Cham beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wo die vielen Schülerinnen und Schüler in Zukunft in den Unterricht gehen sollen. Den die Prognosen, welche die Metron Raumentwicklung AG im Auftrag der Gemeinde erstellt hat, besagen, dass bis im Schuljahr 2031/2032 mit bis zu 2400 Schülerinnen und Schülern in Kindergarten, Primarschule und Oberstufe gerechnet werden muss. Was einem Anstieg von 650 Kindern im Vergleich zu den aktuell 1750 Schülerinnen und Schülern entspricht.

«Insgesamt könnten deshalb über 30 neue Klassen entstehen», rechnet Arno Grüter, Vorsteher Bildung, vor. Die Firma Metron aktualisiere die Zahlen jährlich. Denn: «In der jetzigen und kommenden Phase der Schulraumplanung ist es wichtig, möglichst genaue und plausible Zahlen zu haben, von denen wir ausgehen können.» Herausfordernd dabei sei vor allem, dass das Umfeld sehr dynamisch sei. Und aufgrund des Schüleranstiegs sowie des zusätzlichen Bedarfs in der modularen Tagesschule sowie Musikschule müssen entsprechend mehr Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Schätzungsweise 8000 bis zu Quadratmeter mehr

Wie viel mehr Platz geschaffen werden muss, sei im Moment noch sehr schwierig, zu beziffern, wie Rolf Ineichen, Vorsteher Planung und Hochbau, erklärt. «Dies auch weil sich die Raumgestaltung durch neue Lernformen und –anforderung wandeln kann.» Um trotzdem eine Grössenordnung zu geben: Man schätze, dass mit allen Turnhallen, Fachzimmern, Klassenzimmern und Nebenräumen zusätzlich bis zu 8000 Quadratmetern Geschossfläche erforderlich seien. Deshalb sind Erweiterungen bestehender Schulstandorte erforderlich. Möglich sind die sowohl bei der Schulanlage Städtli als auch im Kirchbühl. Damit wird der Gesamtbedarf aber wohl nicht abgedeckt werden können. Wo allfällige Neubauten entstehen könnten, ist noch nicht festgelegt. «Bezüglich eines zusätzlichen Schulhausstandortes müssen wir jedoch offenbleiben.» Denn eingehende Volumenstudien beim Schulkreis Dorf sowie beim Städtli und Kirchbühl hätten aufgezeigt, dass das langfristige erforderliche Volumen an beiden Standorten nur knapp realisiert werden könne. Zu beachten gilt es, dass bei einem Abriss und Neubau am gleichen Standort der Schulbetrieb während einer mehrjährigen Bauzeit aufrechterhalten werden muss.

Die Investitionskosten variieren je nach Strategie. «Für reine Neubauten sind mit 30 bis 45 Millionen Franken sicherlich ein guter Anhaltspunkt», so Rolf Ineichen. Rechne man alle erforderlichen Sanierungen und mögliche Erweiterungen dazu, werde sich der gesamte Investitionsbedarf der nächsten 12 bis 15 Jahre allerdings noch erhöhen. Denn neben den Neubauten sind auch Sanierungen vorgesehen. Vorgenommen werden sie in den Kleinschulhäusern Alpenblick und Niederwil voraussichtlich bereits 2020. Auch die Schulanlagen Städtli 1 und 2 sind sanierungsbedürftig. «Hier muss die bis Ende 2019 zu erwartende Gesamtstrategie aufzeigen, welche Sanierungen genau in welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt angegangen werden sollen», so Ineichen.

Nachdem die Chamer Stimmberechtigten sich diesen Februar gegen den Standort Allmendhof/Röhrliberg ausgesprochen haben, sind Interpellationen verschiedener politischen Parteien eingegangen, die andere Standorte in der Gemeinde vorgeschlagen. «Der Gemeinderat Cham ist nach wie vor sehr an einer Kantonsschulstandort interessiert», bestätigt Ineichen. Ziel sei zwei bis drei Varianten mit einer detaillierten Machbarkeitsstudie näher zu untersuchen, um dem Kanton bis im Juni 2020 einen Vorschlag unterbreiten zu können. «Da eine Kantonsschule in Cham einen direkten Zusammenhang mit der gemeindlichen Schulstandortplanung haben kann, ist die Aufgabenstellung äusserst komplex», betont der Vorsteher Planung und Hochbau.

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