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Zug

Auf dem Sennweid-Areal entsteht ein Neubau für den Mittagstisch

Der Gemeinderat konnte alle seine Anträge an der Gemeindeversammlung durchbringen. Den Abstimmungen gingen aber längere Diskussionen voraus.
Das neue Gebäude soll neben der Turnhalle Sennweid zu stehen kommen. (Bild: Maria Schmid (Baar, 7. Juni 2021))

Rahel Hug

Finanzen, Schulinfrastruktur, Veloverkehr und ein Bauprojekt: Das waren die Themen, über die an der Gemeindeversammlung in Baar vom Dienstagabend rege diskutiert wurde. 119 Stimmberechtigte besuchten die Versammlung in der Waldmannhalle, die rund zweieinhalb Stunden dauerte. Trotz vieler Wortmeldungen und einigen Anträgen konnte der Gemeinderat bei allen Traktanden seine Geschäfte durchbringen.

So zum Beispiel der Baukredit von 4,45 Millionen Franken für ein neues Gebäude für die Schulergänzende Betreuung (SEB) in der Primarschule Sennweid. Die Ausgangslage ist klar: Das Angebot der SEB wird immer beliebter, die aktuellen Platzverhältnisse sind prekär. Ein neues zweistöckiges Gebäude soll Abhilfe schaffen und Platz für 120 Schülerinnen und Schüler bieten.

Für die Vertreter der Parteien war klar: Es ist nötig, dass die Gemeinde in diese Infrastruktur investiert und auf das Bevölkerungswachstum reagiert. Von allen begrüsst werden die geplanten Lagerräume für Vereine im Untergeschoss. Martin Zimmermann (GLP) stellte den Antrag, dass der Baukredit um 50'000 Franken erhöht wird, um zusätzlich zur geplanten Photovoltaikanlage auf dem Dach eine weitere Anlage auf der Fassade zu prüfen und umzusetzen. «Etwas mehr Innovationsgeist», forderte Zimmermann. Sein Vorschlag fand keine Mehrheit. Bauvorsteher Jost Arnold ihm recht, dass auch die Fassade für Photovoltaik in Frage komme, der SEB-Neubau aber wenig geeignete Flächen aufweise. Der Gemeinderat wolle zudem für das gesamte Sennweid-Areal ein Projekt für neue Photovoltaik-Anlagen präsentieren. «Das werden wir in diesem Rahmen anschauen», so Arnold.

Ein weiterer Ausbau auf dem Areal ist möglich

Eine Anwohnerin der Deinikonerstrasse äusserte sich skeptisch gegenüber dem Ausbau auf dem Sennweid-Areal. Sie sei gegen eine Konzentration an diesem Standort, zumal das Klima in kleineren Schuleinheiten besser und die Verkehrsbelastung aktuell bereits gross sei. Sylvia Binzegger, Schulpräsidentin, betonte, dass Baar als einzige Zuger Gemeinde zwei Oberstufenstandorte habe. Familiäre Einheiten seien wünschenswert, «aber der Platz muss entsprechend wirtschaftlich genutzt werden», sagte sie. Anna Lustenberger (ALG) wollte wissen, ob denn der Platz für 120 Schülerinnen und Schüler ausreichend sei. «Mittelfristig ja», lautete die Antwort der Schulpräsidentin. Gemäss dem Bauvorsteher wäre aber ein weiterer Ausbau möglich auf dem Areal.

Die Jahresrechnung 2020, die mit einem Überschuss von 13,7 Millionen Franken abschliesst, wurde ebenfalls genehmigt. Zwei Anträge, die Beiträge für die In- und Auslandhilfe zu erhöhen beziehungsweise den vorgesehenen Betrag nur für die Inlandhilfe zu verwenden, wurden von den Anwesenden verworfen. Beni Riedi (SVP) stellte bei der Diskussion um die Finanzen die neu geschaffene Kommunikationsstelle in Frage. Effizienz sei in der Verwaltung sehr wichtig, sagte er, und warf die Frage auf, ob es denn wirklich zu jeder kleinen Neuigkeit eine Medienmitteilung brauche. Gemeindepräsident Walter Lipp verteidigte die gewählte Strategie: «Wir haben erkannt, dass es in diesem Bereich Handlungsbedarf gab. Wir wollen proaktiv kommunizieren, die Bevölkerung soll über Gutes und weniger Gutes informiert werden.»

Veloverkehr: IG aus Blickensdorf fordert schnelle Lösung

Bei der Diskussion zur Interpellation «Attraktive und sichere Veloverbindungen» zeigte sich, dass insbesondere in Blickensdorf der Wunsch nach einer besseren und sicheren Veloverbindung nach Baar-Dorf gross ist. Eine Sprecherin der IG Leben in Blickensdorf äusserte sich deutlich: «Wir brauchen jetzt eine Lösung und wollen nicht auf eine weitere Planung warten.» Sicherheitsvorsteher Zari Dzaferi erklärte: «Der Ball liegt momentan beim Kanton, der für diese Strecke zuständig ist.» Eine Vernehmlassung habe stattgefunden, die Gemeinde habe sich für zwei breitere Radstreifen ausgesprochen.

Zu reden gab auch die zweite Interpellation, die an der Versammlung beantwortet wurde: Jene zu den «Scheibenhäusern» in Inwil, die durch Neubauten ersetzt werden sollen. Die Forderung der ALG nach einer Fachstelle «Bezahlbarer Wohnraum» etwa kam bei der SVP und beim Gemeinderat nicht gut an. Jost Arnold erklärte: «Der Gemeinderat setzt sich bereits stark für preisgünstigen Wohnraum ein, beispielsweise wenn es um die Zusammenarbeit mit Wohnbaugenossenschaften geht.»

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