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Zug

Auch die Gemeinde Risch steht finanziell auf gesunden Beinen

Die Rechnung 2018 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 4,98 Millionen Franken ab. Bei den Investitionen ist die Gemeinde leicht im Verzug, dies weil viele Projekte anstehen. Dafür kann der Gemeinderat Geld auf die Seite legen.
Die Personenüberführung Ost, die zurzeit beim Bahnhof Rotkreuz gebaut wird, gehört neben dem Ausbau der Schulinfrastruktur zu den Grossprojekten, die in der Gemeinde Risch anstehen. (Bild: Visualisierung: PD)

Rahel Hug

Rahel Hug

Das sorgfältige Budgetieren ist sich der langjährige Rischer Finanzvorsteher Francesco Zoppi (SVP) gewohnt. Und auch, dass er sich dabei jeweils «leicht positiv verkalkuliert», wie er selber es mit einem Schmunzeln beschreibt. Die Rechnungen der Gemeinde schlossen in den letzten Jahren nämlich stets mit einem Ertragsüberschuss zwischen 2 und 7 Millionen Franken ab.

Auch die Rechnung 2018, die seit kurzem vorliegt, bildet keine Ausnahme: Bei einem Ertrag von 55,11 Millionen und einem Aufwand von 50,13 Millionen Franken schliesst sie mit einem Plus von 4,98 Millionen Franken.

Situation ähnlich wie in anderen Gemeinden

Das positive Ergebnis resultiert laut Mitteilung der Gemeinde aus einem um 2,9 Millionen Franken tieferen Aufwand und einem um 2,1 Millionen Franken höheren Ertrag. «Die Aufwandunterschreitung ergibt sich aus einem tieferen Transferaufwand von 1,2 Millionen Franken, tieferem Personal-, Sach- und übrigem Betriebsaufwand sowie tieferen ordentlichen Abschreibungen.» Es gehe allen Zuger Gemeinden ähnlich, sagt Zoppi und verweist auf die bisher bekannten Abschlüsse etwa aus Steinhausen oder Baar, die ebenfalls positiv ausfielen. Grund sei das Bevölkerungswachstum und die gute Wirtschaftslage.

Zu den Mehrerträgen beigetragen haben in Risch insbesondere die Erträge aus der Grundstückgewinnsteuer sowie den Erbschafts- und Schenkungssteuern, welche um 1,6 Millionen Franken über Budget liegen. Die Steuererträge der natürlichen Personen liegen 0,2 Millionen Franken und die Erträge der juristischen Personen 0,3 Millionen Franken über dem Budget. Dass es bei den natürlichen Personen keine deutlichen «Ausreisser» gibt, erklärt Francesco Zoppi wie folgt: «Das hängt mit der Bevölkerungsstruktur zusammen. Wir haben ein grosses Wachstum, doch es sind vorwiegend Personen der Mittelschicht, die in unsere Gemeinde ziehen.» Diese Entwicklung lasse sich relativ gut prognostizieren. Die Situation bei den Grundstückgewinnsteuern oder Gewinnsteuern aus Vorjahren sei nur schwer vorhersehbar.

Die Nettoinvestitionen sind mit 9,7 Millionen um 8,6 Millionen Franken tiefer als budgetiert ausgefallen und konnten aus eigenen Mitteln finanziert werden. Die wesentlichen Unterschreitungen sind bei den Rahmenkrediten Unterhalt/Ausbau Abwassernetz mit 3,8 Millionen Franken und beim Projekt Baukredit Neu- und Umbauten Waldegg mit 3,4 Millionen Franken zu verzeichnen. «Die erwartete Spitze bei den Investitionen ist noch nicht eingetroffen», sagt Zoppi. Weil mit den neuen Schulbauten, der Personenüberführung am Bahnhof und weiteren Vorhaben sehr viele Projekte anstehen, komme es bei einigen zu Verzögerungen. «2019 und 2020 werden wir aber einige Projekte abschliessen können», ist der Finanzchef überzeugt.

Reserve für Abschreibungen wird erhöht

Um das Geld für künftige Investitionen «auf die Seite zu legen», beantragt der Gemeinderat, die Reserve für zukünftige Abschreibungen um 4 Millionen Franken zu erhöhen. «Dank dem Überschuss kommt die Gemeinde dem Ziel, die anstehenden Investitionen aus eigenen Mitteln zu decken, wieder einen Schritt näher», so Francesco Zoppi. Dies sei in der Finanzstrategie so vorgesehen.

Wird die Ennetseegemeinde auch in den nächsten Jahren positive Rechnungsabschlüsse präsentieren? Francesco Zoppi ist guter Dinge: «Die ständige Wohnbevölkerung hat im letzten Jahr um etwa 500 Personen zugenommen. Das ist eine grosse Zahl. Wir gehen davon aus, dass unser Wachstum noch eine Weile weitergehen wird.»

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