notifications
Zug

170 Tonnen Asphalt in Handarbeit verteilt – so entstand der erste fixe Pumptrack im Kanton Zug

In Cham ist während der vergangenen Wochen die erste fest installierte Pumptrack-Anlage im Kanton Zug entstanden. Wetterglück und Fachkenntnisse waren gefragt.
(Bild: IG Mountainbike Zug)
(Bild: IG Mountainbike Zug)
(Bild: IG Mountainbike Zug)
Das Projektteam nach getaner Arbeit.

(Bild: Matthias Jurt (Cham, 19. November 2020))

Zoe Gwerder

Zoe Gwerder

Zoe Gwerder

Zoe Gwerder

Zwischen dem Strandbad Cham und den Tennisplätzen ist in den vergangenen Wochen Ungewöhnliches gebaut worden. Eine Landschaft voller künstlicher Erdhügel ist auf dem rund 1600 Quadratmeter grossen Gelände entlang des Seewegs entstanden. Diese sind nun vor rund einer Woche mit Asphalt bedeckt worden.

Beim Vorhaben handelt es sich um den ersten Pumptrack des Kantons. Eine Anlage, bei der man durch Auf- und Abbewegungen mit einem fahrbaren Untersatz – wie beispielsweise einem Velo oder Kickboard – Geschwindigkeit aufbauen kann. Hinter dem Projekt steht die IG Mountainbike Zug.

Wie deren Präsident Christoph Jans erklärt, hat es der Bau einer solchen Anlage in sich. Denn die Geometrie der Hügel und Wellen muss stimmen, damit der Schwung gut aufgebaut werden kann und nicht Unfälle provoziert werden.

Die Krönung – also der Asphalt oben anzubringen – sei hierbei besonders aufwendig. «Der Asphalt wird von Hand mit der Karette auf die Anlage geführt und dort mit Hilfe einer Vibraplatte verdichtet und geformt.»

170 Tonnen Asphalt sind so auf dem Chamer Pumptrack innert dreieinhalb Tagen verteilt worden. Die IG Mountainbike setzte für diese Arbeit auf ein auf Pumptracks spezialisiertes Unternehmen aus dem Kanton Graubünden. «Sie planten den Parcours, realisierten den Rohbau und asphaltierten diesen auch», so Jans.

Die Arbeit an der Fahrbahn ist inzwischen so gut wie erledigt. «Die Anlage wird nun noch eingezäunt, damit die Pumptrack-Fahrer nicht versehentlich auf dem Seeweg landen können.» Am kommenden Montag ist der Termin für die Abnahme durch die Gemeinde. Christoph Jans freut sich: «Wenn alles rund läuft, können wir die Anlage danach öffnen.»

Aufgrund der Coronapandemie findet die Eröffnung vorerst nur im kleinen Rahmen statt. «Nach Möglichkeit werden wir aber den Pumptrack im Frühling oder Sommer feiern», so Jans. Die Anlage wird wie ein öffentlicher Spielplatz betrieben und ist frei nutzbar. Einzige Voraussetzung: Das Fahrzeug darf keinen Motor haben.

Das Projekt hat einen langen Weg hinter sich. Es ging 2017 aus einem Wettbewerb der Zuger Kantonalbank als Gewinner hervor. Nach der langen Suche nach einem geeigneten Platz und einer Absage der Stadt Zug lag im Februar 2019 erstmals ein Baugesuch in Cham auf – mit dem Plan, bis spätestens Ende 2019 die Anlage zu eröffnen. Dies verzögerte sich und der Baustart wurde auf den Frühling 2020 verschoben. Da jedoch das Baugesuch zur Korrektur eines Fehlers ein zweites Mal aufgelegt werden musste, konnten die Arbeiten nicht wie erwünscht abgeschlossen werden.

Der Neustart der eigentlichen Bauarbeiten wurde auf das Ende der Badesaison geplant. «Leider regnete es jedoch einen Grossteil des Oktobers, weshalb wir erst gegen Ende des Monats mit den Erdarbeiten beginnen konnten», so Jans. Dies habe nun noch knapp gereicht, da die abschliessenden Asphalt-Arbeiten Temperaturen von mehr als zehn Grad benötigen. «Sonst hätten wir bis nächsten Frühling warten müssen.»

Kommentare (0)