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Zug: Warum Hygiene so wichtig ist

Die letzten Kursabende des Zuger Jagdlehrgangs im November und Dezember standen im Fokus des jagdlichen Handwerks. Am Montag konnten die Teilnehmer in Alosen erstmals Hand anlegen.
Jäger und Metzger Bruno Meier erklärt, wie die Mägen eines Tieres entfernt werden müssen. (Bild: Charly Keiser (Alosen, 17. Dezember 2018))

Charly Keiser

Im November und Dezember stand beim Zuger Jagdlehrgang das jagdliche Handwerk auf dem Programm. Fabian Iten zeigte uns Jagdlehrgängern am ersten Abend, worauf es beim Schiessen vorab in Sachen Sicherheit ankommt. «Sicherheit ist das oberste Gebot», betonte er und verwies auf die einschlägigen Regeln.

Die Bestandeserhebung des Wilds und die Hege wurden vor den verschiedenen Jagdmethoden thematisiert und Iten wies auf die Besonderheit der Patentjagd hin, wie sie im Kanton Zug gelebt wird. «Die Patenjagd ist einzigartig. Wir sind unsere eigenen Chefs und tragen die Verantwortung für ein tiergerechtes und weidmännisches Handeln.» Dazu gehört auch viel Tradition, wie Iten ausführte. So kamen unter anderem der letzte Biss und der Schützenbruch zu Sprache, die den Respekt vor dem erlegten Tier und die Identifikation des Schützen symbolisieren.

Untersuch auf mögliche Krankheiten

Ein erlegtes Tier aufbrechen, es ausweiden und aus der Decke nehmen. So nennen Jäger die Vorgänge, die nach dem erfolgreichen Schuss auf ein Stück Wild an die Hand genommen werden. Auch hier steht die Sicherheit im Vordergrund. Und dies im Sinne der Hygiene. Soll das Fleisch des Tiers einst munden, muss sichergestellt werden, dass keine Verunreinigungen ins Tier kommen, wie Iten mahnt. Die Innereien werden genaustens inspiziert, um allfällige Krankheiten zu erkennen und diese wenn nötig dem Amt für Wald und Wild zu melden.

Iten erklärt, warum die erlegten Tiere auf eine Linie gelegt werden, wovon der Spruch «zur Strecke bringen» stammt. Er erklärt gar, welche Jagdhörner in der Schweiz gebraucht werden und wie wichtig diese Jagdtraditionen sind.

Geduld bringt Rosen

Vorgestern Montag war nach drei Theorieabenden Praktik angesagt. Treffpunkt war bei Bruno Meier im Hintermoos in Alosen. Der Jäger und gelernte Metzger hatte zuvor ein Schaf aus der Decke genommen, damit wir Lehrgänger das Aufbrechen ein erstes Mal ausprobieren konnten. Schnell war klar: Wer ein Tier erlegt, sollte sich beim Ausweiden Zeit lassen. Denn es lohnt sich und dankt mit besserem Fleisch, als wenn ein Schnitt schnell und unbedacht aufgeführt wird.

Nach dem Schaf war eine Dammhirschkuh an der Reihe. Diese wurde gleichentags erlegt und war noch in der Decke – also noch im Fell. Meier zeigte auf, was wichtig ist, wie und wo auf was besonders zu achten ist.

Nach «der Arbeit» ging’s einen Raum weiter zum Kafi Schnaps und Kuchen. Iten und Meier stellten sich den Fragen der angehenden Jäger. Doch Gemütlichkeit und Kameradschaft standen schnell im Vordergrund und zeigten, warum die Jagd nur wenig oder am Rande aus Schiessen und Ausweiden besteht.

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