Peter Rohner
Sonntagabend in Maienfeld: Die Malanser Spieler und Betreuer rennen auf Martin Hitz im Tor zu. Der 39-jährige Rückkehrer feiert im zweiten Playoff-Match gegen Zug United einen Shutout und sichert seinem Team den verdienten Sieg und den Ausgleich in der Viertelfinalserie.
Gefordert war der ehemalige Schweizer Internationale indes erst im letzten Drittel. In den ersten 40 Minuten hatten die Malanser Abwehr ihren Keeper vorbildlich abgeschirmt. Es schien, dass die Bündner es über Nacht geschafft hatten, in den Playoff-Modus zu wechseln. Sie waren den Zugern im zweiten Spiel in allen Belangen überlegen, agierten und kreierten und waren auch gedanklich meist einen Schritt schneller. So fiel denn auch der Führungstreffer. Nach einem Schuss von Mauro Hartmann realisierte Remo Buchli die Situation gedankenschnell und überwand Zugs Goalie Nils Schälin zum 1:0.
Starker Zuger Goalie
Die Malanser waren auch bissiger in den Zweikämpfen, setzten immer wieder energisch nach und wurden auf diese Weise mit dem 2:0 belohnt. André Andersson wollte sich bereits in die Offensive orientieren, als Joel Friolet den Ball in die Mitte zu Dan Hartmann spielte, der eben nicht mehr von Andersson gedeckt war. Hartmann, schon Doppeltorschütze am Vortag in Zug, traf unhaltbar zum 2:0. Dass der Schaden nach 40 Minuten nicht grösser war, hatten sie primär ihrem Keeper Schälin und etwas Glück zu verdenken. Damian Rohner und Mike Jäger trafen mit ihren Abschlussversuchen nur die Torumrandung.
Im letzten Spielabschnitt versuchten es die Zuger mit einem hohen Pressing, wurden damit offensiv wohl etwas gefährlicher. Es boten sich aber auch immer wieder Räume für Konter des Heimteams. Nach einem solchen traf schliesslich Hartmann zum 3:0 und in der Halle kam das Gefühl auf, dass die Zentralschweizer wohl noch lange spielen konnten an diesem Abend – ein Tor würde ihnen nicht gelingen.
Bereits fünf Minuten vor Schluss ersetzten sie den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Den gefährlichsten Abschluss durch Tim Mock entschärfte Hitz, ansonsten gelang es dem Malanser Abwehrverbund, die Zuger vom Tor fernzuhalten. Als Mario Stocker schliesslich einen Befreiungsschlag Richtung leeres Gehäuse mit einem hohen Stock stoppte, verwandelte Mauro Hartmann den fälligen Penalty zum 4:0 und setzte damit den Schlusspunkt hinter das zweite Spiel.
Mitreissendes Spektakel in Zug
Ganz anders hatte es am Samstag in Zug ausgesehen. Das Playoff-Menu, das die beiden Teams den 400 Zuschauern in der Sporthalle der Kantonsschule zum Auftakt der Viertelfinalserie boten, war sehr reichhaltig: Powerplay-Tore, Penaltytor, Treffer ins leere Gehäuse, Pfostenschüsse, harte Zweikämpfe, hitzige Wortgefechte, mirakulöse Paraden und Torhüterwechsel, Spannung bis zur Schlussminute – und durchaus auch gehobene Unihockeykunst. Einzig Verlängerung und Penaltyschiessen fehlten als dramatische Höhepunkte dieses Playoff-Auftakts, den Zug United letztlich mit 8:4 gewann. Vor allem die Linie um Andersson (4 Skorerpunkte), Larsson (2) und Hallén (3) zeigte sich besonders gut aufgelegt. Doch die Zuger hatten in dieser Partie ihr Pulver für das Wochenende verschossen.
So kann in dieser Viertelfinalserie am kommenden Wochenende keine Entscheidung fallen. Am 12. März geht es in Zug weiter (16 Uhr, Kantihalle), tags darauf in Maienfeld.