Peter Rohner
Peter Rohner
Wie wenig in der Zuger Offensive am vergangenen Sonntag zusammenpasste, manifestierte sich in den Schlussminuten. Mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters und einer ordentlichen Portion Verzweiflung suchte das Heimteam den Anschlusstreffer. Die Aktionen waren indes zu wenig durchdacht und Winterthurs Goalie Nicolas Schüpbach hatte oft leichtes Spiel, weil er freie Sicht hatte. So auch beim Schuss von Alexander Hallén. Schüpbach fing den Ball und lancierte den nach vorne sprintenden Noah Püntener. Der Zuger Torhüter Nils Schälin hechtete, von der Bank herkommend, zwar noch irgendwie Richtung Tor, kam aber zu spät. Das 5:2 der Gäste knapp anderthalb Minuten vor dem Ende war die Entscheidung.
Den Erfolg verdienten sich die Winterthurer mit einem disziplinierten und konzentrierten Vortrag. In der Defensive gelang es den Gästen, die Zuger in aufreibende Zweikämpfe zu verwickeln, und bremsten so frühzeitig offensiven Zuger Schwung. Und offensiv waren die Gäste bedacht, mit viel Geduld und wenig Risiko zu spielen, um den Zentralschweizern keine Konter anzubieten. Dieser Gameplan ging, sehr zum Frust von Zugs Trainer Antti Ruokonen, perfekt auf. «Vier Tore zu kassieren, ist nicht ein Problem», sinnierte der finnische Coach. «Aber wir erzielen nur zwei Treffer und davon war eines im Powerplay – das ist zu wenig.»
Zunächst hat es gar nicht schlecht ausgesehen
Dazu kam, dass die Zuger, ungleich dem Gegner, sich im eigenen Offensivspiel Fehler leisteten. So stand ein Ballverlust Zugs dem 1:0 der Gäste Pate. Die Strafe, die zum 2:1 führte, handelten sich die Zuger mit einem ungeschickten Wechsel ein. Und das kursweisende 4:2 erzielten die Zürcher im Anschluss an einen Freischlag der Zuger in der offensiven Ecke. Einzig das dritte Gegentor entsprang einem ruhigen Spielaufbau des HCR, wobei die Zuger Abwehr den Torschützen Ryan Neubauer auf der linken Seite komplett vergessen hatten.
Dabei hatten sich die Zentralschweizer zweimal irgendwie in die Partie zurückgebissen. Eine etwas hart ausgesprochene Strafe gegen Luca Dall’Oglio nutzte Mario Stocker mit einem schönen Schlenzer zum 1:1-Ausgleich. Adrian Furger verwandelte einen Flippass von Adrian Bachmann, der den Ball an der Mittellinie erobert hatte, herrlich zum 2:2. Weil aber Neubauer nur rund zwei Minuten später die Gäste abermals in Führung brachte und die Winterthurer diese in den verbleibenden acht Minuten mehr oder weniger sicher verwalteten, blieb Zug erstmals in dieser Saison ohne Punkte.
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