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Zug United düpiert Wiler-Ersigen in der Penaltylotterie

Es war die NLA-Runde der Überraschungen: Neben Zug haben auch Winterthur und Malans gegen höher klassierte Teams gewonnen.
Zugs Emil Julkunen (am Ball) erzielt den Siegtreffer. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 16. Januar 2021))

Peter Rohner

Zu Beginn deutete wenig auf eine Überraschung der Zuger bei Wiler-Ersigen hin. Schon im ersten Einsatz machten die drei finnischen Weltmeister Väänänen, Savonen und Pylsy zusammen mit dem slowakischen WM-Topskorer Dudovic und dem Eigengewächs Affolter mächtig Druck. Und die Formation sorgte auch gleich für die Führung. Im Rücken ging Pylsy vergessen, der mit einem seiner gefürchteten Scharfschüsse früh zum 1:0 traf. Die Zuger Antwort kam indes wenig später nach einem Freischlag. André Andersson entledigte sich seines Bewachers und demonstrierte seine Schusspräzision.

Wiler wieder reagierte. Bei einem Freischlag in der Ecke düpierten Louis und Rentsch die Zuger Abwehr und Louis schob um das lange Bein von tim Kramer zum 2:1 ein. Die Gastgeber behielten in der Folge die Oberhand. Einzig die dritte Linie der Zuger vermochte die dritte Formation Wilers jeweils unter Druck zu setzen. Dennoch war es genau diese Linie, die etwas glückhaft zum 3:1 traf. Nach einem Ballgewinn erwischte Persici den Zuger Keeper mit einem Flachschuss.

Im mittleren Spielabschnitt fanden die Zuger besseren Zugriff auf die Begegnung und standen vorab in der Defensive sicherer und liessen weniger Chancen des Gegners zu. Dies wiederum führte dazu, selbst in der Offensive zu Möglichkeiten zu kommen. Eine solche verwertete Julkunen nach einem langen Zuspiel von Maurer zum Anschlusstor. In extremis stellte der zwölffache Schweizer Meister in der Folge den Zwei-Tore-Abstand indes wieder her. Vier Sekunden vor der zweiten Pausensirene stand abermals Louis richtig, als der Ball vor das Tor sprang.

Die taktischen Änderungen zahlen sich aus

Zug versuchte, im letzten Drittel seine erste Formation gegen die dritte Linie von Wiler spielen zu lassen, was zuweilen zu etwas kuriosen Szenen führte. Und offenbar auch zu Konfusionen. Die Zuger nutzten dies zu ihren Gunsten. Als Wilers Siegenthaler für ein Vergehen an Mock auf die Strafbank musste, traf Staub nach einem Tunnelpass von Furger mit einem schönen Direktschuss. Und zu Mitte des dritten Abschnitts gelang Zug durch Andersson mit einem präzisen, satten Schuss in die linke hohe Torecke sowie Julkunen nach einem Ballverlust Wilers auf der Mittellinie innert 15Sekunden die Wende. Erstmals führten die Gäste im Sportzentrum von Zuchwil.

Die Führung hielt allerdings nicht lange. Pylsy wurde an ähnlicher Stelle wie schon beim 1:0 vergessen und er traf erneut. Das 5:5 hielt Bestand bis zum Ende der Verlängerung. In dieser hatte vor allem Savonen die grosse Chance, das Spiel für seine Farben zu entscheiden. Das Glück an diesem Abend war dem Heimteam aber nicht hold, wie sich auch im nötigen Penaltyschiessen zeigen sollte. Nach je vier Schützen stand es 2:2, als Väänänen anlief und seinen Versuch an den Pfosten setzte. Furger verpasste in der Folge die Entscheidung, sodass auch das Penaltyschiessen in die Verlängerung ging.

Glück und Pech liegen sehr nah beieinander

Louis und Andersson versenkten auch ihre zweiten Versuche. Mendelin, der im ersten Anlauf den fürs Penaltyschiessen eingewechselten Goalie Nilsson mit einem frechen Heber überlistet hatte, umspielte jenen diesmal, sah aber den Ball von der Torumrandung wegspringen. Julkunen entschied schliesslich die Partie. Er überwand den Keeper Menétrey mit einer schnellen Bewegung auf der Rückhandseite. Für die Zentralschweizer war es in dieser Saison im achten Anlauf erst der zweite Sieg auswärts, derweil Wiler erst seine zweite Heimniederlage kassierte.

Die Zuger liegen weiterhin im fünften Rang. Ihr Sieg war einer von drei überraschenden in der Masterround: Malans kanterte die Grasshoppers mit 11:4 nieder, und Rychenberg Winterthur siegte gegen Köniz mit 7:5.

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