notifications
Zug

Zug 94 sucht Geld für mögliche Transfers

Die Fussballer überwintern trotz guter letzter Spiele als Tabellenletzter in der 1. Liga. Dennoch herrscht eine Art Aufbruchstimmung.
Trainer Thomas Jent (Mitte) hat die Freude bei Zug 94 neu entfacht. (Bild: Roger Zbinden (Zug, 20. November 2021))

Michael Wyss

Zug-94-Präsident Aydogan Cilingir ist überzeugt: «Was uns in der jetzigen Situation fehlt, um aus dem sportlichen Tabellenkeller zu kommen, ist ein Hauptsponsor. Mit diesen finanziellen Mitteln könnten wir den einen oder anderen Transfer in der Winterpause tätigen und hätten mehr Verhandlungsspielraum.»

Die Zuger überwintern als Letzte in ihrer 1.-Liga-Gruppe. Der Platz über dem Trennstrich liegt sechs Punkte entfernt. Mit vier Punkten aus den letzten ­beiden Partien – darunter das Remis gegen Leader Wohlen – ist die Tendenz aber immerhin positiv. Deshalb sagt der Vereins­präsident trotz der Transferabsichten:

«Die Spieler, die in den letzten Wochen auf dem Platz standen, haben einen super Job gemacht – Chapeau! Nach dem Trainerwechsel ­spüre ich wieder viel Freude und Wille. Es wurde ein neues Feuer entfacht.»

Neuer Trainer bringt gewünschten Impuls

Der vormalige Trainer Vural Oenen wurde nach dem elften Spieltag freigestellt. Cilingir ­erklärt die Hintergründe: «Das war ein Entscheid des gesamten Vorstands. Wir mussten handeln, denn nach dem elften Spieltag, mit fünf Punkten in der Tabelle stehend, war sicherlich unbefriedigend.» Die Suche nach dem neuen Trainer war rasch beendet. «Thomas Jent hat sich gemeldet, Interesse bekundet und wir kamen schnell zur Lösung. Er kennt die Liga bestens und ist der perfekte Mann für uns in der jetzigen Situation.»

Das Thema Geld war in der jüngeren Vergangenheit heikel, denn der Verein hatte Schulden. Vor zwei Jahren sprach der Interimsvorstand von einer halben Million Franken, die man benötigen würde, um gesunden zu können. Cilingir konnte an der Generalversammlung vom ­vergangenen September sagen: «Wir sind schuldenfrei.» Mittlerweile habe man auch den einen oder anderen Partner ­gefunden. Doch, wie eingangs erwähnt, fehle ein Hauptsponsor. «Das Fanionteam verdient die Unterstützung», sagt Aydogan Cilingir und erklärt:

«Die jüngsten Auftritte unter dem neuen Trainer Thomas Jent sind vielversprechend. In das Fanionteam zu investieren, ist eine gute Sache, denn das 1.-Liga-Team ist das Aushängeschild des Vereins. Wir müssen die Klasse halten, damit wir weiterhin eine interessante Adresse sind.»

Es droht der Abstieg in der Zuger Hierarchie

Tatsächlich droht den einst so ambitionierten und stolzen Zugern eine Schmach: Sollte Cham in der Promotion League bleiben und der souveräne Leader Rotkreuz aufsteigen, wäre Zug 94 nur noch die Nummer drei im Kanton Zug. Und würde in der 2. Liga interregional möglicherweise auf die zweite Mannschaft des SC Cham treffen, der die ­Tabelle in der regionalen 2. Liga derzeit anführt.

Positiv gestimmt im Hinblick auf den Abstiegskampf ist der Zuger Captain Cleric Njau am Samstagabend nach dem jüngsten und letzten Auftritt in ­diesem Jahr gegen den Leader Wohlen (0:0): «Unsere Formkurve zeigt nach oben. Der 3:2-Sieg gegen Köniz und das 0:0 gegen Wohlen sind der beste ­Beweis dafür, dass wir am Leben sind und dass wir auch die nötige Qualität haben, um aus dem Tabellenkeller zu finden. Die Mannschaft hat nun viel Charakter gezeigt. Wir werden im Frühling angreifen und den Klassenerhalt schaffen.»

Wenn Verstärkungen, dann gezielte

Ein Blick auf das Torverhältnis (12:29) zeigt, wo das Übel bei Zug 94 liegt: «Mit zwölf Treffern in vierzehn Spielen ist die Torausbeute natürlich unbefriedigend. Dessen sind wir uns ­bewusst. Wir erarbeiten uns Tormöglichkeiten, sind aber nicht effizient genug. Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis», monierte der Sportchef Besnik Reci schon vor ­Wochen. Daran hat sich bis zuletzt wenig geändert. Bezüglich Verstärkungen in der Winterpause hält sich Reci bedeckt und sagt:

«Die Mannschaft ist intakt, sie lebt. Sie verdient viel Respekt und Anerkennung.»

Die Verantwortlichen würden in der ­laufenden Woche die 14 absolvierten Spieltage analysieren und dann entscheiden, ob und welche Transfers nötig seien.

Der neue Trainer, Thomas Jent, hat mit vier Punkten aus zwei Matches einen vielversprechenden Einstand gegeben. Seine Erkenntnisse aus den letzten Wochen? «Sehr positiv. Die Spieler können Fussball spielen. Mein erstes Ziel war es, bei meinem Antritt wieder Freude zu vermitteln. Das ist mir bereits geglückt. Nun wollen wir auch sportlich einen Schritt nach oben machen. Ich bin optimistisch gestimmt und traue diesem Team im Frühjahr einen Exploit zu.»

Die Mission Ligaerhalt geht ab dem 6. März weiter.

Kommentare (0)