Martin Mühlebach
Das sechstplatzierte Zug 94 nahm die Erstligapartie gegen den Tabellenvorletzten Bassecourt schwungvoll in Angriff. Die Jurassier, die in der Startphase des Spiels vorwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt waren, wurden von den unermüdlich angreifenden Platzherren beinahe schwindlig gespielt. Als der vorgerückte Innenverteidiger Julian Wüest in der 17. Minute nach einem Eckball von Pasquale Martino mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0 traf, schien sich ein ungefährdeter Sieg der Zuger abzuzeichnen.
Doch der Schein trog. Die Gäste reagierten heftig. In der 25. Minute musste der Keeper der Gastgeber, Mario Pastore, Kopf und Kragen riskieren, um den Ausgleich verhindern zu können. Und in der 29. Minute verstolperte ein Jurassier den Ball vor dem offenstehenden Zuger Gehäuse. Wie konnte es so weit kommen, dass die anfänglich krass dominierenden Zuger den Faden verloren? Julian Wüest erklärte offen: «Wir haben noch nicht die Klasse, unser Spiel während 90 Minuten durchzuziehen.» Dass die Zuger die Halbzeitpause mit einem 2:0-Vorsprung antraten, verdankten sie Ruben Burkart. Er erzielte in der 37. Minute mit einem Gewaltschuss aus rund 30 Metern ein Traumtor.
Dogru sieht noch Potenzial
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt. Nachdem Dominik Fabbricatore das Skore in der 59. Minute auf 3:0 geschraubt hatte, begnügte sich Zug mit der Kontrolle des Spiels und der Verwaltung der klaren Führung. Dabei zeigte sich, dass die Zuger seit dem Amtsantritt von Trainer Ergün Dogru vor dieser Saison spielerisch und mental grosse Fortschritte gemacht haben. Der Sportchef Dusan Ilic wand dem Trainer ein Kränzchen: «Ergün Dogru spricht viel mit seinen Spielern. Er verteilt Lob, wenn es angebracht ist, und er kritisiert hart, wenn ihm etwas nicht passt. Die Spieler haben sich inzwischen an seinen Führungsstil gewöhnt. Wir sind auf einem guten Weg.» Dogru seinerseits betonte: «Ich verspüre seit meinem Amtsantritt das Vertrauen der Vereinsverantwortlichen. Ich bin zu jedem meiner Jungs hart, aber herzlich. Ich weiss, dass viel Potenzial vorhanden ist. Daran arbeiten zu dürfen, dieses Potenzial vollumfänglich nutzen zu können, macht Freude und Spass.»
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