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Stadt Zug

Ehemaliges mobiles Altersheim aus Luzern wird in der Stadt Zug als Unterkunft für Flüchtlinge neu aufgebaut

Der Bundesrat verlängerte den Schutzstatus S für Ukrainerinnen und Ukrainer. Weil dadurch weiterhin von eintreffenden Flüchtlingen auszugehen ist, bereitet sich der Kanton Zug mit einem Modulbau vor.

Die Stadt Zug kaufte einen Occasionsmodulbau, der jetzt Flüchtlingen als Unterkunft dienen wird. Das Bauwerk wurde im Kanton Luzern als Provisorium für ein Altersheim genutzt.
Bild: Bild: PD

Von den eintreffenden Flüchtlingen aus der Ukraine muss der Kanton Zug laut Verteilungsschlüssel 1,5 Prozent aufnehmen. Aktuell befinden sich daher rund 390 geflüchtete Personen in Zug. Zwar nehme der Zustrom im Vergleich zum Beginn des Krieges ab, doch es sei davon auszugehen, dass dennoch auch in Zukunft Platz für Geflüchtete zur Verfügung stehen müsse, sagte Regierungsrat Andreas Hostettler einleitend am Montagabend. Die Zuger Direktion des Innern hatte zu einem Infoanlass über den Modulbau in der Lorzenallmend geladen.

Der Kanton informierte Anwohnende und Interessierte über den geplanten Modulbau, welcher für rund 400 Menschen Platz bereithält und auf drei Jahre befristet in der Peripherie der Stadt aufgestellt wird. Die ersten Arbeiten dazu laufen bereits, im August nächsten Jahres sollen die Nutzer das Gebäude beziehen können.

Laut Andreas Hostettler verhilft diese Lösung, den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt in Zug zu entlasten. Ausserdem, so der Regierungsrat, werden einige Zwischennutzungen, in denen die Flüchtlinge aktuell untergebracht sind, auslaufen. Auch hier schafft der Modulbau Abhilfe.

Arbeiten laufen nach Plan

Urs Kamber, Amtsleiter des kantonalen Hochbaus, lieferte die wichtigsten Eckpunkte: Das dreigeschossige Projekt erhielt im September die Baubewilligung, seitdem laufen die Vorarbeiten. Das modulare Bauwerk kostet rund 14 Millionen Franken. Inklusive der Umgebungsarbeiten mit Spielplatz, wie Kamber betonte. Es sei dem Kanton ein Anliegen, dass auch die Umgebung attraktiv gestaltet werde. Die Arbeiten liefen nach Plan, versicherte der Amtsleiter zuversichtlich, das Projekt wie geplant an die Nutzer übergeben zu können. Der Modellbau wurde bis Anfang des Jahres noch in Ebikon als Altersheim benutzt. Er diente dort als Provisorium fürs Alterszentrum St.Anna.

Stadtrat Urs Raschle betonte ausserdem, dass der Bau nur befristet bewilligt sei – auf drei Jahre – und ausschliesslich Ukrainerinnen und Ukrainer dort unterkämen. «Es war uns wichtig, klar abzustecken, worum es bei diesem Projekt geht, und der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, mitzuentscheiden, sollte das Gebäude nach drei Jahren noch immer von Interesse sein», schilderte Raschle. Damit der Bau weiterhin stehen bleiben könnte, müsste der Kanton erneut ein Gesuch bei der Stadt einreichen.

So wird der Modulbau aussehen.
Bild: Bild: PD

Christian Murbach, Leiter der Sozialen Dienste Asyl, versicherte den Anwesenden überdies, dass man sich sehr für einen reibungslosen und sicheren Ablauf in der Unterkunft einsetze. In der Unterkunft werden 24 Stunden 7 Tage die Woche eine oder mehrere Fachpersonen anwesend sein. Die Unterkunft ist ausserdem videoüberwacht, und Besuchende müssen sich sowohl an- als auch abmelden. Ein medizinisches Team übernimmt die Grundversorgung, um umliegende Ärztezentren und Spitäler nicht zu überlasten, in Notfällen werden die Flüchtlinge an die Regelstrukturen überwiesen.

Beschulung anfangs in der Unterkunft

Ein Thema, das auch die Besuchenden beschäftigte, war die Beschulung. Bekanntlich sind die Stadtzuger Schulen bereits stark ausgelastet. Roger Saxer Departementssekretär Bildung der Stadt Zug erklärte, dass die Beschulung anfangs in der Unterkunft selbst stattfinden werde. Sobald Deutschkenntnisse und schulische Leistungen dies zuliessen, gliedere man die Kinder in reguläre Klassen ein. Je nach Auslastung könne es auch sein, dass man die Kinder in anderen Gemeinden beschulen lassen müsse.

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