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Unterägeri

Zi Wang ist die 9000. Einwohnerin

Die Gemeinde wächst stetig. Bis die magische 10'000er-Marke geknackt wird, dauert es wohl aber noch ein bisschen – trotz reger Bautätigkeit.
Für das Foto wurden die Schutzmasken kurz entfernt: Frau Wang und Josef Ribary vor dem Gemeindehaus.  (Bild: PD)
Dorfansicht der Gemeinde Unterägeri. Baukräne gehören zum Dorfbild. (Stefan Kaiser (20. August 2020))

Carmen Rogenmoser

Seit kurzem erst wohnt Zi Wang in Unterägeri – und schon kommt ihr eine spezielle Ehre zuteil: Sie ist die 9000. Einwohnerin der Zuger Berggemeinde. Der Gemeindepräsident Josef Ribary liess es sich trotz Corona nicht nehmen, die Neuzuzügerin persönlich vor dem Gemeindehaus zu begrüssen und sie in ihrer neuen Wahlheimat herzlich willkommen zu heissen.

Die 28 Jahre alte Zi Wang stammt aus China. Sie arbeitet in einem Finanzinstitut und hat vorher schon in einer Zuger Gemeinde gelebt. «Nun hat sie sich unseren schönen Ort zum Wohnen ausgesucht», sagt Josef Ribary. Zi Wang ist nicht die Einzige, die diese Wahl trifft. Unterägeri wächst stetig – genauso wie die meisten anderen Gemeinden im Kanton Zug.

Um plus 3,3 Prozent ist die Einwohnerzahl der grösseren der beiden Ägerital Gemeinden von 2015 bis 2018 angestiegen – von 8583 Einwohnern auf 8868. Das Wachstum liegt damit unter dem kantonalen Durchschnitt. Die gesamte Zuger Bevölkerung hat in diesem Zeitraum um 3,9 Prozent zugenommen. «Die Gemeinde wächst konstant durchschnittlich 1 Prozent pro Jahr, und das seit rund 30 bis 40 Jahren», sagt der Gemeindepräsident und ergänzt, dass dieses Wachstum gut gestemmt werden könne. «Wir kommen mit der Infrastruktur gut nach.» Gegenwärtig etwa wird im Gebiet Acher ein neues Schulhaus realisiert.

Wachstum wird nicht angekurbelt

Forciert wird die bevölkerungsmässige Entwicklung der Gemeinde aber nicht, trotz grosser Bauvorhaben wie etwa das Quartier Zimel, wo neue Wohnungen für 700 Bewohner gebaut werden. «Es ist nicht unser Ziel, möglichst bald die 10'000er-Marke zu knacken», sagt Ribary. Beim gegenwärtigen Anstieg der Bevölkerungszahlen werde das in rund zehn Jahren der Fall sein. «Damit können wir gut leben.» Im Zuge der Ortsplanungsrevision werde das Wachstum sowieso eher kleiner gehalten. Ziel ist es, kein Land mehr einzuzonen, sondern stattdessen nach innen zu verdichten.

Unterägeri soll seinen dörflichen Charakter behalten, hier soll man auch in Zukunft per Velo den Einkauf erledigen können, sagt der Gemeindepräsident. Auf die rege Bautätigkeit werde er aber schon oft angesprochen. «Gebaut wurde schon immer», sagt er. Das Wachstum hänge heute einerseits mit den Neuzuzügern zusammen, andererseits hingegen auch mit dem wachsenden Platzbedarf.

Innert 30 Jahren hätten sich die Anzahl Quadratmeter pro Person und Wohnung verdoppelt. «Paare wohnen heute in Vier- oder Fünfzimmerwohnungen, Eltern bleiben in ihren grossen Wohnungen, auch wenn die Kinder ausgezogen sind», nennt Ribary Beispiele. Er glaubt aber auch, dass der Wohnraumbedarf nun ausgenützt sei und nicht noch mehr zunehmen werde.

«Gottgegebene» Vorzüge im Ägerital

Über die 9000. Bewohnerin freut sich Josef Ribary sehr: «Es ist eine grosse Freude.» Weshalb die Gemeinde viele Neuzuzüger anzieht, weiss der Gemeindepräsident genau:

«Unterägeri ist ein attraktiver Wohnort. Wir bieten gute Infrastrukturen, dazu gehören auch das Ägeribad, die Ägerihalle und die Einkaufsmöglichkeiten, schöne Spazierwege oder Angebote in den Bereichen Kunst und Kultur.»

Dieser Mix mache es aus, dass die Gemeinde als attraktiv und lebenswert gelte, vor allem auch für Familien. Und selbstverständlich dürfen auch die «gottgegebenen Vorzüge» nicht vergessen gehen: «Das ganze Ägerital ist wunderschön gelegen und bietet eine Vielfalt an Naherholungsgebieten.»

Zi Wang wird sich in Unterägeri hoffentlich bald heimisch fühlen. «Wir wünschen Frau Wang einen guten Start im neuen Zuhause», so Ribary.

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