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Luzern

Zauber des Christkindli Märts liegt über Willisau

Wohl um die 20000 Besucher werden sich an diesem Wochenende in Willisau wiederum vorweihnächtlich verzaubern lassen. Oberstufenschüler tragen die Botschaft über eine Radiostation in die guten Stuben der Region.
Reporter im Einsatz: Roger Kurmann und Tirza Schneider vom Christmas Radio bei einem Interview.  (Philipp Schmidli, 6. Dezember 2019)

Hannes Bucher

Ein eigentlicher Bilderbuchtag kündigt sich gestern Vormittag in Willisau an. Da und dort verzuckert gar noch eine weisse Reifdecke die Landschaft und zaubert perfekte Vorweihnachstimmung herbei. «Ja, ich bin richtig glücklich», freut sich Sandra Affolter. Sie präsidiert zusammen mit Roland Furrer die Arbeitsgruppe Christkindli Märt Willisau. Vor gut zwei Stunden haben das Glockenspiel des Unteren Stadttores die 24. Ausgabe eingeläutet. 110 Stände präsentieren eine erlesene Fülle von Artikeln und Gegenständen, viel Selbsthergestelltes dabei - vieles dürfte wohl in drei Wochen unter den Christbaum gelegt werden. «Erlesene» Angebote, «Qualitätsprodukte» - das ist den Organisatoren wichtig. Genau so, wie es ihnen wichtig ist, dass der Markt in seinem ganzen Erscheinungsbild stilvoll, zurückhaltend und nicht «Lichter-blinkend, laut oder gar schreiend daherkommt. «Schön, märchenhaft, zauberhaft» soll er sein und auch künftig so bleiben, betont Sandra Affolter.

«Glücklich» ist die Co-Präsidentin auch darüber, dass keine «Nachwehen» vom letztjährigen Märtabbruch», der infolge des stürmischen Wetters nötig war, zu spüren seien. Weder bei der grossen Helferschar, noch bei den Marktfahrern. Ganz im Gegenteil. Da sei vielmehr die Haltung «Wir packen es wieder» zu spüren, das notwendige Herzblut eben. Ohne dieses wäre der Anlass wohl nicht das, was er verspricht: «Märchenhaft, sagenhaft». Ein Marktrundgang lässt einen ergänzen: «Und «zauberhaft».

Schüler live auf Sendung mit einem Christmas Radio

Auch wenn die immense Antenne vor dem Sekundarschulhaus Schlossfeld in keiner Weise einem Christbaum ähnelt und der Weihnachtsduft vom Städtchen nicht bis da hinauf dringt – in einem der Schulräume geht ganz eigentlich die «Weihnachtspost» ab. Durch den Äther nämlich. Oberstufenschüler mit Sekundarlehrer Franz Gehrig machen hier Christmas Radio live. Während der ganzen drei Tag senden sie über die UKW-Frequenz 97.6 MHz ein selbst kreiertes Radioprogramm: Beim Besuch im Studio gestern um 11 Uhr sind eben Joel Kurmann, Sandro Küng und Tirta Schneider als Moderatoren und auch Techniker auf Sendung. Sie interviewen den bekannten «Flaschensepp» vom Flaschenmuseum Käppelimatt. Um 13 Uhr kommen die beiden Co-Präsidenten der Arbeitsgruppe Christkindli-Märt für ein Interview vorbei. Daneben gibt es Wunschkonzert, Hörspiel, Quiz-Sendungen und ein vielfältiges Musikprogramm. «Toll ist das Ganze», sagen die drei Schüler-Moderatoren unisono. Soll es später beruflich Richtung Medienwelt gehen? «Zimmermann» ist mein Wunschberuf, sagt Joel. «Aber wer weiss, was noch alles wird.» «Koch» möchte Tirta werden. Und in der Küche immer Radio hören? «Natürlich», lacht sie. Lehrer Franz Gehrig ist sehr zufrieden, wie das Projekt läuft. Die Radiomacher werden wohl auch in der zweiten Ausgabe bestimmt wiederum eine Menge positiver Reaktionen bekommen, wie schon letztes Jahr. Das Ziel sei es, das Studio künftig im Städtli unten zu haben. «Einfach möglichst mitten drin», sagt Franz Gehrig.

«Einfach schön»

Drunten im Städtchen wird es enger zwischen den Ständen. Einheimische und viele Auswärtige strömen herbei. Bis Sonntagabend dürfte es insgesamt wieder gegen 20000 Besucher geben. Sollten sie allenfalls kalte Füsse oder klamme Finger bekommen: Kein Problem, da sind jede Menge Verpflegungsmöglichkeiten. Etwa am Stand des Skiclubs Willisau: «Unser Punch wärmt perfekt», lachen Hermine Zemp und Monika Junker. «Härzenssache… vo Husfroue gmacht» bieten Iréne Iff und Cordelia Spycher aus Utzenstorf BE an. Ist der Willisauer Christkindli Märt anders als andere Weihnachstmärkte? «Keine Frage, sonst würden wir nicht von soweit hergekommen».

Und was sagen die Besucher? Da ist etwa Lisbeth Niklaus. Sie ist heute früh mit einer Freundin aus dem «Aargauer Nebel» ins «sonnige Willisau» gereist. Sie kenne die Weihnachtsmärkte landein, landaus, weit über die Schweizergrenze hinaus, sagt sie: «Willisau ist einfach sehr schön. Da gibt es nicht Kitsch wie leider an vielen andern Orten, lobt sie – und appelliert: «Häbid Sorg dezue.» So erlebte ein Besucher den Christkindli Märts:

Hinweis

Mehr Infos: www.christkindlimärt-willisau.ch

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