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Luzern

Yvonne Hunkeler soll für die CVP ins Stöckli

Der Wahlkreis Sursee der CVP nominiert die Unternehmensberaterin und Vizepräsidentin der Kantonalpartei, Yvonne Hunkeler, klar als Ständeratskandidatin. Noch gibt es aber eine grosse Hürde.
Yvonne Hunkeler (Bild: PD)

Niels Jost

Bis auf den letzten Platz war der Saal im Forum des Jugenddorfs in Knutwil besetzt. 105 Stimmberechtigte des CVP-Wahlkreises Sursee wollten am Mittwochabend mitbestimmen, wen sie zuhanden der kantonalen Delegiertenversammlung vom 29. Januar 2019 als Kandidaten für den frei werdenden Ständeratsitz des zurückgetretenen Konrad Graber schicken wollen. Und: Ob es ein 1er-Ticket oder ein 2er-Ticket sein soll. Zur Wahl stellten sich Nationalrat Leo Müller (Ruswil) und Kantonsrätin Yvonne Hunkeler (Grosswangen).

Eines war schnell klar: Der Wahlkreis Sursee wird mit einem 1er-Ticket antreten. Für dieses stimmten 89 Delegierte, nur 14 hätten eine Zweierkandidatur bevorzugt. Damit folgten die Anwesenden dem Vorschlag des Wahlkreis-Vorstandes. «Damit wird unsere Kandidatin oder unser Kandidat an der kantonalen Delegiertenversammlung mehr Chancen haben, da wir sie oder ihn geschlossen unterstützen können», sagte Wahlkreis-Präsidentin Priska Galliker (Knutwil).

Weniger schnell klar war, wer denn nun dieses 1er-Ticket sein sollte. Sowohl Hunkeler als auch Müller hoben in ihren Vorträgen ihre Stärken hervor. Unternehmensberaterin Hunkeler stellte sich als Vertreterin der Stadt und des Landes vor, ebenso als Steuer-, Finanz- und Verkehrspolitikerin. So ist die 51-Jährige Verwaltungsratspräsidentin der Verkehrsbetriebe Luzern, Stiftungsrätin der St. Anna Stiftung und Vizepräsidentin der CVP-Kantonalpartei. Zudem sagte sie: «Ich will mich für die nächsten Generationen einsetzen.»

Der Agronom, Jurist und langjährige Ruswiler Gemeindepräsident Leo Müller hob seine Erfahrungen in Bundesbern hervor: «Ich habe mich bereits mit wichtigen Themen auseinandergesetzt und mich eingebracht.» Im Parlament sei er kein Mitläufer, sondern ein Kämpfer, so der 60-Jährige. Das wolle er auch im einflussreicheren Ständerat sein.

Delegierte wollten keine «Wahlspielchen»

Vor der endgültigen, anonymen Abstimmung meldeten sich nicht weniger als sieben Delegierte zu Wort, um den beiden Kandidaten auf den Zahn zu fühlen, oder sich für einen der beiden einzusetzen. So meinten zwei Votanten, man solle auf «Wahlspielchen» verzichten. Gemeint war damit eine allfällige Doppelkandidatur Müllers für den National- wie auch für den Ständerat. Auch das Geschlecht wurde erwähnt: «Gegen eine allfällige Kandidatur von SVP-Nationalrat Franz Grüter hätten wir mit einer Frau mehr Chancen.» Andere hoben wiederum Leo Müllers Erfahrungen in Bundesbern hervor, auf die man unbedingt setzen sollte.

Das Rennen machte schliesslich aber Yvonne Hunkeler klar für sich aus. Sie holte 66 der Stimmen, Müller 39. Die strahlende Siegerin versprach, sich «mit aller Kraft und meinem ganzen Wissen» ins Zeug zu legen. Allerdings habe sie auch grossen Respekt vor der Aufgabe. Leo Müller gab sich als fairer Verlierer, hatte aber noch eine Bitte an die Anwesenden: «Ich hoffe, dass ich auf eure Unterstützung für den Nationalratssitz zählen darf.»

An der kantonalen Ausmarchung des endgültigen CVP-Kandidaten werden voraussichtlich auch Ludwig Peyer (Willisau) und Andrea Gmür-Schönenberger (Luzern) antreten.

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