Der Wolf hat wieder zugeschlagen: Zum Opfer fielen ihm diesmal zwei Schafe auf der Ochsenalp in Realp. Der Wolfsriss soll sich am Montagabend ereignet haben, wie Jagdverwalter Josef Walker bestätigt. Das Rissbild habe den Wolf verraten. Kurz darauf ging ein Wolfsalarm per Warn-SMS raus.
Es ist bereits der vierte Vorfall dieser Art in Realp binnen dreier Monate. Es sei durchaus denkbar, dass es sich dabei um denselben Wolf handelt. «Weil uns keine Individuen-DNA-Untersuchung zur Verfügung steht, können wir das aber nicht mit Bestimmtheit sagen», so Walker. Man gehe nicht davon aus, dass der Wolf einem Rudel angehöre.
Wolf soll nicht geschossen werden
Dass der Wolf aktuell in Realp wieder Schafe gerissen hat, sei vermutlich der Tatsache geschuldet, dass er in diesem Gebiet bereits schon Schafe gerissen hat, glaubt Walker, es könne aber auch Zufall sein. «Wölfe bewegen sich grundsätzlich in einem bestimmten Umkreis. Fakt ist natürlich auch, dass in Ursern sehr viele Schafe gesömmert werden.»
Bei der Anrechnung allfälliger Nutztierrisse auf das Abschusskontingent gilt gemäss aktuellem Jagdgesetz die Einschränkung, dass die Kantone nur Risse aus geschützten oder nicht zumutbar schützbaren Herden anrechnen dürfen. «Da die Herde nicht geschützt war, ist es daher auch nach diesen Nutztierrissen kein Thema, diesen Wolf zum Abschuss freizugeben», so Walker.
Im Gebiet «Unter dem Blauberg» waren in der ersten Augustwoche ebenfalls zwei Schafe gerissen worden. Kurz davor hat ein Wolf im westlichen Gebiet zwischen Realp und Zumdorf eine Herde Schafe angegriffen und dabei mindestens zehn Tiere getötet. Am darauffolgenden Pfingstwochenende hat das Raubtier in einer benachbarten Herde vor Realp erneut zugeschlagen. Dabei wurden drei Schafe gerissen.