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Nidwalden

Wirzweli hängt sicher eine Saison an

Frohe Kunde für Wintersportler: Trotz der jüngsten, erschwerenden Entwicklungen kann nächste Saison auf dem Wirzweli dem Skifahren gefrönt werden. Allerdings nur eingeschränkt. Dafür sieht die Geschäftsführerin ein Nischenangebot als Chance.
Kinder beim Skifahren auf Wizweli. (Archivbild: Corinne Glanzmann)

Oliver Mattmann

«Der Skisport hat auf dem Wirzweli keine Zukunft mehr» – so lautete die Schlagzeile in unserer Zeitung, als der Verwaltungsrat der Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli AG im Vorjahr bekannt gab, dass der Skibetrieb spätestens 2021 eingestellt wird. Grund: mangelnde Schneesicherheit auf rund 1250 Metern und schlechte Frequenzen. Vor kurzem folgte die nächste Hiobsbotschaft für Wintersportler, die das kleine Skigebiet oberhalb von Dallenwil mögen: Der Betrieb des Gummen-Skilifts wird eingestellt. Die Schäden durch den Sturm «Burglind» seien zu gross gewesen, um nochmals zu investieren, teilten die Verantwortlichen im August mit.

Am Freitag nun kam zur Abwechslung eine frohe Kunde: Das Wirzweli steigt in die nächste Wintersaison ein – mit dem noch verbliebenen Eggwald-Lift. Dies ist mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen nicht selbstverständlich. «Es war ein Herzensentscheid», sagt Hanny Odermatt, Geschäftsführerin der Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli. «Wenn wir das Ganze nur aus wirtschaftlicher Optik anschauen würden, wäre der Entscheid anders ausgefallen.» Doch man habe sich das Ende der Ski-Ära auf Wirzweli nicht durch ein einmaliges Naturereignis aufdiktieren lassen wollen. Denn nach dem Ausfall des Gummen-Lifts sanken die Frequenzen im vergangenen Winter noch mehr in den Keller.

Der Sommer sei hingegen super gewesen, wenn es im Herbst so weitergehe, werde man ein «gutes Ergebnis» erzielen, erzählt Hanny Odermatt im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch dies habe keinen Einfluss auf den Entscheid gehabt, man betrachte die beiden Saisons unabhängig voneinander. «Es ist vielmehr der Wunsch, unseren Ferienhausbesitzern und Gästen doch noch eine Gelegenheit zum Skifahren zu bieten und so die Attraktivität auch im Winter soweit aufrechtzuerhalten.»

Auf Personal hat es faktisch keine Auswirkungen

In Zukunft müssen diese aber mit eingeschränkten Betriebszeiten vorlieb nehmen. So ist der Skilift noch am Mittwoch, Samstag und Sonntag – sowie bei gutem Wetter in der Ferienzeit täglich – jeweils von 9 bis 16 Uhr offen. «So können wir die Kosten etwas senken», hält Hanny Odermatt fest. Wenn es ausreichend Schnee hat, wird an Weihnachten gestartet.

Personal sei deswegen faktisch keines betroffen. Einige Mitarbeiter hätten ohnehin das Pensionsalter erreicht, nur einem Saisonnier habe man mitteilen müssen, dass man für ihn wohl keine Arbeit mehr haben werde.

Trotz der widrigen Umstände will man auf dem Wirzweli die letzten Jahre mit Skibetrieb aber nicht einfach dem Schicksal überlassen. So plant man, den Eggwald-Lift doppelt zu nutzen. Also nicht nur als Skilift, sondern auch um Schlitten, Funboards, Tubes usw. hinauf zu befördern. Die Pisten würden entsprechend getrennt. Noch ist die Bewilligung seitens der zuständigen Fachstelle ausstehend, die Geschäftsführerin ist aber optimistisch, dass es klappen wird. «Es wäre für uns eine Chance, in eine etwas andere Nische zu springen.» Ihr schwebt zudem vor, das nun brachliegende Gebiet beim Gummen-Lift für Freerider oder Tourenskifahrer zu nutzen. Dies sei aber noch Zukunftsmusik.

Netz an Schneeschuhtrails wird erweitert

Fest steht hingegen, dass die über 40 Kilometer Schneeschuhtrails erweitert werden und neu der Wetterhexenweg im Winter begehbar sein wird. Auch diese Angebote sollen dazu beitragen, dass das Wirzweli bei genügend Schnee nicht in Vergessenheit gerät.

Mehr Infos: www.wirzweli.ch

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