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Editorial

Wirtschaft im Kanton Zug: Was, wenn das Licht wirklich ausgeht?

Wie begegnen Unternehmen im Kanton einer drohenden Energiemangellage? Wie die Verwaltung? Was ist zu tun, wo sparen? Die Wirtschaftsbeilage der «Zuger Zeitung» zeigt auf, wie im Kanton Zug reagiert wird.

Stellen Sie sich vor, wie das Bild des nächtlichen Zugs aussähe, wenn tatsächlich das Licht ausginge? Düster. Zwar gibt der Bund Entwarnung, was eine Energiemangellage in den Wintermonaten betrifft. Das heisst, der Stecker wird wohl nicht gezogen werden müssen.

Es ist aber dennoch richtig, bereiten sich Unternehmen, Verwaltung und Private auf ein Ereignis vor, das wahrscheinlich diesen Winter nicht eintritt, von dem man aber nicht weiss, wann es passiert. Denn, dass es passieren wird, das ist unter Fachleuten unbestritten. Diskutiert wird nur, wie heftig es ausfallen wird.

In der vorliegenden Beilage kommen verschiedene Unternehmen – Anbieter von Energie, Nutzer derselben und Fachleute zu Wort.

So zeigt die in Hagendorn ansässige Fensterfabrik C. Baumgartner AG, wie sich das Unternehmen in Richtung Autarkie bewegt. In wohl nicht allzu ferner Zukunft könnte die als modernste Fensterfabrik Europas geltende Unternehmung den Strom, den es braucht, selber produzieren.

Oder zum Beispiel die Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB): Sie sind bereits seit Jahren energiesparend unterwegs. Aufgezeigt wird, was die ZVB bereits alles umgesetzt hat und was dereinst noch umgesetzt wird, wenn es um das Einsparen von Energie geht. So simpel es tönt: Die ZVB verzichten bereits zu einem grossen Teil auf Papier, führen also eine Art papierloses Büro. Dienstpläne oder Informationen für das Fahrpersonal werden auf Tablets hinterlegt. Seit 2016 notabene.

Um Energie am richtigen Ort einsparen zu können, ist in der Regel Beratung durch Fachleute notwendig. Diese gibt es im Kanton Zug. So beispielsweise Marco Iten. Präsident von Energienetz Zug. Der Verein ist eine Plattform, die Energiefachleute, Bevölkerung und Politik vernetzt. Zudem führt er die kantonale Energieberatungsstelle. Die rund hundert Mitglieder stammen aus der Energiebranche oder sind interessierte Privatpersonen. Geballtes Wissen also, das es zu nutzen gilt. Aktuell und in Zukunft sowieso.

Alles Sparen nützt allerdings auf die lange Sicht nur mässig, wenn es nicht gelingt, heute zur Herstellung von Energie genutzte Stoffe, die endlich oder klimaschädigend sind, zu ersetzen. In Zug läuft das Projekt «Zuger Initiative zur Dekarbonisierung der Industrie». Es wird vom Kanton finanziell unterstützt und erforscht die emissionsfreie Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien – grüner Wasserstoff als saubere Alternative.

Auch wenn heuer der Strom weiter fliessen dürfte, es ist wichtig, sich darauf vorzubereiten, wenn der Fluss einmal ins Stocken gerät. Schliesslich wird es uns auch das Klima danken, wenn wir jetzt handeln.

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