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Zug

Wird der Schulhauspavillon gekauft?

In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Cham eine Schulraumplanung durchgeführt. An der kommenden Gemeindeversammlung soll nun darüber abgestimmt werden, ob ein bestehendes Provisorium gekauft wird.
Der Schulhauspavillon wurde anlässlich der Sanierung des Röhrliberg 1 gemietet.
(Bild: Stefan Kaiser (Cham, 29.11.2018))

Vanessa Varisco

Cham plant voraus. Denn geht die Einwohnergemeinde davon aus, dass es künftig mehr Schüler gibt und entsprechend mehr Raum vorhanden sein muss. Für Kindergarten und Primarschule sowie die modulare Tagesschule an den Standorten Kirchbühl und Städtli weist die Schulraumplanung in nächster Zeit einen grossen Raumbedarf auf, wie der Gemeinderat in der Vorlage schreibt. Am Standort Hagendorn entspricht der aktuelle Raumbestand den Anforderungen, längerfristig sei jedoch der Bedarf nach einer zusätzlichen Turnhalle vorhanden.

Um mehr Raum zu schaffen, stellt der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom nächsten Montag deshalb den Antrag, den Schulhauspavillon Röhrliberg zu kaufen. Dieses Provisorium wurde für die Dauer der Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Röhrliberg 1 erstellt. Für eben jenen Pavillon wurde im Februar 2018 ein Miet-/Kaufvertrag zwischen dem Ersteller und der Einwohnergemeinde Cham geschlossen. Er ermöglicht der Gemeinde, den Pavillon käuflich zu erwerben. «Mit dem Kauf kann ein wesentlicher Teil des Raumbedarfs des Schulstandortes Kirchbühl kostengünstig und zeitnah beschafft werden», ist der Gemeinderat überzeugt. Ausserdem könne der Bedarf an Schulräumen in weiteren geplanten Etappen so abgedeckt werden. Das zweigeschossige Gebäude beherbergt 12 Schulzimmer, wovon eines heute als Lehrerzimmer genutzt wird. Ausserdem biete das Provisorium durch seine flexible Grundriss-Struktur die Möglichkeit einer flexiblen und vielfältigen Nutzung.

Zusätzliche Ausbaukosten

Ausbaukosten Die Erstellungskosten des Pavillons beliefen sich auf 2 120 000 Franken, die effektiven Mietkosten auf 1 030 000 Franken. Der Kaufpreis setzt sich aus dem Rücklaufbetrag von 800 000 Franken und den zusätzlichen Ausbaukosten von 290 000 Franken zusammen; woraus ein Total von 1 090 000 Franken resultiert.

Die zusätzlichen Ausbaukosten zum Standard umfassen unter anderem die Erdbebensicherheit oder die Vergrösserung der Fenster. Nicht im Kaufpreis enthalten sind die schulspezifischen Raumausstattungen wie zum Beispiel das Mobiliar für den zukünftigen Schulbetrieb. Denn die aktuelle Möblierung stammt aus der Schulanlage Röhrliberg und wird nach Abschluss deren Sanierung wieder dort eingesetzt. Bei einem Ja zum Kauf wird die Kaufoption ausgeübt und der Kauf im Jahr 2018 vollzogen. Bei einem Nein verfällt die Kaufoption. Dann würden in einem ersten Schritt Verhandlungen über eine Mietverlängerung aufgenommen und Alternativlösungen gesucht, damit der Bedarf an Schulraum bis zum Bezug der benötigten Erweiterungsbauten an den Schulstandorten Kirchbühl und/oder Städtli gedeckt ist – in einem Zeithorizont von acht bis zehn Jahren.

Zustimmung von den Parteien

Die Rechnungsprüfungskommission unterstützt den Antrag des Gemeinderats. Ebenso wie die Krifo Alternative Cham, die FDP, SVP und die SP Cham. Simon Mathis, Präsident der CVP Cham, betont: «Der Ankauf soll unbedingt getätigt werden. So günstig kommt die Gemeinde nicht so schnell wieder an Schulraum.» Auch die GLP sieht den Kauf als eine Investition in die Zukunft. Die Krifo werde ausserdem Fragen zur langfristigen Schulraumplanung stellen, wie Präsident Roman Ambühl auf Anfrage erklärt. Arno Grüter, Präsident der FDP Cham, ergänzt zu den anderen Anträgen des Gemeinderats: «Die Vorschläge waren grundsätzlich unbestritten und wurden gutgeheissen.»

So stimmen auch die angefragten Parteien den Anträgen des Gemeinderates zu. Bei der Festsetzung des Steuerfusses steht die FDP hinter der Strategie des Gemeinderates, hat aber auch Erwartungen für die Zukunft. «Wir erwarten aber für das Budget 2020, dass eine weitere Senkung des Steuerfusses in einem vernünftigen Rahmen in Betracht gezogen wird», wie er ausführt.

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