notifications
Leserbrief

Wir brauchen ein Nein an der Urne

Zur kommunalen Abstimmung über den Antrag zur Zusammenlegung von Schulgemeinde und politischer Gemeinde in Stansstad am 27. November

Ganz recht: Die Schule Stansstad mit ihren zwei Aussenschulen Kehrsiten und Obbürgen geht jeden Stansstader Bürger und jede Stansstader Bürgerin etwas an. Das war schon so, als ich vor 25 Jahren meine Lehrtätigkeit in Stansstad aufgenommen habe. Damals wechselte ich vom Obwaldner Einheitsgemeindesystem zum dualen System von Nidwalden. Dass es da Unterschiede gibt, war mir zuerst nicht bewusst. Doch schnell wurde klar, dass in Stansstad die Schule viel dynamischer und der Austausch zwischen Lehrpersonen und Behördenmitgliedern viel direkter und aktiver ist. In der Schulgemeinde Stansstad wird die Schule nicht einfach verwaltet, sondern aktiv und mit viel Herzblut von allen Beteiligten mitgetragen und mitgestaltet.

Das Oberstufenschulhaus in Stansstad.
Bild: Bild: Florian Pfister (Stansstad, 8. November 2022)

Anders als an meinen zwei vorherigen Schulen waren da plötzlich Schulratsmitglieder, welche sich wirklich spürbar für die Schülerinnen und Schüler und für die Anliegen der Lehrpersonen interessierten. Davor kannte ich meist nur den Schulpräsidenten und den verantwortlichen Gemeinderat. Doch nun waren da plötzlich engagierte Schulbehördenmitglieder neben der Schulleitung, an die ich mich persönlich wenden konnte, welche mich anhörten und dank ihrer von der Bevölkerung erteilten Kompetenzen auch unkompliziert handeln konnten. Natürlich immer innerhalb des Kostendachs, das jährlich von der Stansstader, Obbürger und Kehrsiter Bevölkerung festgelegt wurde. Ein bewährtes System, welches auch besonders wichtig für unsere zwei Aussenschulen ist.

Diese Flexibilität, Dynamik und dieser lebendige Austausch machen die Schule Stansstad so wertvoll – als Arbeitsort für uns Lehrpersonen und als Sprungbrett für die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg in ein erfolgreiches Leben. Dafür braucht es aber einen engagierten und mit Kompetenzen ausgestatteten Schulrat, der im Austausch mit Lehrpersonen und Eltern steht.

Die Schweiz ist ein föderalistisches Land, gerade was die Schule betrifft. Es ist egal, wie sich andere Kantone oder Gemeinden entschieden haben. Es steht uns als Bürgerinnen und Bürger frei, jene Ordnung zu erhalten, die auf unsere Bedürfnisse am besten zugeschnitten ist.

Wir, die in Stansstad, Obbürgen und Kehrsiten leben, wissen, was unsere Kinder und Jugendlichen an den Schulen der Schulgemeinde Stansstad brauchen – nämlich ein Nein an der Urne. Damit ein seit Jahrzehnten bewährtes System erhalten bleibt, in dem ein kompetenter und mit Kompetenzen ausgestatteter Schulrat zusammen mit Schulleitung, Lehrpersonen und Eltern eine Schule zum Wohle der jetzigen und der nächsten Generationen führen kann.

Brigitte Küchler, frühere Primarlehrerin und heutige Schulische Heilpädagogin an der Oberstufe Stansstad

Kommentare (0)