Alexander von Däniken
Der Steuerfuss der 7800 Einwohner zählenden Stadt Willisau sinkt auf das nächste Jahr um 0,1 auf 2,1 Einheiten. Das haben die Stimmbürger am Montagabend an der Gemeindeversammlung beschlossen. Es ist genau derselbe Steuerfuss wie 2006, dem Fusionsjahr von Willisau-Land und Willisau-Stadt. Erst 2014 stieg der Steuerfuss auf 2,2 Einheiten.
Dabei hätte er eigentlich bleiben sollen: Der Stadtrat hat nämlich als Legislaturziel definiert, den Steuerfuss von 2,2 konstant einzuhalten. Nun hat er den Bürgern die Steuersenkung aufgrund der stabilen Finanzlage empfohlen. So befinden sich im Eigenkapital der Stadt per Ende letzten Jahres 20,7 Millionen Franken. Und die Auflösung der Aufwertungsreserven von 8,2 Millionen Franken wirkt sich in den nächsten sechs Jahren positiv auf die Rechnungsabschlüsse aus.
Für 2019 ist ein Ertragsüberschuss von 53'000 Franken budgetiert, für 2020 einer von 204'000 Franken. 2021 ist ein Minus von 66'000 Franken vorgesehen, ehe gemäss Aufgaben- und Finanzplan im Jahr 2022 wieder ein Plus resultieren soll.
Fusion: Auch Abklärung kostet
Stadtammann Wendelin Hodel (CVP) führte durch die konkreten Zahlen, die über die Leinwand in der Festhalle flimmerten. Demnach führt die Aufwertungsreserve zu einem höheren Verwaltungsvermögen und zu einem entsprechend höheren Eigenkapital. Die Bilanz wächst von 93 auf 101 Millionen Franken auf Ende dieses Jahres. Für das laufende Jahr rechnet der Stadtrat bei der Erfolgsrechnung mit einer Null «oder sogar einem leichten Plus», wie Hodel anmerkte.
Das Globalbudget im Aufgabenbereich Politik und Dienstleistungen soll nächstes Jahr um 12 Prozent auf rund 1,35 Millionen Franken steigen. «Das hat vor allem mit vertieften Fusionsabklärungen zu tun», so Hodel. Bekanntlich prüfen Willisau und Gettnau eine gemeinsame Zukunft. Der Vorvertrag ist laut Stadtpräsidentin Erna Bieri (FDP) bereits unterschrieben. Jetzt werden Workshops aufgegleist, etwa am 15. Januar in Willisau.
Die Brutto-Investitionen der Stadt Willisau belaufen sich 2019 auf rund 7 Millionen Franken, in den folgenden Jahren auf 7,8 und knapp 5 Millionen Franken. Daniel Schwegler, Präsident der Controllingkommission, empfahl namens der Kommission, das Budget inklusive der Steuerfuss-Senkung zu genehmigen. Die 169 anwesenden Stimmbürger nahmen einstimmig zustimmend den Aufgaben- und Finanzplan zur Kenntnis. Und sie genehmigten ebenso einstimmig bei einer Enthaltung das Budget 2019 inklusive Steuerfuss von 2,1 Einheiten.
Abrechnungen genehmigt
Genehmigt hatten die Stimmbürger auch die Abrechnung zum «Heim Breiten». Sie schloss rund 67'000 Franken günstiger als der ursprünglich genehmigte Kredit von 3,6 Millionen Franken. Auch die Abrechnung zur Sportlerunterkunft «Bed & Sport» fand breite Zustimmung – auch wenn hier der Kredit von ursprünglich 4,7 Millionen Franken um knapp 78'000 Franken überschritten wurde. Auf der Traktandenliste stand zudem die Änderung des Bebauungsplans Ortskern-Grabenweg West. Das Geschäft wurde aber am Montag wegen hängiger Einsprachen nicht behandelt.
Der Stadtrat informierte zudem über aktuelle Projekte. Das Generationenprojekt «Im Grund» sowie die Ringer- und Schwingerhalle seien auf Kurs. Zu Diskussionen geführt – wenn auch ausserhalb der Festhalle – hat eine neue Parkplatzbewirtschaftung. Seit diesem Jahr werden auch im Schlossfeld Gebühren erhoben, «was nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne ging», so Wendelin Hodel. Nach Gesprächen mit den Ortsparteien hat man den Tarif angepasst.