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Zug

Wie will die Stadt Zug künftigen Hitzeperioden entgegentreten?

Astrid Estermann aus dem Grossen Gemeinderat will vom Stadtrat im Namen der Fraktion Alternative-CSP wissen, ob Zug wegen der Hitzeperiode eine Stadtklimaanalyse erstellen will. Ausserdem stört sie sich daran, dass in der Stadt immer wieder Bäume gefällt werden.
Vielen machte die grosse Hitze im Sommer zu schaffen (Symbolbild: Stefan Kaiser (Zug, 24. Juli 2018))

Wolfgang Meyer

Diesen Sommer erlebte die Schweiz eine längere Hitzeperiode. Es seien Höchsttemperaturen gemessen geworden, und die Trockenheit mache weiten Teilen der Bevölkerung, aber auch Tieren und Pflanzen, grosse Mühe, schreibt Estermann von den Alternativen in ihrer Interpellation. Es sei zu vermuten, dass es auch in den nächsten Jahren zu weiteren, sehr heissen Sommern kommen werde. Denn selbst wenn heute der Ausstoss sämtlicher Treibhausgase gestoppt werden könnte, würde die Temperatur wegen der Trägheit des Klimasystems noch Jahrzehnte lang ansteigen, so Estermann. Deshalb sei es wichtig, dass sich die Stadt Zug und ihre Bevölkerung Überlegungen mache, wie sie ihre Verantwortung für die Zukunft aktiv wahrnehmen können. Konkret stellt Estermann sechs Fragen zum Thema Hitze in der Stadt, nachhaltiger Mobilität und Wasserversorgung:

In der Nachhaltigkeitskomission des GGR, in der auch Estermann tätig ist, wurde schon mehrfach über das Mikroklima in der Stadt und die Möglichkeiten einer guten Durchlüftung der Strassenzüge gesprochen, schreibt Estermann. Luzern erstelle zurzeit in einer Stadtklimaanalyse eine Karte der Stadt, in der Wärmeinseln, kühlere Gebiete und deren thermische Interaktionen verzeichnet sind. Diese Karte soll die Entwicklung baulicher Massnahmen ermöglichen, um das Mikroklima der Stadt zu verbessern: Begrünung von Plätzen, Beseitigung von Hitzebarrieren, gezielter Wassereinsatz. Estermann richtet die Frage an den Stadtrat, ob sich dieser vorstellen könne, ebenfalls eine solche Stadtklimaanalyse zu erstellen.

«Eine Mobilitätsstrategie, welche die Förderung des Fuss-, Velo- und des öffentlichen Verkehrs berücksichtigt, trägt zu einer verbesserten Luftqualität bei», schreibt Estermann weiter. Die Stadt Luzern wiederum verzeichne trotz Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren einen Rückgang des motorisierten Individualverkehrs in der Innenstadt. Der Stadtrat solle beantworten, ob er eine ähnliche Richtung in seiner Mobilitätsstrategie einschlage.

Sorgen um die Wasserversorgung

Vor dem Hintergrund des heissen Sommers weist Estermann darauf hin, dass Bäume und Pflanzen dazu beitragen, eine Stadt kühl zu halten. Ausserdem könne sich die Bevölkerung «im Schatten besser vor Sonnenstrahlen schützen». Regelmässig müssten in der Stadt jedoch Bäume gefällt werden, weil sie Schäden aufweisen und zu einem Sicherheitsrisiko würden. Estermann stellt die Frage in den Raum, ob diese Bäume tatsächlich gefällt werden müssten, wer diese Entscheidungen trifft, und ob das die gleichen Personen seien, welche die Bäume dann auch fällen. Ausserdem fragt sie, wie der Stadtrat über den Ersatz der Bäume entscheidet.

Weiter macht sich Estermann Sorgen um die Wasserversorgung, die in einzelnen Gemeinden «sehr knapp geworden» sei und fragt, wie die Stadt bezüglich einer genügenden Wasserversorgung dastehe und wer dafür verantwortlich sei, dass diese auf einem zeitgemässen Stand sei.

Fragen zur Enteignung und Zukunft der Oeschwiese

Verschiedene Gemeinden im Tessin und in der Westschweiz fragten ausserdem bei grosser Hitze beispielsweise bei älteren Personen nach, ob sie Unterstützung benötigen. Der Stadtrat soll Auskunft darüber geben, ob er allenfalls ähnliche Strategien zu erarbeiten gedenke.

Und auch die Badis am See hätten in den letzten Wochen einen grossen Andrang erlebt – «mehr Platz wäre sehr zu begrüssen». Diesbezüglich fragt Estermann nach: «Inwieweit ist die Enteignung der Oeschwiese vorangeschritten beziehungsweise wie sieht die Planung zur Vergrösserung des Strandbads aus?»

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