notifications
Luzern

Wie eine gwundrige Nixe zum Südpol reist: Neuste Produktion des Figurentheaters Petruschka verzaubert erneut

Im neuen Stück «Di chli Nixe und s'Walross» kombiniert das Figurentheater Petruschka Erzählung mit Sandmalerei und Musik. Mitten drin: Eine kleine Meerjungfrau, die sich nach Abenteuern sehnt.
Magische Gestalten tief im Eismeer: Marianne Hofers Figuren faszinieren. (Bild: PD)
Sandmalerei und Musik gehören zum festen Bestandteil des Theaters Petruschka. (Bild: PD)

Sabina South

Sabina South

Rund 50 Kinderaugen sind auf zwei Stück Sagex gerichtet. Zur Premiere des neuen Stücks «Di chli Nixe und s'Walross» im Pavillon Tribschenhorn manövriert Marianne Hofer ihre Protagonistin Meerjungfrau Aquamarine und deren Freund Walross Odo am Holzstab über die Sagex-Eisschollen. «Komm, lass uns doch Eisscholle-Wackeln spielen», sagt Hofer alias Aquamarine. Die zwei liebevoll gestalteten Figuren rutschen und taumeln umher und ernten spontane Kichereinlagen der kleinen Besucher.

Was gibt es am Meeresboden noch zu entdecken?

Die Geschichte der kleinen Nixe folgt Aquamarine, die im tiefen Eismeer des hohen Nordens lebt. Die Meerjungfrau hat viele Freunde, mit denen sie sich gerne vergnügt. Eines Tages aber fragt sie sich, was es wohl in den tiefsten Tiefen des Meeres noch zu entdecken gibt. Selbst der Meereskönig weiss nicht wirklich viel darüber und rät der kleinen Nixe dringend ab, so weit hinunterzutauchen. Aquamarines Neugier ist stärker als ihre Angst und sie entdeckt auf einer abenteuerlichen Reise die Welt im Meer, auf dem Lande und in der Luft. Von Möwen getragen erreicht die Nixe in einem Fischnetz sogar den Südpol, wo sie sich einen Sommer lang um Pinguinbabys kümmert.

«In der Geschichte geht es in erster Linie um Mut», sagt Marianne Hofer nach der Vorstellung. Dazu gehöre auch Aquamarines Entschlossenheit, eigenen Ideen nachzugehen. Diese Botschaft übermittelt Hofer in poetischer Manier: Musik, Sandmalerei und Erzählung spielen dabei eine wichtige Rolle. Hofer referiert bei jeder Aufführung ohne Texthilfen.

«Gut erzählen kann man nur frei, ich mache das alles auswendig.»

Das Puppentheater ist auch eine Art Konzert für Kinder. Begleitet wird Marianne Hofer vom Trio Re, das ganz nah am Publikum sitzt und mit Querflöte (Evamaria Felder), Cello (Deborah Di Marco) und Klavier (Mirjam Wagner) abschnittsweise passende Musik von nordischen Komponisten wie Grieg oder Sibelius beisteuert. «Gerade in der klassischen Musik findet ein Hörerlebnis statt, das anspruchsvoller ist und Kindern neue Klangwelten eröffnet», sagt Marianne Hofer.

Immer wieder gönnt Hofer ihren Protagonisten Aquamarine und Odo auch eine kleine Pause und führt die Geschichte mit Sandmalerei weiter – eine Technik, die sie seit 10 Jahren regelmässig in ihren Theaterstücken einsetzt. «Ich zeichne unendlich gerne mit Sand, man kann sehr schnell ein Bild erzeugen.» So entstehen Wellen, Tiere und allgemein eine Bildsprache, die auf bezauberndste Art die Vorstellung ergänzt. Gegen Ende der Aufführung kommt noch eine umgedrehte Discokugel zum Einsatz, die im dunklen Raum eine Illusion von Schneeflocken erzeugt (Technik Robert Hofer). Schliesslich kommt der Applaus, die Magie ist vorbei und 50 strahlende Kinderaugen schlüpfen durch den Vorhang in die Realität zurück.

«Di chli Nixe und s'Walross» ist ab fünf Jahren geeignet. Aufführungen am 20., 26., 27. März. Informationen auf www.petruschka.ch

Kommentare (0)