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Nidwalden

Wie die Ennetmooser Firmlinge durchs Feuer gehen

Seit bald zehn Jahren organisiert die Pfarrei Ennetmoos Feuerläufe für Firmlinge. Im Jubiläumsjahr 2022 machen 25 Personen mit.
Der Feuerlauf löst Begeisterung beim Pfarreirat von Ennetmoos aus. (Bild: Rafael Schneuwly (Ennetmoos. 8 März 2022))

Rafael Schneuwly

«Ich habe eine Energie und Kraft gespürt, als ich über das Feuer gegangen bin. Ich brauchte Mut, daran teilzunehmen, freue mich aber sehr, dass ich es am Ende geschafft habe.» Diese Worte von Jana Joller, die letztes Jahr gefirmt wurde, fassen die Ambivalenz gegenüber dem Feuerlauf gut zusammen.

Einerseits gibt es den uralten Respekt vor dem Feuer, die Angst vor der Verbrennung, der Zerstörung, andererseits faszinieren die Flammen, die Wärme, Licht und Schutz bieten, und nicht zuletzt lockt die Mutprobe, sich dem gefährlichen Element schutzlos auszuliefern und es am Ende zu überwinden.

Initiative kam von den Jugendlichen

2015 schlugen die Firmlinge beim Thema «Feuer und Flammen» vor, einen Feuerlauf zu organisieren. Pfarreileiter Markus Blöse nahm die Idee auf und nach den ersten positiven Erfahrungen wurde der Gang durchs Feuer zu einem festen Programmpunkt des Firmwegs. Markus Blöse liess sich zum Feuerlauf-Trainer ausbilden und überwacht nun die Vorbereitungen und die Durchführung. Für ihn hat der Feuerlauf keinen esoterischen Charakter, sondern ist ein religiöses Symbol, das er mit dem Gang des Petrus über das Wasser auf dem Weg zu Jesus vergleicht.

Es gibt physikalische Erklärungen, warum der kurze Kontakt der blossen Füsse mit der heissen Kohle, die eine Hitze bis zu 450 Grad erreicht, relativ ungefährlich sei. Markus Blöse hält wenig davon. Für ihn ist eine gute mentale Vorbereitung entscheidend. Zudem muss das Wetter stimmen. So darf kein Schnee liegen, es sollte nicht zu stark regnen und es braucht gute Windverhältnisse. Dann sollte einem intensiven Erlebnis nichts im Wege stehen. Seelsorgerin Astrid Elsener erinnert sich: «Ich gehe die sechs Schritte bis zur Glut und darüber. Es ist warm, es ist heiss, und dann spüre ich bereits den taufeuchten Grasboden wieder unter meinen vor Energie kribbelnden Füssen. Eine Welle von Glück, Stolz, Kraft, Erstaunen überflutet mich.»

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