notifications
Zug

Wie aus einer Curlinghalle ein Kulturprovisorium wird

Um Engpässen für Veranstaltungsorte vorzubeugen, funktionieren Initianten die Halle im Herti um. Die Arbeiten laufen bis zum Donnerstag.
Initiant Guido Simmen und (links) und der technische Leiter Markus Güdel arbeiten derzeit auf Hochtouren.  (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 30. März 2021))
Schwere Arbeit: Manchmal kommt sogar der Gabelstapler zum Einsatz. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 30. März 2021))
Kulturschaffenden eine günstige Plattform bieten, das will Guido Simmen.  (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 30. März 2021) )
Sofern die Massnahmen gelockert werden, finden die Anlässe auch mit Publikum statt.  (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 30. März 2021) )
Wo normalerweise Eis ist, steht derzeit eine Tribüne.  (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 30. März 2021))

Vanessa Varisco

Vanessa Varisco

Vanessa Varisco

Vanessa Varisco

Vanessa Varisco

Trotz frühlingshafter Temperaturen ist es kühl. Wenig verwunderlich, denn normalerweise ist der Boden der Zuger Curlinghalle mit Eis bedeckt. Von dem allerdings ist keine Spur zu sehen, stattdessen eine grosse Tribüne am Rande der Halle sowie hohe Türme aus Gestänge, welche künftig für ein Bühnenbild genutzt werden. Der Grund für den Wandel in der Halle: Hier entsteht das Zuger Kulturprovisorium. Inmitten dieser Umbauten sind denn auch Initiant Guido Simmen und der technische Leiter Markus Güdel – von Beruf Lichtgestalter – zu finden.

Kulturschaffenden eine günstige Plattform zu bieten, den Veranstaltungsdienstleistern wieder zu Arbeit zu verhelfen und der Bevölkerung einen Zugang zu Kunst ermöglichen: All das wollen die Initianten des Kulturprovisoriums möglich machen. Hintergrund des Projekts ist ausserdem folgender Gedanke, sagt Guido Simmen: «Da letztes Jahr wenige bis keine Veranstaltungen stattfinden konnten, sind die Agenden der üblichen Veranstaltungsorte bis weit in die Zukunft ausgebucht.» Nicht alle Kulturschaffenden hätten daher die Möglichkeit, wieder aufzutreten.

Dem soll das Provisorium entgegenwirken. «Die Halle stünde ansonsten den Sommer über leer, weshalb es leicht war, sie anzumieten», so Simmen. Ein weiterer Vorteil für die Künstler soll nämlich ausserdem sein, dass sie wenig bis keine Kosten für einen Auftritt haben, egal, ob er virtuell oder live aufgeführt wird.

Angemeldet haben sich bereits einige Kulturschaffende: So soll eine Lesereihe stattfinden, Kammersolisten haben sich angekündigt und überdies werden Jugendliche per Livestream ein Musical zum Besten geben. «Wir haben aber noch viel Kapazität und freuen uns über jede Anmeldung», erklärt Guido Simmen. Voraussichtlich werden in der Curlinghalle von Mitte April bis Juli Veranstaltungen stattfinden. Auf die aktuell wenig günstige Pandemielage angesprochen, sagt Simmen:

«Unser Vorteil ist, dass wir Livestreams anbieten. Aber natürlich hoffen wir, wenigstens zum Sommer hin Auftritte mit Publikum durchführen zu können.»

Halle wird in vier Tagen umgebaut

Und die Veranstaltungsdienstleister, sprich Lichtgestalter wie Markus Güdel: Wie fühlen sie sich, nach langer Auszeit zurück im Arbeitsalltag? «Es gibt Schwielen an den Händen», scherzt Güdel und fährt fort: «Natürlich freuen wir uns, wieder zurück zu sein.» Während der vier Tage, in denen die Halle transformiert wird, stehen täglich acht bis zwölf Personen im Einsatz. Verbaut werden gut fünf Sattelschlepper Material, erklärt Güdel.

Ein Aufwand, der sich laut Simmen lohnt. «Wir wollen den Kulturschaffenden wieder auf die Beine helfen.» Der Idee, das Ganze nächstes Jahr zu wiederholen, ist man nicht abgeneigt, doch in Stein gemeisselt ist das nicht.

Mehr Informationen gibt es auf der Website.

Kommentare (0)