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Uri

«Wichtige Stütze des Gesundheitssystems»: Betreuende Angehörige stehen im Fokus

Am «Tag der betreuenden Angehörigen» vom 30. Oktober laden Urner Organisationen mit Beratungs- und Entlastungsangeboten zum Austausch im TriffAltdorf. 

Angehörige pflegen und betreuen oft Familienmitglieder. 
Bild: Symbolbild: Gesundheitsförderung Schweiz

Die Pflege eines Angehörigen kann anstrengend und herausfordernd sein. Dabei funktioniert eine Gesellschaft nicht ohne betreuende Angehörige. «Ihre Arbeit ist bedeutsam und ihnen gebührt unser aller Dank», schreibt die Gesundheitsförderung Uri in einer Medienmitteilung.

«Im Laufe unseres Lebens, von Geburt bis zum Tod, brauchen wir alle immer wieder Betreuung und Hilfe oder auch Pflege», heisst es in der Mitteilung weiter. Diese Arbeit leisten in der Schweiz zum grössten Teil die Menschen im Umfeld der Betroffenen – unbezahlt. Rechnet man alle diese Stunden zusammen, komme man in der Schweiz auf rund 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit jährlich, wie die Gesundheitsförderung Uri schreibt. «Dies zeigt klar auf: Ohne betreuende Angehörige würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren.»

Selbstverständliche Hilfe kann zu Überlastung führen

In der Schweiz betreuen rund 600’000 Personen mit unterschiedlichem Hintergrund ihre Angehörigen, wie das Rote Kreuz, Kantonalverband Uri, in einer Mitteilung schreibt. «Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Pflege von kranken und älteren Menschen zu Hause und sind damit eine wichtige Stütze des Gesundheitssystems.» Die meisten betreuenden Angehörigen seien 46 bis 65 Jahre alt und kümmern sich um ihre Eltern oder Schwiegereltern. Etwas mehr als die Hälfte der betreuenden Angehörigen seien Frauen, so das SRK, Kantonalverband Uri.

Die Arbeit, welche die Betreuungspersonen für die Betroffenen erbringen, werde selbstverständlich und gerne geleistet, wie die Gesundheitsförderung Uri schreibt. In den allermeisten Fällen beginne diese Arbeit mit kleinen, ganz alltäglichen Hilfeleistungen, die sich häufen und komplexer werden, je schlechter der Gesundheitszustand des betroffenen Menschen wird. «Dies kostet körperliche, psychische und seelische Kraft. Geht die Selbstsorge dabei vergessen, kann diese Aufgabe schnell zu Überanstrengung und Belastung für die eigene Gesundheit werden.» Eine Erfahrung, die auch der Kantonalverband Uri des SRK macht: «Angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung können die Unterstützungsaufgaben zu einer Überlastung führen.»

Angebote in Uri stellen sich vor

Um dies zu verhindern, stehen im Kanton Uri diverse Beratungs- und Entlastungsangebote zur Verfügung. Diese frühzeitig in Anspruch zu nehmen, sei wichtig. Der Austausch mit Fachleuten, Freiwilligen oder anderen betreuenden Angehörigen in einer ähnlichen Situation stärke die eigenen Ressourcen. Das schreibt das SRK, Kantonalverband Uri, der seit 2005 an der Seite der betreuenden Angehörigen aktiv ist. So entlasteten SRK-Pflegehelfende 2021 gemäss Mitteilung 19 Familien im Alltag, indem sie die Angehörigen während rund 1430 Stunden ablösten. Hinzu kommen die Stunden für kostenlose Beratungen, Schulungen für betreuende Angehörige und Entlastungsdienstleistungen mit Freiwilligen wie der Besuchs- und Begleitdienst mit rund 560 Stunden oder der Fahrdienst mit über 11’440 unentgeltlichen Stunden.

Die Betreuung von Angehörigen bringt Freude – kann aber auch belastend sein. 
Bild: Symbolbild: Gesundheitsförderung Schweiz

Für den «Tag der betreuenden Angehörigen» vom 30. Oktober organisiert die Gesundheitsförderung Uri den gemeinsamen Anlass im TriffAltdorf. Dabei laden alle Urner Organisationen, die betreuende Angehörige beraten und entlasten, von 10 bis 15 Uhr zu Kaffee und Kuchen ein. Fachpersonen informieren über ihre Angebote und zeigen auf, wie eine gute Selbstsorge gelingen kann. Und gleich nebenan stehen die Türen des Tagesheimes von Pro Senectute Uri für eine Besichtigung offen. (pd/eca)

Die Entlastungsangebote für betreuende Angehörige des Schweizerischen Roten Kreuzes findet man unter: www.betreuen.redcross.ch . Weiterführende Infos gibt’s ausserdem unter www.gesundheitsfoerderung-uri.ch und www.info-workcare.ch .

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