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Nidwalden

Werkbeiträge lassen Kunst von Anita Zumbühl und Christoph Wolfisberg gedeihen

Die beiden Kantone Nidwalden und Obwalden haben hohe Werkbeiträge vergeben. Künstlerin Anita Zumbühl erhält 20'000 und Wortakrobat Christof Wolfisberg 10'000 Franken zugesprochen.
Die beiden Gewinner Anita Zumbühl und Christof Wolfisberg, flankiert von den Regierungsräten Res Schmid (links) und Christian Schäli. (Bild: Romano Cuonz (Stans, 7. Februar 2019))

Romano Cuonz

«Werkbeiträge sind vor allem Vertrauen in Kunstschaffende und in die Wirkung ihrer Kunst», sagte Nidwaldens Bildungs- und Kulturdirektor Res Schmid bei der Übergabefeier im Literaturhaus in Stans, an der er zusammen mit seinem Obwaldner Kollegen Christian Schäli teilnahm. Ganz besonders betonte Schmid, dass die Kulturförderung der Kantone Obwalden und Nidwalden mit Werkbeiträgen Kunstschaffende im Voraus unterstütze, damit Werke entstehen könnten, die ohne diese nicht zustande kämen. Schmid verdeutlichte: «Warum sollte die öffentliche Hand dies tun, wenn sie nicht überzeugt wäre, dass diese Werke unsere Gesellschaft, unsere Welt, wenn nicht immer besser, so doch sicher spannender und reicher machen.» Weit auf die Äste raus liess sich die Jury mit ihrer Wahl indes nicht: Die unterstützten Kunstschaffenden – Anita Zumbühl und Christof Wolfisberg – waren schon zuvor über die Kantons-, ja Landesgrenzen hinaus anerkannt.

Anita Zumbühl: Mobiles Atelier

Anita Zumbühl, Gewinnerin des Werkbeitrags von 20'000 Franken, ist 44-jährig und in Oberdorf aufgewachsen. Zurzeit erarbeitet sie Konzepte für eine Einzelausstellung im Kunstmuseum Luzern, die im nächsten Juni stattfinden wird. Dazu wird Zumbühl auch eine eigene Publikation veröffentlichen. Ihr eingereichtes Projekt trägt den Titel «Everything one invents is true». Die Künstlerin beabsichtigt, mit einem mobilen Atelier nahe an der Natur zu arbeiten. Ruth Stofer, Dozentin an der Luzerner Hochschule Design & Kunst, würdigte Zumbühls Arbeit: «In ihrer Bewerbung für die Werkbeiträge beschreibt Anita Zumbühl, dass sie ‹Eigenes› und ‹Echtes› schaffen will.» Dies geschehe während sehr prozesshafter Arbeiten und mit viel Experimentierfreudigkeit. Etwa in steter Auseinandersetzung mit Texten, unterwegs mit dem Notizbuch. Oder bei einer sehr ausgedehnten Sammeltätigkeit von Bildern mit Kleinbildkamera und Smartphone. Stofer sagte es auch konkret: «Zumbühl legt grosse gefärbte Textilien aus oder faltet sie zusammen, bearbeitet sie und setzt sie den Wettereinflüssen aus, so lagert sich Zeit darauf ab.»

Christof Wolfisberg: Abschweifen

Den «kleineren» Werkbeitrag in der Höhe von 10'000 Franken ging an den 43-jährigen Stanser Wortakrobaten Christof Wolfisberg. Weitherum bekannt ist er vom Duo Ohne Rolf. Wolfisberg beabsichtigt, mit einem Projekt ohne seinen Partner Jonas Anderhub neue Wege zu gehen. Die Würdigung für ihn kam von Jury-Mitglied Karin Schleifer. «Christof Wolfisberg ist der im gesamten deutschen Sprachraum ­bekannteste Nidwaldner Kunstschaffende der jüngeren Generation», wagte die Historikerin zu behaupten. Und lag damit wohl kaum falsch. Wolfisbergs erstes Soloprogramm soll am 2. April 2019 im Kleintheater Luzern Premiere feiern. «Es setzt beim Hintergründigen, Wendungen Nehmenden, sprachlich Hochstehenden der früheren Programme an», meinte Schleifer und ergänzte: «Er beschreibt, was er auf der Bühne gerade macht und was ihm dabei in diesem Augenblick durch den Kopf geht – doch wie so oft im Leben kommt Vieles anders, als er es sich vorgenommen hat.» Wolfisberg selber meint dazu: «Es ist ein amüsanter Gedankentrip übers Abschweifen und die Unmöglichkeit, sein Leben zu planen.» Ein solch gedankliches Tanzen auf der Schnittstelle zwischen der Fiktion des Autors und der Lebensrealität des Publikums verspreche schon einmal ein vergnügliches Programm, waren sich Karin Schleifer und die Jury einig. Wolfisberg gab denn schon einmal eine kleine, aber vielversprechende Kostprobe seiner virtuosen Wortakrobatik.

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