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Luzern

Wer gibt Fernunterricht und wer macht Zwangspause? Kanton Luzern erfasst demnächst Lehrer in Quarantäne

Noch hat der Kanton Luzern einen Überblick über die Lehrerinnen und Lehrer in Quarantäne. Damit das so bleibt, wird er ab nächster Woche die Daten systematisch von den Schulen abfragen.
Die Pandemie betrifft nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer. 
(Boris Bürgisser)

Alexander von Däniken

Luzern Fernunterricht geben oder eine 10-tägige Zwangspause in Quarantäne einlegen: Das müssen Lehrerinnen und Lehrer, wenn sie mit einer Person Kontakt hatten, die an Covid-19 erkrankt ist. Für die betreffenden Schulen bedeutet das einen höheren Organisationsaufwand. Im schlimmeren Fall müssen sie eine Stellvertretung organisieren. In den Luzerner Volksschulen ist die Lage allerdings stabil, sagt Charles Vincent, Leiter der kantonalen Dienststelle Volksschulbildung.

Derzeit liege die aktuelle Zahl der ausgeschriebenen Stellvertreter-Stellen im Rahmen oder sogar etwas unter dem Durchschnitt, sagt Vincent auf Anfrage weiter. Quarantänemassnahmen seien dabei nur vereinzelt ein Grund. Trotzdem will sich der Kanton eine Übersicht verschaffen – und ab nächster Woche die entsprechenden Daten über Lehrpersonen in Quarantäne oder Isolation erheben. Das soll etwa alle drei Wochen geschehen, «damit die Schulleitungen nicht zu viele Umfragen ausfüllen müssen», so Vincent. Unabhängig davon stellt er den Volksschulen bis jetzt ein gutes Zeugnis aus, was die Umsetzung der Hygienemassnahmen betrifft. Das würden Rückmeldungen von Schulleitungen und Eltern zeigen.

Lehrerin der Kanti Willisau stellt auf Fernunterricht um

Was es bedeutet, als Lehrerin in Quarantäne zu sein, schildert Monika Stiller Thoms in mehreren Twitter-Beiträgen. Sie unterrichtet Deutsch an der Kanti Willisau und lebt mit ihrer Familie im Kanton Aargau. Dort gehen auch ihre Kinder zur Schule. Ihr 18-jähriger Sohn berichtete von Symptomen eines Mitschülers und liess sich testen. Am 22. August kam das positive Ergebnis. Darauf liess sich auch die Familie testen, die Resultate fielen negativ aus.

Wie die Aargauer Schule habe auch die Kanti Willisau sehr schnell und positiv reagiert. «Ich stelle auf Fernunterricht um, informiere/instruiere meine Klassen via Teams», schreibt Monika Stiller am 24. August. Das ist offenbar nicht selbstverständlich: Erst 42 Stunden nach dem positiven Resultat erhielt der Sohn den Code, den es für die Mitteilung in der Covid-19-App braucht. Erst dann wurde auch die Mutter benachrichtigt, dass sie Kontakt mit einer Person hatte, die positiv getestet worden war.

Am 25. August erhält Monika Stiller einen Anruf von einem Contact-Tracer. «Ja, ich habe mitbekommen, dass er positiv ist.» Abgesehen davon sei das Gespräch informativ gewesen. Am selben Tag schreibt sie auf Twitter: «Es ist übrigens bedeutend leichter, zu Hause zu bleiben, damit das Virus nicht rein kann als zu Hause zu bleiben, damit das Virus nicht raus kann.» An der Kanti Willisau laufe alles wie gewohnt – im Gegensatz zur Schule des Sohnes, wo sieben Klassen in Quarantäne seien.

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