Remo Infanger
Flink gleiten die Finger von Dominik Furger über das Griffbrett seines Schwyzerörgelis. Im Edelweisshemd gekleidet singt der Erstfelder in das Mikrofon. Wer nun aber eine heimelige «Stubete-Atmosphäre» mit urchiger Ländler-Musik erwartet, wird spätestens beim Einsetzen der verzerrten E-Gitarre eines Besseren belehrt. Schlagzeug statt «Chlefeli» und Bassgitarre statt Kontrabass – im Foyer des Theaters Uri haben Jeff and the Dropouts am Dienstagabend bewiesen, dass vermeintliche musikalische Gegensätze wie Volksmusik und Rock zusammenpassen wie die Faust aufs Auge.
Der Sänger und Schwyzerörgeler Dominik Furger erklärt, wie es zu diesem Genre-Mix kam: «Die Idee, Schwyzerörgeli mit Rockmusik zu mischen, schwirrte mir schon lange durch den Kopf», erklärt der 18-jährige Sechstgymnasiast. Seit der 4. Primarklasse spielt Furger Schwyzerörgeli – meistens Ländler, wie das in der Musikschule gelehrt wird.
Queen und AC/DC haben den Volksmusiker geprägt
Er sei aber auch schon immer ein grosser Rockmusik-Fan gewesen. «Bereits im Kindergarten habe ich CDs von Queen und AC/DC rauf und runter gehört», so Furger. «Dieser Musikstil hat mich dann auch nie wirklich losgelassen.» Irgendwann habe er sich gedacht, das Ganze miteinander zu kombinieren, wollte dafür aber noch auf einen passenden Anlass warten. «Als es darum ging, ein Thema für die Maturaarbeit zu finden, stand die Sache dann fest», sagt Furger. Nun musste nur noch eine geeignete Band her, mit der er auftritt.
Beide Musikstile haben eine ähnliche Harmonik
Weil Furger durch die Pfadi die Erstfelder Rockband Trapped Bull kennt, seien dann auch schnell die passenden Musiker gefunden worden. Luca Zberg spielt E-Gitarre und Tobias Zgraggen Bass. Matthias Furger, der Bruder von Dominik, begleitete sie am Schlagzeug. Und warum passen diese verschiedenen Musikstile so gut zusammen? «Rock hat den Ursprung im Rock ’n’ Roll und ist eine Tanzmusik – so wie die Volksmusik auch», erklärt Furger. Beide Stile hätten in der Regel eine einfache und ähnliche Harmonik. «Wir nennen das ‹Ländlerrock› oder ‹Rockländler› – je nach Basis des Songs.» So erklang einmal «Meiteli, wenn dü witt go tanzä» in rockiger Manier, während im Lied darauf Örgeliakkorde in «Brown Sugar» von den Rolling Stones ordentlich für Stimmung sorgten.
Mit dem Auftritt ist die Maturaarbeit aber noch nicht getan. «Nun folgt noch der schriftliche Teil. Die Konzerterfahrungen müssen da noch hineinfliessen», so der Maturand. Auf die Frage, ob man noch mehr von Jeff and the Dropouts zu hören bekommt, antwortet Furger: «Lust dazu haben wir auf jeden Fall.»
Am Donnerstag, 25. Oktober, spielen Jeff and the Dropouts im Rahmen einer Veranstaltung nochmals im Theater Uri in Altdorf.