Irene Infanger
Irene Infanger
Robi Kuster ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, mag mit seinem Engelberger Dialekt und seiner Theatralik jeden Zuhörer in seinen Bann ziehen. Geschichten, Liedtexte und Gedichte, viele davon hat der 78-Jährige selbst verfasst. Sein Ideenreichtum kennt keine Grenzen. Davon zeugt auch sein neuestes Werk, die Sage «D’Eysjumpfärä vom Schteibärg». Doch für einmal trägt der langjährige Altdorfer Sek-Lehrer die Geschichte nicht allein vor. Gemeinsam mit einem Organisationskomitee unter der Leitung von alt Talammann Robi Infanger wurde ein grosses Kulturerlebnis auf die Beine gestellt. Am 29. und 30. Oktober wird im Kursaal Engelberg das Sagenprojekt «D’Eysjumpfärä vom Schteibärg» aufgeführt: mit Erzählung, Gesang, Musik und Live-Illustration.
Für dieses Projekt gewonnen werden konnten namhafte Persönlichkeiten aus den Kantonen Obwalden, Nidwalden und Uri. So wurde das Werk in kürzester Zeit durch den ehemaligen Ennetbürger Musikschulleiter und Dirigenten der MG Ennetbürgen, Emil Wallimann, komponiert und gestaltet, während der gebürtige Altdorfer Diego Balli (heute in Stans zuhause) für die Live-Illustration gewonnen werden konnte. Als Sprecher des geschichtlichen Teils agiert der gebürtige Engelberger und Obwaldner Regierungsrat Josef Hess. Abgerundet wird das Projekt durch das musikalische und gesangliche Mitwirken der Musikgesellschaft Engelberg und der Jodlergruppe Titlis. Für die Gesamtleitung zeichnet sich Guido Weber verantwortlich.
Unerklärte Phänomene faszinieren bis heute
«Mit dem Sagenprojekt «D’Eysjumpfärä vom Schteibärg» dürfen wir gespannt sein auf ein einmaliges mehrdimensionales Kulturerlebnis der besonderen Art», freut sich Talammann Alex Höchli auf die bevorstehende Aufführung. Schon immer hätten rund um das Engelberger Tal spannende Begebenheiten von unerklärten Phänomenen oder Gestalten zwischen Himmel und Erde fasziniert. Die Geschichte der holden Eisjungfrau sei nur eine davon. Hintergrund der Geschichte ist der Wunsch, die hohen Berggipfel – allen voran den Titlis – zu erklimmen, weit bevor die ersten Bergbahnen auf die Berge führten. Wer genügend Geld hatte, liess sich kurzerhand auf den Gipfel tragen. In Engelberg trugen noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Bergführer ihre wenigen Gäste auf den Titlis. Und auch wenn die Geschichte der «D’Eysjumpfärä vom Schteibärg» aus der Fantasiewelt des Schreibers stammt, enthält sie doch viel Wahrheit und regt zum Nachdenken an.