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Zug

Hier gehen zwei Kabinen der Zugerbergbahn auf Reisen

Die beiden Kabinen der Zugerbergbahn durchlaufen in Langenthal eine umfassende Revision. Als erster Schritt wurden die 11,5 Tonnen schweren Fahrteile aus den Schienen gehoben.
Mit Hilfe eines Pneuladers werden die Kabinen erst auf den Parkplatz und dann auf den Lastwagen gehievt. (Bild: Maria Schmid (Zug, 7. Februar 2022))

Marco Morosoli

Die Zugerbergbahn (ZBB) macht dann mal Pause. Die beiden Kabinen hatte am Montag ein Pneukran von den Schienen gehoben und platzierte sie auf einem Tieflader-Lastwagen.

Mit zwei Fuhren brachte dieser je eine Kabine der ZBB nach Langenthal zur Revision.

Wie Philipp Hofmann, er ist Leiter Markt bei den Zugerland Verkehrsbetriebe, sagte, sei die Bahn am Morgen des Transporttages noch einmal gefahren, um Schülerinnen und Schüler des Bildungsanstalt Montana auf den Zugerberg zu transportieren. Diese Aufgabe fällt nun bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2022 in beiden Richtungen den Bussen zu. Eine Herausforderung, denn der Schienenersatzverkehr fährt auf der schmalen Strasse von Zug Schönegg auf den Zugerberg. Diese ist denn auch bis zur Wiederaufnahme des Betriebes für den Individualverkehr verbotenes Territorium.

Um die beiden Kabinen der Zugerbergbahn – sie wiegen je rund 11,5 Tonnen – zur Talstation zu bringen, brauchte es sehr viel Fingerspitzengefühl.

Standseilbahnen sind nämlich die steilsten schienengebundenen Strecken überhaupt. So überwindet die Zugerbergbahn auf einer Länge von 1,281 Kilometer eine Höhe von 366 Metern. Das Stahlseil, welches mit den Kabinen verbunden ist, rollten die Spezialisten auf. Bei der Wiederinbetriebnahme kommt es dann erneut zum Einsatz. Deren Lebensdauer richtet sich nach regelmässigen Messungen und behördlichen Vorschriften. Ansonsten aber bleibt bei der Zugerbergbahn kein Stein auf dem anderen.

Jetzt gilt es noch eine andere Seilbahn

Das Gleisbett lässt die ZBB komplett ersetzen. Bis auf einige wenige Meter im Bereich der Talstation Schönegg bekommt die Standseilbahn eine aufgeständerte Fahrbahn. Die vorfabrizierten Brückenteile liefert Doppelmayr-Garaventa. Diese Firma mit Hauptsitz in Wolfurt (Vorarlberg/Österreich) verfügt über langjährige Erfahrung in dieser Sparte. Ebenfalls lässt die Zugerbergbahn die Schienen austauschen. Die Standseilbahn bestückt der Betreiber mit Schienen, welche pro Meter 36 Kilogramm wiegen. Die SBB verbauen grösstenteils Schienen mit einem Gewicht von rund 54 Kilogramm pro Meter.

Morgen Mittwoch erfolgt, bevor mit dem Streckenneubau begonnen werden kann, der Einbau einer Materialseilbahn entlang der ZBB-Strecke. Sie ist mit drei Trägermasten ausgestattet und soll Schutt in die Schönegg verfrachten. Beton ist in der umgekehrten Richtung die Last.

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