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Uri

Weniger Urner sind am Studieren

Die Zahl der Urner Studierenden an Hochschulen und Universitäten ist um 39 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Mit ihr auch die sonst steigende Zahl jener, die sich zu Lehrpersonen ausbilden lassen.

Im Wintersemester 2019/2020 waren 674 Urner Studierende an einer Universität, einer Fachhochschule oder einer Pädagogischen Hochschule eingeschrieben. Das sind 39 weniger als im Vorjahr (713), wie die Bildungsdirektion (BKD) Uri mitteilt. Wie dieser starke Rückgang von rund zwei Schulklassen zu Stande kommt, ist der Bildungs- und Kulturdirektion nicht bekannt. Für Generalsekretär Christian Mattli ist aber klar, dass dies auch mit der Bevölkerungsentwicklung im Kanton Uri zu tun hat. «Die Schülerzahlen gehen allgemein zurück, so auch am BWZ und an der Mittelschule, von wo aus am meisten Schülerinnen und Schüler in den tertiären Bildungsbereich wechseln.»

Für genauere Hintergründe bräuchte es laut Mattli aber eine spezielle Analyse. Die aktuell sinkenden Zahlen an potenziellen Universitäts- und Fachhochschulabsolventen bereiten der BKD aber keine grundsätzlichen Sorgen. «Wenn wir den Eindruck hätten, dass sich beispielsweise viele ein Studium nicht leisten könnten, müssten wir sicher reagieren.» Dazu gebe es aber keinen Anlass. Auch sonstige systematische Einflüsse sind Christian Mattli nicht bekannt.

Universitäre Bildung: Zürich weiterhin an der Spitze

Insgesamt 306 (Vorjahr: 323) Urner Studierende (wovon 169 Männer und 137 Frauen) waren im Wintersemester 2020/2021 an den kantonalen Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen eingeschrieben. Damit setzte sich die sinkende Tendenz der vergangenen Jahre erneut fort. Die Urner Studierenden verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Institutionen:

Bei den gewählten Fachrichtungen stehen bei den Urner Studierenden nach wie vor die Geistes- und Sozialwissenschaften an erster Stelle:

Fachhochschulbildung: Luzern am beliebtesten

Während die Zahl der Urner Studierenden an den Universitäten und Technischen Hochschulen seit langem rückläufig ist, hatte der Trend bei den kantonalen Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen in den vergangenen Jahren stets nach oben gezeigt. Für das Wintersemester 2020/2021 ist nun aber ein Rückgang zu verzeichnen. Im Wintersemester 2019/2020 waren 390 Urner Studierende (211 Frauen und 179 Männer) an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen eingeschrieben; im Wintersemester 2020/2021 sank ihre Zahl auf 368 (201 Frauen und 167 Männer). «Wir sind aber froh, dass immer noch viele junge Menschen den Lehrberuf wählen, denn in anderen Kantonen akzentuiert sich der Lehrermangel», sagt Christian Mattli. «Der Kanton Uri ist diesbezüglich noch in einer glücklichen Lage, was auch beweist, dass immer noch ein grosser Teil diese Studienrichtung wählt.»

Und das sind die genauen Zahlen:

Bei den Fachhochschulen weiterhin am beliebtesten ist bei den Urnerinnen und Urnern somit die Fachhochschule Zentralschweiz. Diese Institution, die von Uri als Konkordatskanton mitgetragen wird, verzeichnete seit dem Wintersemester 2015/2016 einen Zuwachs an Urner Studierenden von fast 30 Prozent.

Lehrkräfteausbildung weiterhin attraktiv

Bei den gewählten Fachrichtungen schwingt bei den Urner Studierenden auch im Wintersemester 2020/2021 mit Abstand die Lehrkräfteausbildung obenaus, gefolgt von Wirtschaft/Dienstleistungen und Technik/IT. Der anhaltend hohe Stellenwert der Lehrkräfteausbildung ist insofern erfreulich, als sich der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern seit geraumer Zeit in vielen Kantonen akzentuiert und der Nachwuchsförderung daher eine hohe Priorität zukommt.

Kantonsbeiträge von gut 10 Millionen

Im Rahmen der interkantonalen Vereinbarungen und Konkordate bezahlte der Kanton Uri im Jahr 2020 rund 2,81 Millionen Franken (Vorjahr: 2,89 Millionen) für kantonale universitäre Hochschulen und rund 7,34 Millionen für kantonale Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen (Vorjahr: 6,95 Millionen). Das sind gesamthaft 10,15 Millionen Franken.

«Mit der Ausrichtung von Ausbildungsbeiträgen fördert der Kanton Uri zudem weiterhin den chancengleichen Zugang zu den Bildungsinstitutionen», schreibt die BKD. «Jede Person soll eine ihren Fähigkeiten entsprechende Ausbildung absolvieren können, auch wenn sie oder ihre Eltern über zu wenig Mittel dafür verfügen.» Im Jahr 2020 wurden Stipendien in Höhe von 1,35 Millionen ausbezahlt (Vorjahr: 1,49 Millionen). Die bewilligten Darlehen beliefen sich auf 372'200 Franken (Vorjahr: 360'500), wovon 140'600 effektiv ausbezahlt wurden.

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