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Nidwalden

Der öffentliche Verkehr wird besser und günstiger für den Kanton Nidwalden

Der Kanton zahlt für die nächsten zwei Jahre voraussichtlich 12,8 Millionen Franken an den öffentlichen Verkehr – rund 2 Millionen weniger als bisher. Trotzdem liegt ein Angebotsausbau drin. Aber ein Wermutstropfen bleibt.
Ein Zug der Zentralbahn in Stans, kurz vor der Weiterfahrt nach Dallenwil, Wolfenschiessen und Engelberg. (Bild: Corinne Glanzmann, Stans, 6. Dezember 2016)

Matthias Piazza

Der stetige Angebotsausbau des öffentlichen Verkehrs in den vergangenen Jahren macht sich bezahlt. So wurden 2018 eineinhalb Mal so viele Zugkilometer in Nidwalden zurückgelegt wie vor rund zehn Jahren. Beim Postauto nahm die Zahl dieser sogenannten Kurskilometer im selben Zeitraum um rund einen Drittel zu, wie die Regierung in einer Medienmitteilung schreibt. «Diese Entwicklung freut uns sehr», sagt dazu Regierungsrat Josef Niederberger. Auch die Kundenzufriedenheit stieg an und erreichte im vergangenen Jahr gemäss einer Umfrage 79 von 100 möglichen Punkten, das sind drei Punkte mehr als in Luzern.

Eine höhere ÖV-Nachfrage schont auch die Nidwaldner Staatskasse. Weil Zentralbahn und Postauto mehr Einnahmen durch Billette und Abonnements verzeichnen, braucht es weniger Geld vom Kanton. Für 2020 und 2021 beantragt der Regierungsrat dem Landrat «nur» noch total 12,75 Millionen Franken als Rahmenkredit für den öffentlichen Verkehr, das sind 1,7 Millionen Franken weniger als in der Periode 2018/2019. Trotz des schlankeren Budgets liegt gar ein Ausbau des Angebots ab Fahrplanwechsel vom 15. Dezember drin, unter anderem mit einer zusätzlichen Interregio-Verbindung Stans-Luzern am Abend und zusätzlichen Postauto-Kursen zwischen Stans und Beckenried spätabends und frühmorgens.
«Mit diesem Angebotsausbau können wir verschiedene Fahrplanbegehren der letzten Jahre erfüllen und die Erschliessung von Nidwalden mit dem öffentlichen Verkehr noch attraktiver machen», meint Baudirektor Josef Niederberger dazu.


Keine zusätzliche Linie auf den Bürgenstock

Fallengelassen wird hingegen die Postautolinie Ennetbürgen–Bürgenstock. «Das Kosten-Nutzen-Verhältnis hätte nicht gestimmt», begründet Josef Niederberger den Entscheid. «Den Kanton hätte dies rund 250'000 Franken gekostet. Dafür wären die zu erwarteten Passagierzahlen zu niedrig.» Zudem seien der Widerstand einiger Grundeigentümer und die Kosten für die Anpassung der Strasse zu gross gewesen.

Damit endet ein langjähriges Kapitel, das 2014 begann, als der Regierungsrat die Linien Ennetbürgen–Bürgenstock und Stansstad–Bürgenstock plante, um den Mehrverkehr nach Eröffnung des Bürgenstock-Resorts zu bewältigen. Eigentümer einer Privatstrasse verweigerten standhaft die Durchfahrt fürs Postauto von Ennetbürgen her. Mehrere Gespräche zwischen Eigentümern und Kanton blieben ergebnislos. Mit einer Interpellation im Landrat versuchte Josef Odermatt-Infanger (CVP), die Buslinie wieder aufs Tapet zu bringen und machte einen Vorschlag für eine alternative Linienführung, welche die Regierung aber verwarf. Sie hielt an ihrem Vorschlag fest. Und nun also die Kehrtwende. «Der Bürgenstock ist von Stansstad her optimal mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Das Postauto wird rege genutzt. Darum stellt der Regierungsrat keinen Antrag auf eine weitere Erschliessung», so Josef Niederberger.

Das sind die neuen Angebote im Kanton Nidwalden:

  • Zusätzliche IR-Verbindung Luzern-Engelberg am Abend um 22.10 Uhr ab Luzern.
  • Zusätzliche Züge der S44 um 7.37 sowie 19.37 Uhr ab Luzern nach Stans und zurück.
  • Zusätzliche Abendverbindung S44 um 23.10 Uhr ab Luzern bis Stans.
  • Postauto-Linie Stans-Beckenried: Nachtverbindung ab Stans, Mo-So: Stans Zentralbahn (ZB) an 00.18 Uhr, Postauto ab 00.22 Uhr.
  • Postauto-Linie Stans-Beckenried: Nachtverbindung ab Stans, Do/Fr sowie Sa/So: Stans an 00.54 Uhr, Postauto ab 00.56 Uhr.
  • Postauto-Linie Stans-Beckenried: Frühverbindung ab Beckenried, Mo-Fr: Beckenried ab 04.35 Uhr, Stans an 04.57 Uhr (ZB Stans ab 05.01 Uhr).
  • Postauto-Linie Stans-Beckenried: Halbstunden-Takt Sa und So ab/nach Emmetten am Nachmittag (3 Kurspaare).
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