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Nidwalden

Weltmeisterlicher Empfang für Alessandra Keller

Mit Trompeten, Trommler und Trychlern hat Ennetbürgen am Sonntagabend seine U 23-Mountainbike-Weltmeisterin Alessandra Keller empfangen. Ihr Trainer blickt bereits auf die nächste grosse Herausforderung.
Gehört einfach dazu heute: Ein Selfie mit dem vollen Saal im Hintergrund. (Bild:André A.Niederberger (Ennetbürgen, 16.Sept. 2018))

Grosser Bahnhof am Sonntagabend für Alessandra Keller in Ennetbürgen: Die frisch gebackene U 23-Mountainbike-Weltmeisterin wurde in ihrer Wohngemeinde herzlich empfangen, nachdem die 22-Jährige vor Wochenfrist in der Lenzerheide im Cross-Country-Rennen die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen hatte. Der eigens für sie organisierte Einzug wurde von den Tambouren und der Musikgesellschaft angeführt und zusätzlich von den Birgäbärg-Treychlern und vielen Vereinsdelegationen umrahmt, wie der Gemeinderat mitteilte.

In der Mehrzweckanlage war anschliessend Gemeindepräsident Peter Truttmann erster Gratulant: «Wir sind stolz, eine Weltmeisterin in der Gemeinde zu haben.» Alessandra Keller zeigte sich gerührt über den Aufmarsch der Ennetbürger. Sie fühle sich in der Gemeinde sehr wohl und komme immer wieder gerne von ihren Wettkämpfen in der ganzen Welt nach Hause. «Der See, die Berge, einfach toll hier zu wohnen.» Regierungsrat Othmar Filliger überbrachte die Grüsse der Nidwaldner Regierung. Er sprach vom Tag X, auf den Alessandra Keller hingearbeitet habe, und über ihre Devise, «im richtigen Moment Gas zu geben». In einem Podiumsgespräch gab die Weltmeisterin anschliessend viel Interessantes vom Weg auf das oberste Treppchen und über ihr junges Profi-Sportlerleben preis. Als Keller von ihrem perfekten Rennen erzählte, spürten die Anwesenden nochmals den Puls der 22-Jährigen und wähnten sich selber im Rennfieber.

Ihr nächstes grosses Ziel ist Olympia 2020

Auf die Frage an ihren Trainer Fabian Neunstöcklin, was für eine Funktion er während des Rennens einnehme, sagte er, dass er seinem Schützling jeweils hinterher springe und mit News versorge. Nicht nur die Athletin sei nach dem Wettkampf «auf dem Hund», sondern auch der Staff, meinte er scherzhaft. Vor jedem Rennen habe er jeweils das letzte Wort. Dies war auch am Podiumsgespräch der Fall. «Der Umzug vom Schatten des Stanserhorns ins sonnige Ennetbürgen führte Alessandra zur Weltmeisterin», sagte Neunstöcklin und sorgte damit im Saal für heiteres Schmunzeln.

Am Tag darauf konnte unsere Zeitung Alessandra Keller nicht erreichen, sie hatte zahlreiche Termine wahrzunehmen. Für sie sprang Fabian Neunstöcklin in die Bresche, mit dem sie seit drei Jahren zusammenarbeitet. «Der Empfang war eine schöne Wertschätzung gegenüber Alessandra», meinte der Trainer und Sportwissenschaftler auf Anfrage. Den Moment des Triumphes habe er mit «gemischten Gefühlen» erlebt: «Natürlich freute ich mich wie ein kleines Kind, auf der anderen Seite hatte ich gewusst, dass sie es packen wird. In der Vorbereitung hatte alles gepasst. Dies hatte sich bereits bei den vorangegangenen Rennen abgezeichnet.»

Als nächstes absolviert Alessandra Keller noch ein Rennen im Rahmen des Swiss-Cups. Danach geht es bereits an die Vorbereitung der Saison 2019. Ab diesem Zeitpunkt wird sie nur noch bei der Elite an den Start gehen. «Der WM-Erfolg ist toll, aber im Ganzen auch nur ein Schritt auf ihrem weiteren Weg. Wir arbeiten an einer kontinuierlichen Leistungssteigerung», sagt Fabian Neunstöcklin. Denn ihm Hinterkopf hat die Nidwaldnerin ein nächstes, grosses Ziel: Olympia 2020 in Tokio.

Hinweis: In einer ersten Version dieses Artikels wurde der Trainer von Alessandra Keller fälschlicherweise Lukas Neunstöcklin genannt.

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