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Beratungsstelle

Weil Teenager herausfordernd sind: Kontakt Uri lädt zum Eltern-Austausch ein

Die kantonale Fachstelle für Jugend-, Eltern- und Suchtfragen stellt fest, dass Eltern von Teenagern dazu neigen, sich zurückzuziehen. Dem will Kontakt Uri entgegenwirken.

«Wie auch immer wir Eltern unsere Rolle ausfüllen, wie auch immer unsere materiellen und immateriellen Möglichkeiten sind, wir haben eine Aufgabe übernommen», schreibt Kontakt Uri in einer Medienmitteilung. In einem sei diese Aufgabe für alle gleich: Sie kann nicht beliebig aus- oder umgetauscht – und schon gar nicht rückgängig gemacht werden.

«Mutter und Vater bleiben wir für die Ewigkeit!»

In den Baby- und Kinderjahren treffen Eltern sich mehr oder weniger regelmässig an den neuralgischen Orten: bei der Stillberatung, auf dem Spielplatz, am Kindergeburtstag, im Schwimmkurs und so weiter. «Hier haben wir Zeit, uns über die Freuden und Sorgen, welche uns das Elterndasein beschert, auszutauschen», schreibt die Beratungsstelle weiter.

Job der Eltern ist anspruchsvoll

Mit zunehmendem Alter der Sprösslinge würden sich diese sogenannten «(Eltern-)Peergroups» meist aus den Augen verlieren, die heranwachsenden Teenager ihrerseits jedoch genau das Gegenteil tun: Sie suchen nach einer Zugehörigkeit, nach einer Peergroup. Gefühlte Zugehörigkeit zu einer Gruppe sei, insbesondere für Teenager, ein wichtiger Teil ihrer Identitätsfindung, wie Kontakt Uri festhält.

Während die Kinder sich also innerlich und äusserlich neu erfinden, neue Wege gehen, neue Freundschaften aufbauen und versuchen, im hormonellen Ausnahmezustand den Überblick zu behalten, bestünden die Eltern-Peergroups längst nicht mehr.

Mit zunehmendem Alter suchen Jugendliche nach einer Zugehörigkeit, nach einer Peergroup.
Bild: Bild: Getty

«Im Beratungsalltag stellen wir nicht selten fest, dass Teenagereltern dazu neigen, sich zurückziehen», schreibt Kontakt Uri weiter. «Sie meinen, Verantwortung an Lehrbetriebe, Schulen, an die ‹Verwaltung› delegieren zu können. Oder noch schlimmer – die Teenager sich selbst überlassen.» Das wollen die Jugendlichen aber nicht, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

«Keine Jugendliche, kein Jugendlicher will die absolute Unabhängigkeit.»

War es früher ein Quartierladen um die Ecke, sei es heute ein riesiges Einkaufszentrum, in welchem es sich erst zu orientieren gilt. «Das ist gut so. Anspruchsvoll gut!», schreibt Kontakt Uri weiter. Der Job der Eltern sei es, die Kinder in diesem «Einkaufszentrum» zu begleiten, und zwar nicht mit Verboten, sondern bewusster: «mit Wohlwollen, Anteilnahme und respektvollem Umgang». Letzteres bedinge, insbesondere den Jugendlichen Grenzen und Leitplanken zu setzen. Das ist ein wichtiger Teil vom Eltern-Jobprofil.

Das ist Kontakt Uri

Kontakt Uri ist die kantonale Fachstelle für Jugend-, Eltern- und Suchtfragen. Nebst der Einzelfallberatung ist sie zudem in der Früherkennung, Frühintervention und Prävention tätig. Die Leistungen der Fachstelle werden über einen Leistungsauftrag mit dem Kanton Uri finanziert und sind für die Urnerinnen und Urner somit kostenlos. Wer die Unterstützung durch Kontakt Uri wünscht, findet detaillierte Infos unter www.kontakt-uri.ch. Beratungen finden im Rahmen der Schweigepflicht statt und Anmeldungen werden unbürokratisch und zeitnah entgegengenommen. Die Unterstützungsangebote von Kontakt Uri sind freiwillig für die Klienten. Ob und wie lange eine Begleitung durch Kontakt Uri stattfindet, entscheidet die Klientel. (pd)

Austausch über alles, was freut oder beschäftigt

«Während wir uns in unserer Lohnarbeit mit grosser Selbstverständlichkeit austauschen und weiterbilden, sind wir als Eltern oft einsam unterwegs», schreibt Kontakt Uri weiter. Das möchte die Beratungsstelle ändern – und lädt daher alle Teenagereltern am Dienstag, 6. Dezember, 19 Uhr, zu einem Eltern-Austausch an der Gotthardstrasse 14 in Altdorf ein.

Bei einem offerierten Snack erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein unkomplizierter Austausch über alles, was Eltern freut und oder auch beschäftigt. Ganz im Sinne von «geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid». Anmeldungen sind bis am Montag, 5. Dezember, unter mail@kontakt-uri.ch mit dem Vermerk «Elterntreff» möglich. (pd/eca)

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