Christian Peter Meier
Der Trägerverein der Filmlocation Lucerne muss sich neue Geldgeber suchen. Denn von der Stadt Luzern gibt’s deutlich weniger Geld als bisher: Im Voranschlag für 2019 sind noch 100'000 Franken an Unterstützungsbeiträgen vorgesehen, während im laufenden Jahr 220'000 Franken budgetiert waren. Laut dem Stadtrat kann sich die Filmlocation trotz der gekürzten Mittel erfolgreich entwickeln – unter anderem dank weiteren Geldgebern, namentlich Luzern Tourismus. Diese Aussagen sind der stadträtlichen Antwort auf eine Interpellation zu entnehmen. Der Vorstoss war von Albert Schwarzenbach namens der CVP-Fraktion eingereicht worden.
Ausgelöst wurde die Interpellation durch den im Frühjahr bekannt gewordenen Entscheid, den Luzerner «Tatort» einzustellen. Die Filmlocation arbeitet seit 2010 für das Stadt- sowie regionale Standortmarketing und hat seither gemäss der Interpellationsantwort 50 nationale und internationale TV- und Kinoproduktionen wie auch TV-Events betreut. Als Anlaufstelle nimmt sich die Filmlocation ganz unterschiedlicher Anliegen der Produktionen an, hilft auf der Suche nach Drehorten oder schafft Kontakte zu den Behörden.
Der Wegzug ist «auch eine Chance»
Der Stadtrat ist sich im Klaren darüber, dass die Filmlocation vor allem dank dem «Tatort» «ihr grosses Know-how beweisen konnte. Es entstand ein Netzwerk, das auch ohne ‹Tatort› bestens funktioniert.» Das würden Projekte beweisen, die parallel zur Krimi-Serie entstanden seien. Deren Wegzug sei auch als Chance zu sehen, sich vermehrt für internationale Kinoproduktionen einsetzen zu können. «Diese haben einen höheren Wirkungsgrad als TV-Serien im deutschen Sprachraum.»
Die Budget-Kürzung ist gleichwohl als direkte Folge des «Tatort»-Endes zu sehen. Dies, weil sich der Tätigkeitsbereich des Trägervereins Film und Fernsehen Luzern-Zentralschweiz nun deutlich verringert. Der Stadtrat ist sich aber bewusst, dass Luzern «am meisten vom erfolgreichen Standortmarketing durch die Aktivitäten der Filmlocation profitiert.» Ohne den Einsatz von deren Fachwissen würde zudem die Stadtverwaltung stärker belastet, weil die Filmschaffenden dann unkoordiniert auf die Stadt zukämen.