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Obwalden

Wegen 23 Stimmen: Sarnen lehnt Wettbewerbsverfahren für Marktplatz-Bebauung hauchdünn ab

Sarnen kann kein Wettbewerbsverfahren für die Bebauung des Marktplatzes durchführen. Das Stimmvolk hat einen Kredit über 255'500 Franken abgelehnt.
Auf dem Gebiet des Marktplatzes in Sarnen planten Gemeinde und Landi ein Überbauungsprojekt. (Bild: Markus von Rotz)

Matthias Piazza, René Meier

Der Sarner Marktplatz im Dorfzentrum verändert sein Gesicht nicht, zumindest nicht in nächster Zeit. Mit einer Differenz von nur 23 Stimmen haben am Sonntag 1597 Sarner den Kredit über 255500 Franken für einen Investorenwettbewerb bachab geschickt. Dies entspricht einem Nein-Stimmen-Anteil von 50,4 Prozent, bei einer Stimmbeteiligung von 44,8 Prozent.

Der Gemeinderat und die Landi wollten auf ihren Grundstücken am Marktplatz eine Überbauung mit Landiladen samt Rangier- und Lagerflächen, einem Konsumwarenladen und Bistro realisieren. In den oberen Geschossen hätten zu mindestens 70 Prozent kostengünstige Mietwohnungen für generationenübergreifendes Wohnen entstehen sollen. 30 Prozent der Flächen wären für Dienstleistungen reserviert gewesen. Die Parkplätze wären grösstenteils im Boden verschwunden. Ein Landiladen existiert bereits heute.

Die Landi Obwalden hat an der Generalversammlung vom 3. Dezember des vergangenen Jahres ihrem Anteil von 109500 Franken für den Investorenwettbewerb bereits zugestimmt.

Letzte Woche versuchte ein Gegner der Vorlage, mit einer Beschwerde die Abstimmung zu verschieben. Die Regierung entschied dagegen, die Beschwerde selber ist noch hängig.

Vielleicht der falsche Partner?

Nun wird also nichts aus den Plänen für das 5200 Quadratmeter grosse Areal. «Mit der Landi als benachbarter Parzellenbesitzerin hätten wir gerne ein gemeinsames Überbauungsprojekt lanciert», bedauerte der Sarner Gemeindepräsident Jürg Berlinger auf Anfrage. Warum die Sarner, wenn auch haarscharf, dem Projekt eine Abfuhr erteilten, konnte er sich nicht erklären. «Wir werden das Resultat analysieren. Vielleicht wollen die Sarner etwas anderes aus dem Marktplatzareal machen, oder mit einem anderen Partner», mutmasste er. Für ihn stehe fest, dass man das Entwicklungspotenzial in dieser Kernzone nutzen müsse. «Wir werden uns weiter Gedanken machen, wie wir das Marktplatzareal entwickeln können. Das Interesse am generationenübergreifenden Wohnen ist an diesem Standort vorhanden.»

Sehr enttäuscht über das Nein zeigte sich Albert Amgarten, Verwaltungsratspräsident der Landi Obwalden. «Ich bedauere, dass man der Landi nicht die Chance gegeben hat, sich an ihrem Standort zu entwickeln und die Verkehrs und Parkierungssituation auf unserem Areal zu verbessern.» Über die Gründe könne er nur spekulieren. «Vielleicht will man den Landiladen im Dorf nicht mehr.» Mit der Gemeinde wolle man das Gespräch suchen.

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