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Wasserwerke Zug:  Ein neues Strompreismodell für erneuerbare Energie

Der Strompreis steigt, dafür werden die Netztarife 2019 leicht sinken. Das neue Tarifmodell von WWZ ermöglicht ab 2019 die Kombination von Wasserkraft und Photovoltaik zu einem individuellen Strommix.
Stromzähler der WWZ. (Symbolbild: Stefan Kaiser)

Die Beschaffungskosten an den Energiemärkten steigen weiter an, weshalb WWZ die Strompreise per 1. Januar 2019 erhöhen muss. Tiefere Netzentgelte kompensieren diese Erhöhung teilweise. In der Summe steigt der Strompreis 2019 für die Privat- und Gewerbekunden von WWZ im Durchschnitt um 1,2 Prozent. Die Strompreisänderungen variieren jedoch stark nach Verbrauchsmenge und -charakteristik der Kunden. Für eine 4-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd und 2500 Kilowattstunden Verbrauch (Standardprodukt: Wasser, Strom) pro Jahr ergibt sich sogar eine leichte Senkung der Stromkosten um 0,4 Prozent, schreibt Andreas Fürling, Leiter Marketing der WWZ Energie AG in der entsprechenden Medienmitteilung.

Beim reinen Energiepreis haben Privat- und Gewerbekunden mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent zu rechnen. Die Netztarife sinken hingegen um rund 1,7 Prozent. Auch die Systemdienstleistungstarife (SDL), welche von der Swissgrid für den Betrieb des nationalen Übertragungsnetzes erhoben werden, sinken von 0,32 Rappen pro Kilowattstunden auf 0,24 Rappen pro Kilowattstunden. Die anderen Abgaben bleiben unverändert.

WWZ führt flexibles Tarifmodell mit Wahlmöglichkeiten ein

Die Privat- und Gewerbekunden von WWZ haben künftig die Möglichkeit, die Qualität ihres Stromes selber zusammenzustellen. Das neue Tarifmodell ab 2019 ermöglicht die Kombination von Strom aus Wasserkraftwerken und Photovoltaik in 20 Prozent-Schritten. Zusätzlich kann die Herkunft gewählt werden. Es steht regionaler, nationaler und Strom aus Europa zur Verfügung. Auch kann Strom aus «naturemade star»-zertifizierten Quellen bezogen werden. Damit erhalten die Kunden von WWZ mehr Flexibilität in ihren Stromprodukten und können so ökologische und ökonomische Anforderungen in Einklang bringen.

Die Rückliefertarife von WWZ für überschüssige Eigenproduktion der Solarstromproduzenten steigen aufgrund der gestiegenen Beschaffungskosten auch an. Denn diese orientieren sich am Liefertarif für Graustrom. Die Vergütung für die Herkunftsnachweise bleibt unverändert.

Gesetzesänderungen aufgrund der Energiestrategie 2050

Mit der Annahme der Energiestrategie 2050 wurden einige Gesetzesänderungen wirksam, die für die Tarife 2019 berücksichtigt werden müssen. So passt WWZ die Schwellenwerte der Leistungstarife an. Diese umfassen künftig Kunden mit einem Jahresverbrauch ab 50000 Kilowattstunden, anstelle wie bisher ab 20000 Kilowattstunden. Diese Anpassung hat ebenfalls Preisveränderungen für die betroffenen Kunden zur Folge.

Nachdem WWZ ihren Kunden in den vergangenen Jahren Beschaffungspreise beim Erdgas in Form von Rabatten mit bis zu 25 Prozent weitergeben konnte, ist dies nun aufgrund der gestiegenen Beschaffungskosten nicht mehr möglich. Der momentan aktuelle Rabatt von 15 Prozent kann ab 1. Oktober 2018 nicht mehr gewährt werden. (red)

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