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Nidwalden

Was für ein «Schlamüssel»!

Passend zu den Unterwaldner Wappen: Verschlüsselte Geschichten aus dem chaotischen Leben einer 24-Jährigen.
Kristina Gysi, redaktionelle Mitarbeiterin der Redaktion Urschweiz. (Bild: Florian Arnold (Stans, 31. August 2021))

Kristina Gysi

Schlüssel sind an sich ja eine praktische Sache. Man kann damit Dinge einschliessen, die bleiben sollen, wo sie sind. Genial. Ein weiterer raffinierter menschlicher Schachzug. Doch dann gibt es Leute wie mich.

Seit Ende 2020 arbeite ich hier in Stans. Und ich tu es gerne, sehr sogar. Fast so gerne wie in Cham zu leben. Das Pendeln hat seine Vorzüge: Die halbe Stunde morgens im Auto reicht für den Lieblingspodcast, auf dem Weg nach Hause ist Zeit, über das Abendessen nachzudenken.

Blöd wird‘s nur, wenn man nach der abendlichen Sporteinheit um 22 Uhr hungrig nach Hause kommt und vor dem verriegelten Garagentor steht. Ohne Schlüssel. Der liegt im Büro. In Stans. 30 Autominuten und vielleicht einen kleinen Ausraster entfernt. Irgendwie aber auch lustig. So ein bisschen.

«Was ist passiert?», fragt mein Vater als Erstes. Logisch. Die Tochter, seit vier Jahren ausgezogen, ruft zu später Stunde an. Irgendwas muss sein. Und so kommt es, dass ich die Nacht in elterlicher Fürsorge in meinem alten Zimmer verbringe. In Shirt und Unterhosen meines Vaters. Mit dem selbstgebackenen Brot meiner Mutter im Magen. Und irgendwie tut‘s wirklich gut, mal wieder so bemuttert zu werden. Vielleicht vergesse ich den Schlüssel ja noch einmal … (Fortsetzung folgt)

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