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Luzern

Warme Socken und Höhenrausch an der Lozärner Määs

Bis zum 21. Oktober ist das Luzerner Inseli der Hotspot für Jung und Alt. An die 370'000 Besucher werden an der Lozärner Määs erwartet. Heute Samstag geht’s los mit Konfettibombe, Chipregen und viel Magenbrot.
Yvonne Camenzind und Daniel Kolar haben die Socken im Griff.                                              (Bild: Philipp Schmidli, Luzern 5. Oktober 2018)

Sandra Monika Ziegler

Es gibt Tausend Gründe, um dieser Tage vom Bahnhofplatz über den Europaplatz aufs Luzerner Inseli zu schlendern: Es ist Herbst und Zeit für die Lozärner Määs. Punkt zehn Uhr wird am Samstag das Spektakel mit Konfettibombe und Chipregen eröffnet.

Määs wird mit lautem Knall eröffnet

Bereits auf dem Bahnhofplatz weht einem der Duft von gebrannten Mandeln entgegen und weiter vorne steht auch schon das Riesenrad, das einem heuer mit seiner imposanten Höhe von 46 Metern einen ungewohnten Blick auf Luzern, den See und die Berge gewährt. Doch auch auf dem Boden gibt es einiges zu sehen.

Die gelbe Wunderbüchse und die teueren Sneakers

Während bei diversen Fahrgeschäften «höher, schneller, verrückter» gilt, ist beim Warenmarkt Altbewährtes, aber auch Überraschendes zu finden. Rund um den Inselipark reihen sich Holzhäuschen an Holzhäuschen. Die Auslagen werden liebevoll hergerichtet oder einfach praktisch aufgebaut – je nach Angebot. Auf Bewährtes setzen etwa Lukas und Rita Stadelmann. Sie kommen aus Schötz und verkaufen den «legendären» Lederbalsam in der gelben Büchse. Zu haben in neutral, schwarz oder braun, wie Lukas Stadelmann in einem Atemzug erklärt. Auf den Geschmack sei auch die junge Kundschaft gekommen: «Sie pflegen damit ihre teuren Turnschuhe, so halten sie länger.»

Stadelmann war nicht immer mit der «gelben Wunderbüchse» zwischen Schöftland, Langnau, Emmental und Altdorf unterwegs. Früher, so erzählt er, habe er selbstgezimmertes Holzspielzeug verkauft. Doch als die Grossverteiler auch mit dem Verkauf von Holzspielzeug anfingen, habe er mit dem Preis nicht mithalten können und wechseln müssen.

Bambussocken, Filzhüte und Fantasie-Figuren

Das Sortiment gewechselt hat auch Daniel Kolar. War es früher die Gallseife, setzt er seit drei Jahren auf Socken. Der absolute Renner seien Bambussocken. «Diese Natursocke ist extrem bequem im Tragen und sorgt für ein ideales Fussklima», schwärmt er, noch bevor er ein Paar verkauft hat. Die Stimmung beim Einrichten der Stände ist durchwegs gut. Keine Hektik, viel Gelächter und ab und an ein Besuch und Schwatz beim Hüttennachbarn.

Schleckmäuler und Träumer vereint Strahlend blickt auch Lucia Haegeli beim Einräumen der Süssigkeiten und sagt: «Ich habe für die nächsten Tage wieder den schönsten Arbeitsplatz mit freier Sicht auf See, Berge und Dampfschiffe inklusive Sonnenuntergang.» Die Haegelis sind mit ihrem Magenbrot weitherum bekannt. Doch auch sie hätten ihr Angebot erweitert: «Wir haben neben den gebrannten Mandeln auch andere gebrannte Nüsse».

Kunden sind zwischen 10 und 70 Jahre alt

In die Welt der Elfen, Engel, und Fantasy-Figuren taucht man beim Stand Black & White Boutique von Monika Andenmatten ein. Sorgfältig werden die Figuren gruppiert und in der Auslage aufgestellt – es sind über 2000 an der Zahl. Ihre Kundschaft sei zwischen 10 und 70 Jahre alt, habe viel Fantasie und das Träumen nicht verlernt.

Auf die richtige Kopfbedeckung setzen derweil Hans und Margrit Wyder – und das seit 33 Jahren: «Denn wer einmal einen Hut trägt, der kommt immer wieder. Ein eigentliches Alter dafür gibt es nicht. Das geht querbeet durch jede Generation.»

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