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Zuger Wahlen 2022

Wahlen Kantonsrat: GLP gewinnt zwei Sitze und wird damit zur Fraktion – Mitte verliert zwei Mandate

Die GLP könne aufgrund des guten Ergebnisses in Zukunft leichter Ideen platzieren, ist sie überzeugt. Die Mitte wird analysieren, was zu weniger Sitzen führte. Zu grossen Veränderungen kam es insgesamt nicht.

Gebannt warten die Kandidaten und Kandidatinnen auf die Bekanntgabe der Wahlresultate. 
Bild: Bild: Alexandra Wey (2. Oktober 2022)

80 Sitze waren zu belegen, 317 Kandidierende stellten sich zur Wahl, 14 Bisherige traten nicht mehr an: Es zeichnete sich ab, dass es im Zuger Kantonsrat an der Gesamterneuerungswahl zu Veränderungen kommen würde. Als Gewinner geht die GLP aus der Wahl hervor, sie gewinnt zwei Sitze dazu, hat nun total sechs und erreicht damit Fraktionsstärke. Tabea Estermann, Präsidentin der Zuger GLP, schafft den Sprung in den Regierungsrat zwar nicht, hat dank dieses Ergebnisses aber trotzdem Grund zur Freude:

«Dadurch, dass wir im Kantonsrat in Zukunft eine eigene Fraktion sind, wird es leichter, unsere Ideen und Themen zu platzieren.»

Dazu zählen weiterhin die erneuerbaren Energien und das Vorantreiben der Digitalisierung, führt Estermann aus.

Während die GLP zwei Sitze gewinnt, verliert die Mitte zwei und hat damit gesamthaft 19. Fraktionschef Fabio Iten kann kurz nach der Bekanntgabe der Endresultate noch nicht erklären, woran das liegt. Das müsse zuerst analysiert werden. Er wirft aber ein, dass es zu erwarten war, dass die GLP zulegen würde im Kantonsrat. Trotzdem ist die Freude bei der Mitte gross, immerhin schafft Laura Dittli, aktuell Kantonsrätin, die Wahl in die Regierung.

«Linksrutsch» in der Stadt Zug

Einen Sitz verloren hat auch die SP, die FDP gewann dafür einen dazu. «Die Resultate der Kantonsratswahlen zeigen, dass liberale Werte im erfolgreichen Kanton Zug hochgehalten werden und die Kandidatinnen und Kandidaten der FDP beherzte und engagierte Wahlkämpfe geführt haben, was von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern des Kantons Zug honoriert wurde», lässt sich Parteipräsident Cédric Schmid in einer Medienmitteilung zitieren.

Barbara Gysel, Präsidentin der kantonalen SP und frisch gewählte Stadträtin, führt aus, dass die Ergebnisse der Partei insgesamt durchzogen waren:

«In gewissen Gemeinden konnten wir sehr gute Ergebnisse entgegennehmen, in anderen haben wir Stimmen verloren. Die Stadt Zug beispielsweise hat insgesamt einen Linksrutsch erfahren.»

Gründe für die unterschiedlichen Resultate in den Gemeinden kann sie jedoch noch nicht benennen. Insgesamt wird die SP in der kommenden Legislaturperiode mit acht Mandaten im Kantonsrat vertreten sein.

Keine Veränderung bei der Sitzzahl von ALG und SVP

Mehr Sitze sind natürlich immer wünschenswert, kommentiert Thomas Werner, Kantonspräsident der SVP, das Resultat der Partei. Alles in allem sei man aber sehr zufrieden mit den Wahlen. Die Sitzzahl der SVP bleibt mit 18 nämlich unverändert. «Wir hatten eher befürchtet, dass wir ein oder zwei Sitze verlieren könnten, doch am Ende ging die Umverteilung der Sitze dann doch eher zu Lasten der Mitte», kommentiert Werner. Sechs Kantonsräte der SVP sind zurückgetreten und unter dem Aspekt sei es sehr erfreulich, dass man die Sitzanzahl haben halten können.

Unverändert bleibt auch die Anzahl Mandate, die an die ALG vergeben wurden. Präsident der kantonalen Partei Andreas Lustenberger ist damit einigermassen zufrieden. Man hätte die Mandatszahl zwar halten können, was grundsätzlich erfreulich sei. Aber der Wahlkampf sei mit anderen Bestrebungen geführt worden. «Wir hatten es uns zum Ziel gemacht, ein, zwei Sitze dazuzugewinnen, was wir letztlich leider nicht geschafft haben. Uns war klar, dass wir hier im bürgerlichen Zug keinen Erdrutschsieg schaffen, erhofften uns aber doch mehr», sagt Andreas Lustenberger.

Den Sprung ins Parlament haben die EVP und Aufrecht Zug nicht geschafft. Die EVP sieht sich dennoch bestätigt. Parteipräsident Mathias Bürki erklärt: «Auch wenn es nicht für einen parlamentarischen Sitz gereicht hat, sind die Stimmen für uns ein erster Erfolg. Das Resultat bestätigt unsere Aufbauarbeit der Kantonalpartei.» Sie hat plus/minus ein Prozent der Stimmen geholt.

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