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Nidwalden

Vorspuren kann lohnen

Redaktionsleiter Markus von Rotz beleuchtet in seinem «Blitzlicht», warum es gut ist, sich früh bemerkbar zu machen.
Markus von Rotz. (Bild: Corinne Glanzmann)

Markus von Rotz

«Hergiswiler fordern Entlastungstunnel», titelte unsere Zeitung diese Woche. Um den Autostrom auf der A2 in Richtung Obwalden besser kanalisieren zu können, sei ein Tunnel ab Horw zu prüfen. Überdies brauche es eine Entlastung in Richtung Luzern, nicht zuletzt dafür, dass die Hergiswiler nicht im Ausweichverkehr erstickten. Schöne Träume? Unbezahlbar? Nur eine egoistische Schnapsidee der Hergiswiler? So mag der eine oder die andere gedacht haben, als wir über den Vorstoss der sechs Stansstader und Hergiswiler Landräte berichteten.

Doch früh einzuspuren kann sich im wahrsten Sinne des Wortes lohnen. Sonst würden wir heute auch nicht vom Durchgangsbahnhof oder vom Bypass in Luzern sprechen. Und wie oft hört man die Nidwaldner neidisch darüber reden, dass die Nachbarn im Süden alle Dörfer mit Autostrassentunnels umfahren konnten, grossmehrheitlich vom Bund beziehungsweise den Autofahrern via Benzin bezahlt. Selbst für den Weiler Kaiserstuhl werden 270 Millionen Franken investiert, für eine Minute Zeitgewinn ...

So gesehen erheben die Dörfer am Lopper mit guten Argumenten den Mahnfinger. Sie können das nicht früh genug tun, wenn sie den nächsten Generationen nicht das Chaos überlassen wollen. Denn auch mit selbst fahrenden Autos werden Staus nicht Vergangenheit sein ... Und dass der Mensch sein Mobilitätsverhalten in den nächsten Jahren radikal ändern würde, ist anderseits aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit wohl auch kaum zu erwarten.

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