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Luzern

Vor dem KKL entsteht das grösste Riesenrad, das Luzern je gesehen hat

Highlight an der kommenden Lozärner Määs ist ein neues Riesenrad - mit einer Höhe von 46 Metern das Grösste eines Schweizer Schaustellers. Unter den 36 Gondeln gibt es eine, die noch für Gesprächsstoff sorgen dürfte.
Mehrere Lastwagen liefern das in Einzelteile zerlegte Riesenrad beim KKL an. (Bilder: Roman Hodel / Luzern, 1. Oktober 2018))
Blick in die VIP-Gondel. (Bild: PD)
Nichts für schwache Nerven: Der 80 Meter hohe Spin-Tower.
Die Verkaufsstände stehen schon bereit - zumindest die Hülle.
Der Torbogen kündigt die Määs schon an. Hier wird am Samstag um 10 Uhr die Määs mit der Konfetti-Bombe und dem Fahrchips-Regen eröffnet.

 

Roman Hodel

Vor dem KKL haben am Montag die Aufbauarbeiten für die diesjährige Neuheit auf dem Lunapark der Määs begonnen: Das Riesenrad namens Swisswheel. Es wird 13 Meter höher als jenes, das in den vergangenen Jahren jeweils hier gestanden ist: Also 46 statt 33 Meter.

«Es ist nigelnagelneu und das grösste Riesenrad, das je in Luzern zu Gast war», sagte Erich Felber, Projektleiter Veranstaltungen bei der Stadt Luzern, am Montag an der Määs-Medienkonferenz. Das Riesenrad zählt 36 befensterte Gondeln mit Platz für je sechs Personen. «Diese sind wegen der Höhe des Fahrgeschäftes geschlossen, das ist aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben», sagte Felber. Eine Fahrt dauert rund acht Minuten und kostet für Kinder von 1 bis 10 Jahren fünf Franken. Ab 11 Jahren und für Erwachsene sind es acht Franken.

«Sie müssen die Gondel einfach anständig verlassen»

Doch damit nicht genug: Eine der 36 Kabinen ist rollstuhlgängig und eine weitere luxuriös ausgebaut. Der Ausbau dieser VIP-Gondel hat rund 30'000 Euro gekostet, wie die Zürcher Schaustellerin Anja Bourquin auf Anfrage sagt. Ihr und ihrem Mann René gehört das Riesenrad. Der Boden der VIP-Gondel ist mit Teakholz ausgelegt, man sitzt auf rot-schwarzen Lederpolstern und die Fenster sind abgedunkelt. Ein idealer Ort für ein Schäferstündchen? Anja Bourquin lacht und sagt: «Oh, diesbezüglich sind wir verschwiegen.» Was die Leute in der Gondel machen, sei ihnen überlassen. «Sie müssen diese einfach anständig verlassen - wir verlangen dafür vorgängig eine Unterschrift.»

Für eine halbe Stunde und maximal vier Personen kostet die VIP-Gondel total 120 Franken. Darin inbegriffen ist eine Flasche Champagner «und richtige Gläser, kein Plastik», wie Anja Bourquin betont. Luzern ist nach Genf, Zürich und Siebnen erst die vierte Station des neuen Riesenrades. In Genf beispielsweise habe man die VIP-Gondel drei bis vier Mal täglich vermieten können. «Wir wollen den Leuten mit diesem Spezial-Angebot etwas Besonderes bieten», sagt Anja Bourquin. Selber habe sie mit ihrem Mann noch nie benützt. «Bis jetzt sind wir gar nicht dazu gekommen vor lauter Arbeit», sagt sie und lacht. «Dabei hatten wir uns vorgenommen, als Erste damit zu fahren.»

Reformierte Pfarrerin segnet das Riesenrad ein

Das neue Riesenrad hat gemäss René Bourquin gegen fünf Millionen Franken gekostet. Produziert wurde es in Holland. «Es ist technisch etwas vom Modernsten, was es aktuell auf dem Markt gibt», sagt er. Zehn Arbeiter sind nötig, um es aufzubauen. Für den Transport braucht es sieben Anhängerzüge. Mit 250 Tonnen wiegt es überdies mehr als doppelt so viel wie das Nostalgie-Riesenrad, das bislang vor dem KKL stand. Und es ist so neu, dass es noch gar nicht eingesegnet wurde, wie sich das eigentlich für alle neuen Fahrgeschäfte in der Schweiz gehört. Das holt die reformierte Schausteller-Pfarrerin Katharina Hoby am kommenden Freitag um 18 Uhr vor dem KKL nach.

Noch höher als das Riesenrad ist auf dem Määs-Lunapark nur noch einer: Der 80 Meter hohe Freifallturm Spin-Tower. Eine Neuheit zwar an der Määs, aber nicht in Luzern. So stand dieses Fahrgeschäft 2016 bereits an der Luga. Felber zeigte sich auch über diesen Zuzug hocherfreut: «Wir hatten ja bereits vor drei Jahren einen Freifallturm bei uns, nur war dieser deutlich kleiner.» Und der Spin-Tower bietet im Gegensatz zur kleineren Variante einen 360-Grad-Rundumblick.

Die dritte Neuheit auf dem Lunapark ist schliesslich eine Nostalgie-Konzertorgel auf dem Bahnhofplatz. Zudem dürfen sich Fans der Kultbahn Tintenfisch aus den 1970er Jahren freuen: Nach vier Jahren Abstinenz kehrt das Fahrgeschäft an die Määs zurück. Insgesamt zählt der Lunapark dieses Jahr 55 Fahrgeschäfte und Stände. Laut Felber waren hierfür 262 Bewerbungen eingegangen. Ein Grossteil der Plätze sei wieder neu vergeben worden.

Doch keine Sorge - es gibt auch viel Bekanntes: Etwa die Tombola - einer der Hauptpreise ist ein Piaggio Liberty - und natürlich die eigentliche Warenmääs. Unter den gegen 90 Markthändlern sind zahlreiche Evergreens, aber auch ein paar Neue. So laut Felber beispielsweise Anbieter von Handycovers und Uhren aus Holz. «Die Besucher schätzen das einmalige Ambiente auf dem Inseli», sagte er. Und die Besucher werden von den Organisatoren wieder zahlreich erwartet: 350'000 bis 400'000 sollen es sein - sofern sich der Herbst von der besten Seite zeigen wird.

Eröffnet wird die Määs am Samstag, 6. Oktober, um 10 Uhr beim Määs-Torbogen mit dem traditionellen Böllerschuss. Dabei wird es über 500 Fahrchips regnen aus der Konfetti-Bombe. Gezündet wird diese von Stadträtin Manuela Jost (GLP). Geöffnet ist die Warenmääs dann bis am 21. Oktober täglich von 10 bis 19 Uhr; der Lunapark von 10 bis 22 Uhr (respektive am Freitag und Samstag bis 23 Uhr) und das Määs-Restaurant Grotto Ticinese Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 20 Uhr sowie Freitag und Samstag von 10 bis 22 Uhr.

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