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Luzern

Von der Bürgerbibliothek 1812 bis zur Neueröffnung 2019 – die Geschichte der ZHB Luzern

Die Meilensteine der Zentral- und Hochschulbibliothek in der Stadt Luzern chronologisch von 1812 bis 2019.
(Bild: Manuela Jans, Luzern, 9. Februar 2011)
(Bild: Pius Amrein, Luzern, 1. Juli 2013)
(Bild: Dominik Wunderli, Luzern, 28. September 2014)
(Bild: Nadia Schärli, Luzern, 16. November 2017)
Die Regierungsräte Reto Wyss (links) und Marcel Schwerzmann bei der Eröffnungszeremonie. (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 10. Dezember 2019)

Beatrice Vogel / Hugo Bischof

Beatrice Vogel / Hugo Bischof

Beatrice Vogel / Hugo Bischof

Beatrice Vogel / Hugo Bischof

Beatrice Vogel / Hugo Bischof

Beatrice Vogel / Hugo Bischof

Die Anfänge

1812

Eröffnung der Bürgerbibliothek: Erste öffentliche Bibliothek der Stadt Luzern, u. a. mit Diebold-Schilling-Chronik (1513) und Schriften von Renward Cysat (1545-1614).

1832

Gründung der Luzerner Kantonsbibliothek im (später abgerissenen) Palais Falcini in der Kleinstadt nahe der Franziskanerkirche vis-à-vis Hotel Wilden Mann mit Beständen bis zurück ins 9. Jahrhundert.

1935

Der Kanton Luzern schreibt einen Ideenwettbewerb für den Bau einer Zentralbibliothek und eines kantonalen Verwaltungsgebäudes aus – auf dem Gelände des ehemaligen Zuchthauses an der Baselstrasse, wo sich heute die Sentihof-Wohnsiedlung befindet.

Zwischen Theater und Kirche

6. April 1943

Standortwechsel: Der Kanton erwirbt die Liegenschaft zwischen Stadttheater und Jesuitenkirche, wo bis 1949 der Freienhof steht. Hier soll nun die Zentralbibliothek gebaut werden.

1944

Der Kanton schreibt erneut einen Architekturwettbewerb aus.

24. Mai 1945

Die Wettbewerbsjury empfiehlt das Neubauprojekt des Zürcher Architekten Josef Schütz. Der Regierungsrat entscheidet sich aber für das Projekt des Luzerner Architekten Otto Dreyer.

29. Juni 1948

Der Kantonsrat sagt Ja zum Bau einer Zentralbibliothek an Stelle des Freienhof nach den Plänen von Otto Dreyer.

Im Vögeligärtli

Januar/Februar 1949

Der Freienhof wird abgerissen, die schöne Fassade der Jesuitenkirche kommt zum Vorschein und sorgt bei den Luzerner für Verzückung. Der Kanton entscheidet sich deshalb, die Zentralbibliothek doch nicht dort zu bauen. Sie wird innert zwei Jahren am heutigen Standort beim Vögeligärtli gebaut. Dort stand rund hundert Jahre zuvor das erste Gaswerk Luzerns, später war das Grundstück Teil des Hirschparks und schliesslich eine Brache. Stadt und Kanton tauschten für den Bibliotheksbau die Grundstücke bei der Jesuitenkirche und beim Vögeligärtli.

10. November 1951

Eröffnung der Zentralbibliothek beim Vögeligärtli mit einem Bestand von rund 260 000 Bänden (Zusammenlegung der Bürger- und der Kantonsbibliothek).

Das Magazin wird zu klein

1979

Der Regierungsrat setzt eine Arbeitsgruppe ein, die Lösungen für das bereits zu klein gewordene Magazin finden soll.

1991

Das Projekt «Schader», das ein unterirdisches Magazin und seitliche Anbauten vorsieht, wird aus Kostengründen abgelehnt.

1998

Die Zentralbibliothek wird mit der Bibliothek der Universitären Hochschule Luzern zur Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) zusammengeschlossen.

2000

Nach der Digitalisierung des alten Zettelkatalogs wird die automatisierte Ausleihe in Betrieb genommen.

Politisches Hin und Her

28. Juni 2010

Der Kantonsrat stimmt einem Sonderkredit von 18,8 Millionen Franken für die Sanierung ZHB zu.

9. Februar 2011

Der Umbau wird wegen der angespannte Finanzlage des Kantons um zwei Jahre verschoben. Tausende Bücher müssen ins Aussenlager nach Entlebuch verschoben werden.

12. Dezember 2011

Der Luzerner Kantonsrat macht eine Kehrtwende zu seiner bisherigen Haltung und überweist eine Motion von Hans Aregger (CVP, Buttisholz): Die Bibliothek soll mit privater Beteiligung neu gebaut werden. Dies ist aber nicht zonenkonform. Für diesen Standort besteht nämlich die Auflage, dass er nur für öffentliche Zwecke bebaut werden darf.

Januar/Februar 2012

Der Luzerner Stadtrat stellt sich gegen eine Umzonung. Das Stadtparlament spricht sich für eine Sanierung aus.

6. November 2012

Der Kantonsrat überweist eine Motion von Andrea Gmür-Schönenberger (CVP, Luzern): Im Neubau der ZHB soll auch das Kantonsgericht untergebracht werden. Die Kosten für einen Neubau werden auf 80 Millionen Franken geschätzt.

8. Januar 2013

Die Denkmalpflege will den Bau unter Schutz stellen. Dagegen gehen verschiedene Beschwerden ein – unter anderem von bürgerlichen Kantonsräten.

17. Juni 2013

Der Kantonsrat weist den Kredit für die Projektierung eines Neubaus über 4 Millionen Franken zur Überarbeitung zurück – zu teuer, befindet das Parlament. 1. Juli 2013 SP, Juso und der «ZHB-Freundeskreis» reichen eine Petition mit 1911 Unterschriften für eine Sanierung der ZHB ein.

1. Juli 2013

SP, Juso und der «ZHB-Freundeskreis» reichen eine Petition mit 1911 Unterschriften für eine Sanierung der ZHB ein.

September 2013

Die Grünen Stadt Luzern reichen eine Initiative zur Rettung der ZHB ein.

November 2013

Der Bund Schweizer Architekten ruft zum Boykott des Architekturwettbewerbs auf.

Ende 2013

Die Luzerner Stimmbürger genehmigen einen Kredit über 28,8 Millionen Franken für die neue Speicherbibliothek in Büron, die als Aussenmagazin der ZHB dient. Im Juni 2016 wird sie eröffnet.

Sanierung statt Neubau

28. September 2014

Die Stadtluzerner Stimmbevölkerung stimmt mit 75,66 Prozent Ja-Stimmen der Grünen-Initiative zum Erhalt des bisherigen Gebäudes zu. Der Neubau ist damit vom Tisch.

27. Februar 2015

Das Gebäude wird unter Denkmalschutz gestellt.

25. Januar 2016

Der Kantonsrat genehmigt einen Kredit für die Sanierung über rund 20 Millionen Franken.

4. Dezember 2017

Die Sanierung des ZHB-Gebäudes beginnt.

3. Juli 2019

Der Regierungsrat präsentiert den Vorschlag, das Kantonsgericht in den Gebäuden des heutigen historischen und Natur-Museums unterzubringen. Die Museen sollen ins alte Zeughaus verlegt werden.

10. Dezember 2019

Die sanierte ZHB wird offiziell wiedereröffnet.

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